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Magic Girls 04 - Gefangen in der Unterwelt

Titel: Magic Girls 04 - Gefangen in der Unterwelt
Autoren: Marliese Arold
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bloß nicht im Kindergarten«, warnte Elena ihren Bruder. Er hatte schon einmal kleine Plastiksaurier lebendig gehext, und die Erzieherin hatte deswegen fast einen Nervenzusammenbruch bekommen.
    »Weiß ich doch, dass ich so was nicht im Kindergarten machen darf«, antwortete Rufus ernsthaft.
    Die Engel fielen um und blieben reglos liegen. Jolanda stellte sie wieder auf und drückte ihnen die Harfe und die Geige in den Arm.
    »Geht es dir wieder besser?«, wandte sich Mona an Miranda. »Du siehst ziemlich elend aus, mein Kind.«
    Miranda war sehr blass. »Doch, es geht mir wieder gut«, beteuerte sie. »Ich hatte nur eine Magenverstimmung.«
    »Aber Liebchen, warum hast du denn nichts gesagt?«, meinte Mona. »Ein Spruch gegen Bauchweh und Durchfall wäre eine Kleinigkeit für mich gewesen.«
    »Ich wollte Sie nicht damit behelligen«, sagte Miranda. »Außerdem wollte ich es selber schaffen. Wir hatten schon ein bisschen Heilkunde in der fünften Lektion unseres Fernkurses. Übrigens überlege ich, ob ich nicht einen Kurs in grüner Magie belegen soll.«
    »Tu das«, erwiderte Mona. »Wissen schadet nie und grüne Magie lässt sich fast überall gebrauchen!«
    Miranda lächelte Elena matt zu. Elena drückte unter dem Tisch ihre Hand. Sie traute sich nicht, ihrer Freundin in Gedanken mitzuteilen, dass sie ihren Vater leider noch nicht erreicht hatte. Bei so vielen Hexen am Tisch hätte nämlich leicht jemand mithören können.
     

     
    Grüne Magie
    Magie, die im Einklang mit der Natur steht und/oder sich der Mittel der Natur bedient:
     
Kräuterheilkunde
Beschleunigung des Pflanzenwachstums (»grüner Daumen«!)
Beeinflussung des Wetters zugunsten der Pflanzen (Regenzauber, Sonnentanz)
Auffinden von Wasser (Wünschelrutengehen)
Kommunikation mit Tieren
und vieles andere …

     

     
    Daphne hatte schlechte Laune und saß mit verkniffener Miene am Tisch. Ihre Bewegungen waren hektisch. Elena vermutete, dass sie wieder einmal mit ihrem Hexenfreund Gregor Schluss gemacht hatte.
    »Dieser Weihnachtskram nervt mich an«, knurrte Daphne. »Heute Morgen haben sich zwei Mädchen aus meiner Klasse eine Viertelstunde darüber unterhalten, ob in diesem Jahr an Weihnachten Schnee liegt oder nicht. Als ob das nicht völlig egal wäre! Echt krank! – Wir Hexen könnten für einen Schneefall sorgen, den die Menschen nicht so schnell vergessen werden!«
    »Lass den Menschen doch ihren Spaß«, meinte Jolanda. »Weihnachten ist eben ihre Tradition, und vielleicht ist es für sie wichtig, dass Schnee liegt. Wir verstehen noch längst nicht alle Sitten und Gebräuche, wir sind ja erst ein paar Monate im HEXIL.«
    »Die Weihnachtsbräuche wären auch ein Thema für unsere Forschungsarbeit«, sagte Mona. »Adrian Freitag Zwigge schreibt darüber fast gar nichts in seinem Standardwerk
Vom Umgang mit Menschen
. Eine echte Lücke. Und es ist wichtig, dass die Hexenwelt möglichst viel über den
Homo sapiens sapiens
erfährt.«
    Daphne verdrehte die Augen. »Wen interessiert denn noch diese blöde Forschungsarbeit? Warum kehren wir nicht einfach in die Hexenwelt zurück? Papa ist kein Verbrecher, und es gibt keinen Grund, dass wir noch länger im HEXIL bleiben. Hier bei den Menschen ist es sooo langweilig. Und ich habe es wirklich satt, immer aufpassen zu müssen, dass mich keiner beim Hexen erwischt.« Sie blickte zu Jolanda. »Außerdem will ich nicht noch länger eine Fernbeziehung mit Gregor haben, jawohl!«
    »Ich wünschte, du hättest mit ihm überhaupt keine Beziehung«, sagte Oma Mona scharf. »Dieser junge Mann ist einfach kein Umgang für dich! Ich finde es sehr gut, dass ihr erst einmal getrennt seid und auf diese Weise Abstand habt.«
    »Mutter, bitte!« Jolanda sah Mona vorwurfsvoll an.
    Aber Daphne knallte schon ihre Tasse auf den Tisch und sprang empört auf. »Also – ich lasse mir von dir überhaupt keine Vorschriften machen, wen ich liebe, Oma!« Dann verließ sie die Küche und schmetterte die Tür hinter sich zu. Elena zuckte zusammen.
    »Dieses Mädchen hat einfach keine Manieren«, murmelte Mona.
    »Du musst sie auch nicht dauernd reizen«, sagte Jolanda. »Daphne ist in einem schwierigen Alter, ihre Hormone spielen verrückt. Ich bin schon sehr froh, dass ihre
Amormagie
im Augenblick etwas weniger geworden ist. Vielleicht sollte ich ihr doch erlauben, mit ihrer Klassenkameradin Laura und deren Eltern in den Weihnachtsferien in Skiurlaub zu fahren. Das würde Daphne auf andere Gedanken bringen.«
    »Bist du denn
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