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Magic Girls 06 - Späte Rache

Magic Girls 06 - Späte Rache

Titel: Magic Girls 06 - Späte Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marliese Arold , Petra Schmidt
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normalerweise mit dem Verliebtsein verband: starkes Herzklopfen, weiche Knie und das Flattern von tausend Schmetterlingen im Bauch.
    Allerdings wusste Elena nicht, ob Verliebtsein wirklich so erstrebenswert war. Ihre ältere Schwester verliebte sich dauernd – und war meistens unleidlich. Entweder weil sie ihr Ziel noch nicht erreicht hatte oder weil sie sich mit ihrem neuen Freund ständig stritt. Sie war dann eine Plage für die ganze Umgebung!
    Und noch einen Nachteil hatte das Verliebtsein: Eine Hexe verlor dabei allzu leicht die Kontrolle über ihre Zauberkräfte. Und sie produzierte außerdem
Amormagie
– nächtliche Erscheinungen, die in der Regel harmlos waren, aber trotzdem ziemlich lästig sein konnten.
    »Das Dumme ist nur, dass Eusebius und ich uns so selten |36| sehen können«, murmelte Miranda. Sie blickte traurig vor sich hin. »Ich glaube, ich bin nicht geschaffen für so eine Fernbeziehung.«
    Elena zuckte erschrocken zusammen. »Heißt das, dass du in die Hexenwelt zurück willst?«
    Vor einigen Monaten waren die Bredovs zusammen mit Elenas bester Freundin Miranda Leuwen in die Menschenwelt gekommen. Der Vater, Leon Bredov, war von den Zauberrichtern verurteilt und in einen Leguan verwandelt worden, und die Familie hatte ihr Ansehen verloren. Um den guten Ruf wiederherzustellen, waren die Bredovs freiwillig eine Zeit lang ins HEXIL – also zu den Menschen – gegangen. Inzwischen hatte sich geklärt, dass Leon nur zum Schein verurteilt worden war – er arbeitete in Wirklichkeit als Geheimagent für die Zauberregierung. Die Bredovs hätten also in die Hexenwelt zurückkehren können, aber Leon fand, dass seine Familie in der Menschenwelt sicherer war, solange er einen mächtigen Schwarzmagier namens Mafaldus Horus verfolgte. Also waren die Bredovs geblieben.
    Elena gefiel es in der Menschenwelt sehr gut, und es hätte ihr leidgetan, ihre neuen Freundinnen Jana und Nele verlassen zu müssen.
    »Ich weiß nicht, ob ich wirklich zurück will«, sagte Miranda und drehte in Gedanken an ihrem Ring. »Aber ich halte es einfach nicht aus, wenn ich Eusebius immer nur alle paar Wochen sehen kann. Wenn ich wieder zu meinen Eltern in die Hexenwelt gehe, könnten wir uns bestimmt viel öfter treffen …« Sie schluckte. »Aber eigentlich sind meine Erfahrungen hier im HEXIL sehr nützlich. Ich will doch Diplomatin werden und zur besseren Verständigung zwischen den Hexen und den Menschen beitragen!«
    |37| Das war Mirandas größter Wunsch. Zwischen den Hexen und den Menschen gab es etliche Missverständnisse. Früher hatten die Menschen die Hexen erbittert verfolgt, und in manchen Teilen der Welt geschah das heute noch. Die meisten Menschen ahnten nicht, dass neben der eigentlichen Welt eine zweite Welt – die Welt der Hexen und Zauberer – existierte. Es war nicht einfach, die Grenze zu überschreiten.
    »Hast du denn schon mit Eusebius darüber geredet?«, fragte Elena vorsichtig. Sie wollte sich nicht vorstellen, wie es wäre, wenn Miranda ohne sie in die Hexenwelt zurückging. Dann hätte sie niemanden mehr, mit dem sie abends auf der Bettkante sitzen und Geheimnisse austauschen konnte. Elena und Miranda wussten alles voneinander. Ohne sie wäre es … Elena dachte nicht weiter.
    »Nein, ich habe noch nicht mit ihm gesprochen«, antwortete Miranda. »Ich weiß ja nicht, wie er es sieht. Vielleicht genügt es ihm, dass wir uns so selten treffen.« Ihre Stimme klang unsicher. »Kann ja sein, dass ich ihn mehr mag als er mich …«
    »Glaub ich nicht«, widersprach Elena.
    In diesem Moment gab es einen gedämpften Knall, und Eusebius stand vor ihnen. Eine leichte Rauchwolke war dabei entstanden, doch der Qualm verzog sich sofort.
    Miranda war erschrocken zusammengefahren, aber dann begann sie zu strahlen. Sie sprang auf und umarmte den jungen Hexer.
    »Oh Eusebius, gerade haben wir von dir geredet! Was für ein Zufall!«
    Eusebius lächelte glücklich und küsste Miranda auf den Scheitel. Dann blickte er Elena an. »Hallo Elena! Alles in Ordnung bei euch?«
    |38| Elena nickte. »Ja, eigentlich schon. Ich kann mich jedenfalls nicht beklagen.«
    »Es ist so schön, dass du mich besuchst«, sagte Miranda. »Gerade habe ich mich beschwert, dass wir uns viel zu selten sehen.«
    »Das stimmt.« Eusebius wurde ernst und schob Miranda behutsam von sich. »Leider wird sich das in der nächsten Zeit nicht ändern. Ich kann auch nur kurz bleiben, bin sozusagen auf der Durchreise …«
    Mirandas Blick wurde

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