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Magical Village 1 Zimt und Zauber

Magical Village 1 Zimt und Zauber

Titel: Magical Village 1 Zimt und Zauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Jones
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fürchten musste, klappte Mitzi den Kragen des Trenchcoats hoch, reckte ihren Schirm in den Wind und machte sich auf den Weg zur Hauptstraße von Hazy Hassocks.
    Von der Zahnarztpraxis am einen Ende zum Faery Glen am anderen verlief die Hauptstraße kurvenreich zwischen in unregelmäßigen Abständen gepflanzten stattlichen Ahornbäumen und einer wilden Mischung aus Geschäften. Einige der Gebäude waren windschiefe Fachwerkhäuser aus den Anfängen des Dorfes vor mehreren Jahrhunderten; andere waren später hinzugekommen und seitdem immer wieder verschönert worden. Im Grunde boten die Läden hier praktisch alles, was man sich wünschen konnte, wenn man nur gründlich genug suchte. Die Einwohner von Hazy Hassocks mussten sich nur dann nach Winterbrook – oder gar noch
weiter nach Reading oder Newbury – bemühen, wenn sie ein persönliches Gespräch mit einem Bankberater führen, einen Riesensupermarkt aufsuchen oder die Freuden von Marks & Spencer genießen wollten.
    Als Erstes fiel Mitzi auf, wie viele Leute hier unterwegs waren – nicht unbedingt zum Einkaufen, sondern zum Bummeln. Leute, die selbst an diesem nassen und windigen Tag von einem Schaufenster zum nächsten schlenderten und nur guckten. Als wäre es allemal angenehmer, sich beim Schaufensterbummel von einem kalten Nordwestwind durchpusten und sich Regentropfen in den Kragen rinnen zu lassen, als irgendwo anders zu sein und nichts zu tun.
    Und als Zweites fiel ihr auf, dass sie alle etwa in ihrem Alter waren.
    Waren wirklich so viele Menschen ihrer Generation arbeitslos oder im Ruhestand? War sie soeben auf den Gipfel eines wachsenden Bergs aus Arbeitslosen mittleren Alters katapultiert worden? Wurde jede Branche von jugendfrischen Troy- und Tyler-Klonen übernommen?
    Der Gedanke, dass auch sie jetzt zu dieser unheimlichen grauen Armee gehörte, war niederschmetternd, obwohl ihr klar war, dass sie finanziell besser dastand als die meisten, zumindest fürs Erste. Infolge der Frühpensionierung würde sie ihre kleine monatliche Bankrente in vollem Umfang erhalten. Mehrere ihrer weiterbeschäftigten Kollegen hatten neidisch gemurmelt, dass ihre Renten in zehn Jahren wahrscheinlich nichts mehr wert wären. Und dann hatte sie natürlich noch den Scheck mit ihrer Abfindung, den sie bei der Bausparkasse einzahlen wollte. Gott sei Dank war das Haus schuldenfrei – sie hatten die letzte Rate nur wenige Wochen, bevor sie und Lance Silberhochzeit feierten, bezahlt.

    Rasch verdrängte sie die anderen, weniger erfreulichen Erinnerungen an ihre Silberhochzeit, doch nachdem Lance zu der geistlosen Jennifer in deren Maisonettewohnung am anderen Ende von Hazy Hassocks gezogen war, hatte er sich sehr fair verhalten und weiterhin seinen Anteil am Unterhalt von Lu und Doll bezahlt, die damals noch bei ihr lebten.
    Nein, sie schwamm zwar nicht direkt im Geld, doch der Verlust ihres Jobs in der Bank hatte sie nicht unmittelbar in Not gebracht, und wenn sie extrem vorsichtig war, käme sie eventuell sogar ohne Arbeit über die Runden.
    Doch das wollte sie gar nicht. Als sie vor Patsy’s Pantry mit den Pyramiden von Törtchen und anderem, durch die beschlagenen Fenster nur vage erkennbarem Zuckergebäck stand, überfiel es sie mit eisiger Härte, dass es ihr am meisten von allem fehlen würde, sich nützlich zu machen. Sie wollte nicht unsichtbar werden und als eine Ziffer mehr in der Frührentnerstatistik aufgehen. Sie wollte den Rest ihres Lebens mit etwas Sinnvollem ausfüllen.
    Nachdem sie den Scheck auf ihr Sparbuch eingezahlt und klamme Höflichkeitsfloskeln mit den drei Angestellten der Bausparkasse ausgetauscht hatte, machte sich Mitzi auf den Weg in die Bücherei. Wenn in Hazy Hassocks überhaupt irgendetwas geboten wurde, dann würde es garantiert am Schwarzen Brett der Bücherei aushängen.
    Im Eingangsbereich der Bücherei herrschte ziemliches Gedränge. Da die Bücherei in einer langen, flachen Baracke untergebracht war, konnten das Hinein- und Hinausgehen zu den Stoßzeiten etwas kompliziert werden. Acht Leute mit Kinderwagen, Einkaufsrollern und Schirmen strebten hinaus, während eine ähnliche Anzahl mit entsprechender Ausrüstung, nur wesentlich nasser, hineindrängte.

    Mitzi wich zurück, bis sich die Menschentraube aufgelöst hatte.
    »Furchtbares Gewühle hier, was?«, knurrte der Mann vor ihr, der unter seinem tropfenden Filzhut etliche Schals um den Hals geschlungen hatte. »Sie können gern vorgehen, wenn Sie wollen. Falls Sie Bücher haben,

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