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Magic Girls 04 - Gefangen in der Unterwelt

Titel: Magic Girls 04 - Gefangen in der Unterwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marliese Arold
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lächelte im Dunkeln. Doch dann wurde sie wieder ernst. Wenn Jeremias das Gegenteil von Valentin gewesen war – wie Mona behauptet hatte –, dann war er möglicherweise ziemlich langweilig gewesen. Jolanda hatte recht, zu so einem passte es nicht, dass er von einem Tag auf den anderen einfach verschwand. Jeremias war anständig und solide, er gab sich bestimmt nicht mit dunklen Machenschaften ab. Es war daher sehr unwahrscheinlich, dass böse Feinde ihn einfach aus dem Weg geräumt hatten. Ebenso wenig würde ein Typ wie Jeremias Mona einfach im Stich lassen, vor allem, wenn sie gerade ein Kind bekommen hatte. Jeremias hatte sich bestimmt verantwortlich für seine Familie gefühlt.
    Plötzlich schoss Elena ein schrecklicher Gedanke durch den Kopf. Konnte es sein, dass Mona selbst Jeremias hatte verschwinden lassen, weil sie sich mit ihm zu Tode gelangweilt hatte? Vielleicht hatte sie ihn in einen großen, grauen Felsbrocken verwandelt … Oder sie hatte ihn in einen Frosch verhext und in einer Keksdose eingesperrt. Elena bekam eine Gänsehaut und wurde ganz unruhig. War Mona tatsächlich zu so einer Tat fähig? Trug sie all die Jahre ein dunkles Geheimnis mit sich herum? Oder ging jetzt die Fantasie mit Elena durch, dass sie so etwas ihrer Großmutter zutraute?

    Am liebsten wäre Elena sofort in Mirandas Zimmer gelaufen, um mit ihr über die Sache zu reden und sie um ihre Meinung zu fragen. Aber Miranda hatte beim Abendessen so erschöpft ausgesehen; sie brauchte unbedingt ihren Schlaf, um neue Kräfte zu tanken. Elena musste wieder an Mafaldus Horus denken und wurde wütend. Hoffentlich fanden sie so schnell wie möglich ein Mittel gegen den Fluch!
    Elena tastete nach dem
Transglobkom,
der auf dem Nachttisch lag, und versuchte ein weiteres Mal, ihren Vater in der Hexenwelt zu erreichen. Wieder erschien nur der Kopf des Vermittlers in der durchsichtigen Kugel, die von Elenas
Transglobkom
aufstieg.
    »Ich bin’s noch mal«, sagte Elena enttäuscht.
    »Ich habe deinen Vater leider noch nicht verständigen können, tut mir sehr leid«, sagte der Mann. »Aber ich habe in der Zwischenzeit meinen Freund angerufen und ihm gesagt, dass er die Wette verloren hat. Jetzt muss er mir und meiner Abteilung eine Runde
flockigen Feuerwein
ausgeben, und zwar vom allerfeinsten!«
    Am nächsten Morgen erschien Miranda nicht zum Frühstück. Elena nahm zuerst an, dass sie einfach mehr Zeit im Bad brauchte, um die dunklen Schatten unter ihren Augen wegzuhexen. Aber dann waren alle anderen fast mit dem Essen fertig, und Miranda war noch immer nicht aufgetaucht.
    »Vielleicht fühlt sie sich nicht wohl und möchte lieber im Bett frühstücken«, meinte Jolanda. »Lauf doch mal schnell hoch und schau nach ihr, Elena.«
    Elena war gerade bei der Küchentür, als plötzlich der Boden zu wackeln begann. Gleichzeitig ertönte ein unheimliches Grollen. Das Geschirr im Küchenschrank klirrte. Elena hielt sich an der Wand fest und starrte entsetzt auf den zitternden Weihnachtsstern am Fenster. Einer der Wachsengel fiel um, rollte von der Fensterbank und fiel auf die Fliesen, wo ihm der Kopf abbrach.
    Dann hörte das Beben auf und alles war wieder ruhig.
    »Beim Orkus, was war das?«, stieß Oma Mona aus. »Man könnte meinen, es hätte sich die Weltenschlange unter der Erde bewegt.«
    Auch Jolanda war erschrocken und musste den weinenden Rufus trösten, der sich an sie klammerte.
    »Vielleicht ist es ein Erdbeben gewesen«, sagte Elena und sah sich in der Küche um. Zum Glück waren keine Risse an den Wänden entstanden.
    »Ein Erdbeben – bei uns?« Mona zog fragend die Augenbrauen hoch. »Sitzen wir denn hier auf so einer dünnen Erdkruste, dass wir die Kontinentalverschiebung merken?«
    »Im Fernsehen werden sie sicher darüber berichten«, sagte Jolanda, die sich inzwischen angewöhnt hatte, abends die Nachrichten anzusehen.

    »Falls das Beben nicht nur bei uns im Haus gewesen ist«, entgegnete Mona und schnüffelte hörbar. »Es riecht eher nach einem
magischen
Beben …«
    Die Zauberbücher,
dachte Elena entsetzt. Hatte Miranda vielleicht das Beben ausgelöst, weil sie ein Gegenmittel gegen den Fluch gesucht hatte?
    »Ich schau nach Miranda«, haspelte sie und stürzte zur Tür hinaus.
    Miranda starrte wie gelähmt auf die beiden Gestalten, die plötzlich vor ihr im Zimmer standen. Gerade eben hatte sie sich angezogen und hielt noch ihr Nachthemd in der Hand. Sie hatte lange gezögert, ob sie heute überhaupt zur Schule gehen sollte,

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