Magic Girls 09 - Der dunkle Verräter
dir nicht nur eingebildet?«
»Nein, das war bestimmt keine Einbildung«, verteidigte sich Elena. »Oma Mona hat mir einen Gedankennotruf geschickt, ich habe ihre Stimme ganz deutlich gehört.«
»Wenn Mona alles hören kann, was hier vorgeht, dann lebt sie«, meinte Leon. »Und es besteht Hoffnung auf eine Zurückverwandlung, selbst wenn es schwierig werden sollte.«
Daheim stehen meine Zauberbücher ...
Wieder vernahm Elena Monas Stimme in ihrem Kopf.
Darin findet sich vielleicht ein passender Spruch ... Ich will auf keinen Fall in die Universität, wo jeder Schnösel mit mir Experimente machen kann!
Elena wiederholte laut, was Mona ihr mitgeteilt hatte.
Der Oberste Zauberrichter räusperte sich. »
Schnösel
... ähäm ... das Wort ist wohl ein wenig hart! – Nun gut. MonaBredov gehört zu Eurer Familie, Leon Bredov, und letztlich soll die Familie darüber entscheiden, was mit ihr geschieht. Es war nur ein Angebot, sie in die
Magische Universität
zu bringen. Das Zaubergericht wird dem Wunsch der Familie folgen.«
Elena und ihr Vater blickten sich an. Sie nickten einverständlich.
»Dann soll es so sein«, erwiderte der Richter und lächelte mild. »Nach Abschluss dieser Sitzung dürft Ihr die Statue an Euch nehmen, Herr Bredov, und sie in die Menschenwelt zurückbringen, wo Eure Familie derzeit zu Hause ist.«
»Ich danke Euch, Euer Ehren!« Leon verneigte sich vor dem Richter.
»Nun aber wieder zu Zacharias Malander«, fuhr der Richter fort. »Dem Dämon werden verschiedene Verbrechen vorgeworfen ...«
Die Gerichtsverhandlung ging weiter. Elena hoffte, dass sie nicht so lange dauern würde. Sicher würde Zacharias Malander heute noch nicht verurteilt werden, sondern das Ganze würde sich über mehrere Tage hinziehen. Vom Ausgang des Prozesses würden sie dann bestimmt hören.
»Wir können Mona doch nicht da stehen lassen.« Darleen starrte die Statue an, die jetzt in ihrer Küche stand – direkt vor dem Fenster. »Vielleicht sollten wir sie doch besser in eines der oberen Zimmer bringen, dort ist mehr Platz!«
»Aber Oma!« Hong-Loan schüttelte den Kopf. »Du hast doch gehört, was Elena gesagt hat: Mona sieht und hört alles! Und sie ist bestimmt lieber in unserer Küche, wo sie uns sieht und hört, als beispielsweise oben im Puppenzimmer, wo nur diese schrecklichen Puppen sitzen.«
»Da hast du auch wieder recht«, musste Darleen zugeben. »Ich dachte nur ... Die Statue nimmt halt etwas Platz weg – und jeder, der reinkommt, kann sie sehen. Und wenn deine Geburtstagsgäste kommen ...«
Hong-Loan warf einen traurigen Blick zu der Statue. Sie hoffte sehr, dass Mona Bredov wieder ihre ursprüngliche Gestalt zurückerhielt. Nur wann? Und wie?
Inzwischen klapperte Darleen mit dem Geschirr. Sie fing an, den Tisch zu decken.
»Bestimmt seid ihr alle sehr hungrig. Hong-Loan, könntest du Tee kochen? Vielleicht ist Baldriantee ganz gut, der beruhigt. Wir haben heute genug Aufregungen gehabt.«
Wenig später saßen Darleen, Hong-Loan, Elena, Jana und Nele am Küchentisch und ließen es sich schmecken. Miranda war noch mit ihren Eltern unterwegs, sie würde erst am übernächsten Tag zu Hong-Loans Geburtstagsfeier kommen. Leon, Agneta und Eusebius waren noch im Gericht geblieben, um mit den Zauberrichtern über das weitere Vorgehen gegen die Dämonen zu beratschlagen.
»Wie gut, dass man Zacharias Malander gefangen hat«, begann Darleen und biss in ein Stück Kirschkuchen. »Was für ein gemeiner Trick, sich als Mirandas Freund auszugegeben! Eusebius ist wirklich ein netter junger Mann – wobei ich finde, dass Miranda eigentlich zu jung für ihn ist. Eusebius ist sicher schon ... äh ... zwanzig?«
»Er ist siebzehn und wird bald achtzehn«, sagte Elena. »Miranda ist fast vierzehn. Sie ist außerdem sehr klug. Da spielen vier Jahre Altersunterschied überhaupt keine Rolle, finde ich. Hauptsache, sie lieben sich.«
»Also – ich habe noch keinen Freund«, gestand Hong-Loan und schenkte sich Tee nach. »Ich weiß auch gar nicht,ob ich einen will. Knutschen und so ...« Sie verdrehte die Augen.
»Dazu bist du auch noch viel zu jung«, sagte Darleen sofort. Ihre Stimme klang streng.
»Ach Oma, du lebst hinter dem Mond«, erwiderte Hong-Loan. »Ich werde vierzehn! Viele Mädchen in meinem Alter haben schon einen Freund. Aber wie soll ich hier in Rübenacker jemanden finden? Hier wohnt ja fast niemand mehr ...«
»Manchmal frage ich mich, ob es richtig ist, dass wir hierbleiben«, murmelte
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