Magic Love
ich irgendetwas tun, damit du dieses Mal fair spielst?“
„Naja“, überlegte er und wandte sich langsam zu ihr um, während er sich über das Kinn strich. „Ich bin bestechlich. Du kannst mich bestechen.“
„Dich bestechen? Ich glaube dir nicht...“ Sabrina war entsetzt. Aber dann dachte sie an Harvey und an Southvale. Wenn sie Quentins Bedingung akzeptierte, könnte es der erste kleine Schritt sein, der alles wieder ins Lot brachte. Und zu weiteren Schritten führte. Sie holte tief Luft.
„Wenn ich dich mit einem Kuss besteche – würdest du dann bei diesem Turnier nicht schummeln?“
Quentin betrachtete sie. Dann erstrahlte eines seiner Megawatt-Lächeln und er deutete auf seine Lippen. „Gib mir einen Kuss. Genau hierhin.“
Erneut kreuzte Sabrina ihre Finger hinter dem Rücken. Sie ließ den Bestechungskuss sehr kurz ausfallen.
Glücklicherweise reichte es aus. Eine Stunde später, als Quentin und die Westbridge Bogenschützen zum Turnier Aufstellung nahmen, um sich den Southvale Quivers zu stellen, geschah etwas. Westbridge schien zu... implodieren.
Als jeder Bogenschütze seine Position einnahm, den Pfeil anlegte und zielte, hielt die Menge den Atem an und wartete auf den Schuss. Doch die losgelassenen Pfeile fielen einer nach dem anderen zu Boden.
Raymond Jacksons Pfeil hatte noch etwas Fahrt drauf – er flog allerdings in die falsche Richtung – und zwar direkt auf die Tribüne zu. Alles duckte sich! Raymond war völlig verwundert und bat um eine Wiederholung. Sie wurde ihm nicht gewährt. Sein Rivale von Southvale traf zwar nicht ins Schwarze, doch er traf die Scheibe und verbesserte die Punktzahl seiner Mannschaft.
Rebecca Larsons Pfeil hatte auch viel Fahrt drauf. Er flog hoch in die Luft und bohrte sich Sekunden später mit der Spitze in den Boden, nur Zentimeter von ihren Füßen entfernt. Die Menge ließ ein kollektives Keuchen hören. In Rebeccas Augen standen Tränen, als sie sich umwandte und davonging. Ihre Gegenspielerin verlor keine Zeit. Sie kam auf fünfzig Punkte mit einem guten Schuss.
Die Fans von Westbridge waren sehr still geworden. Sogar die Cheerleader, angeführt von der normalerweise unermüdlichen Libby, zogen sich zurück, um das Gesicht zu wahren.
Dann kam Harvey an die Reihe. Eine Sekunde lang war Sabrina selbst versucht ihm zu helfen und ihren Finger einzusetzen. Doch dann dachte sie nach. Eigentlich hatte Harvey keine Ahnung vom Bogenschießen. Wenn er jemals wieder normal werden und zu ihr zurückkehren sollte, musste er auch schlecht abschneiden.
Und das tat er – geradezu spektakulär. Sein Pfeil verließ die Bogensehne mit einem Jammern und fiel elendig auf den Boden, nur etwa einen Meter von Harvey entfernt. Er war fassungslos. Er ging hin, nahm seinen Pfeil auf und untersuchte ihn nach Fehlern. Dann trottete er mit hängendem Kopf vom Platz.
Niemand konnte verstehen, was da vor sich ging. Niemand außer Sabrina und Quentin. Das Team von Southvale sah allmählich eine Chance, den Sieg zu erlangen. Und sie wurden immer besser. Ihre Cheerleader erwachten zum Leben.
Quentin trat als Letzter für Westbridge an. In diesem Moment war er der Einzige, der das Ergebnis noch beeinflussen konnte. Das Beste, was er tun konnte, war Westbridge vor der totalen Niederlage zu bewahren. Doch Quentin war nicht die Spur motiviert. Er hatte überhaupt kein Interesse daran, beim Bogenschießen zu gewinnen. Sabrina zu gewinnen, war sein Ziel. Und diesen Sieg hatte er bereits fest in der Hand. Statt überhaupt auf die Zielscheibe zu zielen, zog Quentin eine Handvoll Pfeile aus dem Köcher und begann sie wild umher zu schießen.
Er war ernsthaft überrascht, als alle ihn ausbuhten. Hey, Moment mal, ihr Sterblichen!, dachte er. In den letzten Wochen war ich doch euer Held! Ihr hättet mich zum Präsidenten gewählt, wenn ihr es gekonnt hättet! Und jetzt wendet ihr euch nur wegen dieses dummen Turniers von mir ab? Was soll das?
Quentin hatte nicht damit gerechnet, dass ihm der Verlust der allgemeinen Sympathie etwas ausmachen würde. Aber er hatte nicht mit den Buhrufen seiner neuen Fans gerechnet. Sie kratzten sein Selbstbewusstsein an. Er fühlte sich ziemlich mies.
10. Kapitel
Quentin kehrte nicht zu den Schließfächern zurück. Er suchte nach Sabrina, aber sie war nicht zu finden. Egal. Sie liebt mich, sie wird schon nicht weit sein, dachte er, als er ins Auto stieg und nach Hause fuhr. Quentin war normalerweise nicht sehr einfühlsam. Er verstand nicht, was
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