Magic Love
typisch für Jenny, dass sie ihrer besten Freundin nicht gleich zustimmte. Doch diesmal blieb sie still. Statt dessen grinste Jenny nur schüchtern. Sabrina verstand nicht warum, bis Harvey sich zu ihnen gesellte. Und seine Hand in Jennys legte.
Weil sie sicher war, dass sie ausrasten würde, wenn sie nicht irgendetwas tat, deutete Sabrina diskret auf die ineinander verschlungenen Hände ihrer beiden besten Freunde – und löste sie voneinander.
Was die beiden nicht davon abhielt, einander verliebt in die Augen zu sehen. Und Worte zu sagen, die Sabrina einfach nicht glauben konnte: „Willst du es ihr sagen, Harvey? Oder soll ich es tun?“
Harvey strich Jenny über die Wange. „Lass es uns gemeinsam sagen, okay?“
Niemand sagt mir irgendwas! hätte Sabrina im liebsten geschrien, doch kein Laut kam über ihre Lippen. Sie bewegten sich noch nicht mal. Harvey und Jenny konnten sie widerstandslos auf ihre Lieblingsbank führen. Und ihr alles sagen, was sie nicht hören wollte.
Dass sie sich am Wochenende beim Bogenschießen-Turnier auf unerklärliche Weise zueinander hingezogen gefühlt hatten. Oh, hatten sie Sabrina gar nicht erzählt, dass sie ihre Schulmannschaft anfeuern wollten? Und irgendwo zwischen den Zielscheiben hatte sich ihr Blick getroffen. Und genau in diesem Moment hatten sie plötzlich erkannt, wie viel sie einander bedeuteten. Keiner von beiden wollte Sabrina weh tun. Doch sie konnten es nun mal nicht ändern. Ihnen wurde ganz warm und kribbelig, wenn sie zusammen waren. Und so hatten sie den ganzen Sonntag miteinander verbracht und überlegt, wie sie es ihr beibringen sollten. Harvey Kinkle und Jenny Kelly waren verliebt. Und sie würden am Valentinstag zusammen zum Ball gehen.
Quentin hockte hinter dem Gebüsch und beobachtete die kleine Szene. Das hob seine Stimmung beträchtlich. Er hatte bereits begonnen, an seinen eigenen Fähigkeiten zu zweifeln. Doch jetzt hatte er Plan B zum Einsatz gebracht, und es sah gut aus. Quentin konnte seine Freude kaum verhehlen. Nachdem Harvey und Jenny gegangen waren, blieb Sabrina völlig verwirrt sitzen. Er gestattete sich das Vergnügen, sie eine Weile zu betrachten, dann eilte er in die Schule und lief hinüber zu den Schließfächern. Aus seinem eigenen Schließfach holte er einen bunten Blumenstrauß und heftete eine ebenso bunte Karte daran.
Liebste Sab, Du bist so wunderschön und frisch wie ein Frühlingsbouquet. Du bist mein Schicksal. Sag, dass du meine Freundin sein willst.
Diesmal unterschrieb er mit seinem Namen. Er öffnete Sabrinas Fach und stellte den Strauß hinein. Er glühte vor Stolz. Mom würde stolz auf ihn sein!
Sabrina wusste nicht, wie lange sie auf der Bank sitzen geblieben war. In der Ferne hörte sie eine Glocke, doch sie wusste nicht, was das zu bedeuten hatte, noch nahm sie die Horde von Schülern war, die ins Gebäude zum Unterricht eilten. Sie war zu schockiert, um ihre Zauberkraft einzusetzen. Wenn sie es hätte tun können, hätte sie sich wahrscheinlich weggezaubert. Weit weg.
Denn Sabrina die Hexe war ins Wanken geraten. Sie war sitzengelassen worden. Wegen Jenny! Sabrina konnte es nicht fassen. Sie war schockiert und ziemlich geknickt.
„Sabrina! Was ist mit dir? Bist du krank? Willst du zur Krankenschwester gehen? Sabrina...?“
Die Worte schienen aus einem dichten Nebel zu kommen. Sie zwang sich hinzusehen: Mr. Pool beugte sich über sie und seine Lippen bewegten sich. Sie gestattete ihm, in ihr Bewusstsein vorzudringen. „Als du heute Morgen nicht in der Stunde warst, bin ich ins Büro gegangen, um zu sehen, ob du krank gemeldet bist. Als ich herausfand, dass du schon im Klassenzimmer gewesen warst, habe ich gefragt, ob dich jemand gesehen hätte. Quentin meinte, er hätte dich hier draußen gesehen. Sabrina... du siehst nicht gut aus. Kann ich dir irgendwie helfen?“
Mr. Pools Präsenz holte sie zurück in die Realität. Mit einem Ruck kam sie wieder zu sich.
Harvey und Jenny? Niemals! Sabrina wusste nicht, was eigentlich los war, aber sie wusste plötzlich eines ganz sicher: Quentin Pid hatte etwas damit zu tun. Und sie war nicht bereit aufzugeben. Auch nicht ihren Freund oder ihre beste Freundin. Und sicher nicht beide zusammen!
Sie dankte Mr. Pool für sein Mitgefühl und versicherte ihm, dass es ihr gut gehe. Dann sprang sie auf und lief zu ihrem Schließfach, um ihre Bücher zu holen. Sabrina warf den Blumenstrauß in den nächsten Papierkorb. Sie machte sich nicht einmal die Mühe, die
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