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Magic Girls 04 - Gefangen in der Unterwelt

Titel: Magic Girls 04 - Gefangen in der Unterwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marliese Arold
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ganz des Teufels?«, empörte sich Mona. »Du willst Daphne mit einer Menschenfamilie verreisen lassen? Und wenn die Familie merkt, dass sie eine Hexe ist? Dann bekommen wir richtige Probleme, und das nicht nur mit unserem charmanten Hexilbeauftragten Herrn Holzin!«
    »Daphne ist ein kluges Mädchen, sie wird auf der Reise bestimmt vorsichtig sein«, erwiderte Jolanda ruhig. »Und Elenas und Mirandas Menschenfreundinnen Jana und Nele wissen ja auch Bescheid, wer wir in Wirklichkeit sind. Freundinnen können durchaus ein Geheimnis bewahren.«
    »Das ist ein Spiel mit dem Feuer«, behauptete Mona.
    »Das sagst du nur, weil du nie eine richtige Freundin gehabt hast«, rutschte es Jolanda heraus.
    Elena machte große Augen. Das war ja interessant! Mona gab doch immer vor, einen sehr großen Bekanntenkreis zu haben.
    »Unverschämtheit!«, schnaubte Mona. »Natürlich habe ich in meinem Leben viele Freundinnen gehabt. Was weißt du denn schon davon!«
    »Ich weiß nur, dass du mal mit einer gewissen Felicitas dick befreundet warst und dass ihr euch seit Jahrzehnten nicht mehr ausstehen könnt«, sagte Jolanda. »Du hast sogar ihre Bilder aus dem Fotoalbum entfernt.«
    Mona atmete hörbar durch die Nase. »Felicitas war eine falsche Schlange! Sie hat so getan, als sei sie meine beste Freundin, aber dann hat sie mir meine große Liebe weggeschnappt …« Ihre Mundwinkel verzogen sich schmerzlich nach unten. Nach all den Jahren schien Mona diese Geschichte noch immer nicht verdaut zu haben.
    »Deine große Liebe?«, hakte Jolanda nach. »Ich dachte, die sei mein Vater gewesen, Jeremias Cascadan.«
    Elena spitzte die Ohren. Das wurde ja immer spannender! Sie wusste so gut wie nichts über ihren Großvater. Er war eines Tages, kurz nach Jolandas Geburt, aus Monas Leben verschwunden, und keine Hexenseele hatte ihn seither wiedergesehen. In der Familie wurde fast nie über Jeremias gesprochen.
    Mona seufzte. »Meine
ganz
große Liebe war Jeremias’ Bruder Valentin«, sagte sie dann mit zusammengepressten Lippen. »Aber der hat sich dann mit Felicitas, dieser Hexenschlampe, aus dem Staub gemacht. Ich habe gehört, dass sie recht unglücklich miteinander geworden sind. Das geschieht ihnen recht!«
    »Und dann hast du dich in Jeremias verliebt?«, fragte Jolanda vorsichtig.
    Mona nickte. »Er war schon länger in mich verliebt, aber solange ich nur Augen für Valentin hatte, hatte ich es nicht bemerkt.«
    »Waren sich die Brüder denn ähnlich?«, wollte Jolanda wissen.
    Mona schüttelte den Kopf. »Oh nein, überhaupt nicht, sie waren völlig verschieden. Sowohl vom Aussehen als auch vom Charakter.« Sie holte tief Luft. »Jeremias war auf alle Fälle der zuverlässigere der beiden. Man konnte sich absolut auf ihn verlassen. Es war richtig, dass ich ihn geheiratet habe – und nicht seinen windigen Bruder Valentin.«
    »Wirklich merkwürdig, dass mein Vater dann so plötzlich verschwunden ist«, murmelte Jolanda. Irritiert fügte sie hinzu: »Das passt doch eigentlich gar nicht zu ihm, wenn du ihn als so solide und zuverlässig beschreibst ...«
    Elena sah, dass Monas Augen nervös funkelten. Ihr schien dieser Kurzausflug in ihre Vergangenheit nicht ganz zu behagen.
    »Ich möchte jetzt nicht weiter über diese alten Geschichten reden«, sagte Mona. »Was vorbei ist, ist vorbei. Ich habe dich, Jolanda, auch ohne Vater großgezogen. Aus dir ist immerhin eine ganz passable Hexe geworden.«
     
    Später im Bett musste Elena noch lange daran denken, was sie beim Abendessen gehört hatte. Das schien ihr eine gute Erklärung dafür zu sein, warum Mona so oft über Papa gelästert und ihn als Taugenichts beschimpft hatte. Ihre große Liebe Valentin war offenbar so ein Taugenichts gewesen, der sie dann noch dazu so schändlich mit ihrer besten Freundin betrogen hatte. Und das war auch der Grund, warum Mona Daphnes Freund Gregor nicht leiden konnte – eben charmante Verführertypen, die in Beziehungen nicht ganz leicht waren … Elena versuchte sich Valentin Cascadan vorzustellen. Ein gut aussehender Abenteurertyp, dem die Herzen der Frauen gleich reihenweise zuflogen … Elena spürte aufgeregtes Kribbeln im Bauch. Ein Hexer mit verwegenem Blick. Sie konnte sich gut vorstellen, dass er eines Tages die Nase von seiner nervigen Freundin Mona einfach voll gehabt hatte. Vielleicht hatte sie dauernd an ihm rumgemeckert. Deswegen hatte er sich lieber für Felicitas entschieden und war mit ihr bei Nacht und Nebel durchgebrannt …
    Elena

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