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Magic Girls 06 - Späte Rache

Magic Girls 06 - Späte Rache

Titel: Magic Girls 06 - Späte Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marliese Arold , Petra Schmidt
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hysterische Stimme von Großmutter Mona.
    Elena sprang erschrocken von ihrem Schreibtischstuhl hoch und stürzte zur Tür. Auf dem Flur stieß sie mit Miranda zusammen, die ebenfalls auf dem Weg nach unten war.
    Die beiden Mädchen blickten sich an.
    »Irgendwas stimmt da nicht!«, stieß Miranda atemlos aus.
    Elena nickte und folgte ihrer Freundin zur Treppe. Sie waren noch auf den obersten Stufen, als sie sahen, wie unter ihnen Mona durch die Eingangshalle rannte. Ihr violetter Rock wehte hinter ihr her. Großmutters Gesicht war grau |45| wie Asche. An der Wand endete ihre Flucht. Sie presste sich an die Garderobe, mit dem Rücken zur Wand. Ihre Augen waren weit aufgerissen. Sie hob den linken Arm, war aber offenbar unfähig, einen Zauber auszusprechen. Elena bemerkte, wie Monas Hand schlotterte.
    »Fa-fahr zur Hö-höll…«
    Auf der anderen Seite der Halle erschien jetzt ein riesiger Keiler. Das schwarze Wildschwein kam aus dem Wohnzimmer. Seine gewaltigen gelben Hauer ringelten sich wie die Hörner eines Widders. Die roten Augen glühten. Sie waren auf Mona gerichtet und voller Hass.
    »Ver-schwi-windibus …«
    Mona ächzte. Elena hatte ihre Großmutter noch nie so hilflos gesehen. Normalerweise hatte sie alles im Griff und konnte auch mit dem stärksten Zauber fertig werden. Aber diesmal versagte ihre große Zauberkunst.
    Der Keiler stemmte die Vorderbeine auf den Boden und witterte. Dann nahm er Anlauf und Kurs auf Mona.
    »Pass auf, Oma!«, schrie Elena in höchster Angst.
    Mona presste sich nur noch fester an die Wand.
    Elena überlegte, wie der Zauber ging, um ein Fallgitter erscheinen zu lassen. Sie und Miranda hatten erst vor Kurzem ihr Hexendiplom abgelegt. Aber Elenas Kopf war vor lauter Panik wie leer gefegt.
    Eisenstangen fest und stark …
    Als der Keiler durch die Eingangshalle stürmte, streckte Miranda die Hand aus und murmelte: »Schaumige Schmierseife schmeichelt dem Marmor!«
    Auf dem glänzenden Marmorboden der Halle erschien ein weißlicher Belag. Der Keiler galoppierte direkt hinein, geriet ins Schleudern und rutschte zur Seite. Mirandas nächster |46| Zauber ließ die Haustür aufschwingen. Das große Wildschwein, völlig irritiert, stürmte zur Tür hinaus, jagte die Stufen hinunter und hetzte die Straße entlang.
    In der Ferne quietschten Reifen, aber da fiel die Haustür bereits wieder ins Schloss und es herrschte Stille.
    Bis auf Monas lautes Keuchen.
    Die Großmutter fasste sich an die Kehle und blickte Miranda dankbar an.
    »Gut gemacht«, sagte sie heiser. »Du bist wirklich eine begabte junge Hexe.«
    »Danke«, sagte Miranda höflich. Sie errötete leicht.
    Elena merkte erst jetzt, wie fest sie sich an das Treppengeländer geklammert hatte. Sie hatte schon viele merkwürdige Dinge erlebt, aber ein riesiges Wildschwein, das aus dem Wohnzimmer kam und Mona angreifen wollte, gehörte nicht zum normalen Hexenalltag.
    »Was … was hat das zu bedeuten?«, fragte Elena. »Wo kommt das Schwein her?«
    »Das wüsste ich auch gern, das kannst du mir glauben«, antwortete Mona. Sie löste sich von der Wand.
    Miranda und Elena wechselten einen stummen Blick. Hatte Mafaldus etwas damit zu tun? Hatte er ihnen etwa diesen Keiler als Botschaft geschickt, um ihnen zu verstehen zu geben, dass er Eusebius entlarvt hatte?
    Miranda hob die Hand und küsste verstohlen den Stein an ihrem Ring. Schon eine Sekunde später begann der Stein zu leuchten. Miranda sah erleichtert aus.
    »Ich glaube, es geht Eusebius gut«, flüsterte sie.
    Auch Elena war froh. Wäre Eusebius in großer Not, hätte er bestimmt nicht so schnell geantwortet.
    Die Mädchen gingen langsam die Treppe hinunter und |47| blieben vor Mona stehen, in der Hoffnung, dass sie doch eine Erklärung für den seltsamen Vorfall liefern konnte. Aber Mona lächelte Elena und Miranda nur etwas verwirrt an.
    »Wie ist das Wildschein denn ins Haus gekommen?«, fragte Miranda.
    »Es ist aus dem Kamin herausgesprungen«, erzählte Mona. »Ich saß auf der Couch und hatte gerade den Fernseher eingeschaltet, weil ich eine Kochsendung sehen wollte.«
    »Oh.« Elena war überrascht. Dass Oma Mona Kochsendungen anguckte, war neu. Noch vor einiger Zeit hatte sie behauptet, dass sie so einen menschlichen Schnickschnack nicht brauchte.
    »Das Schwein kam aus dem Kamin?«, hakte Miranda nach.
    »Sag ich doch«, erwiderte Mona. »Es blieb im Wohnzimmer stehen und glotzte mich mit seinen unheimlichen Augen an. Mir blieb nur die Flucht!«
    »Dann stammt das

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