Magie der Leidenschaft
»Na schön, sollen wir nicht gleich damit anfangen?«
»Meine Aufgabe ist leicht; wie steht es mit deiner?« Sie zog eine Augenbraue hoch.
»Ich werde mein Möglichstes tun.«
»Dann bezahle den Priester. Wenn er sich noch einmal bekreuzigt, bekommt er noch ein Loch in die Stirn, fürchte ich.«
Connal lachte in sich hinein und tat genau das, nicht ohne den stämmigen Ordensbruder aufzufordern, mit den anderen zu essen und zu trinken. Der Mann, der von allem, was er
während der Zeremonie erlebt hatte, verblüfft und beunruhigt war, lehnte ab, bekreuzigte sich noch einmal und lief zu seinem Pony.
Murphy stand ein Stück abseits und schluchzte in ihre Schürze. Connal umarmte sie und klopfte ihr auf die Schultern, worauf die Frau erneut laut aufschluchzte und ihn an sich drückte. Als sie sich beruhigt hatte, gab er ihr einen Kuss auf ihre mollige Wange. Sie errötete leicht und brummte:. »Und jetzt schenkt mir noch Babys, um die ich mich kümmern kann.«
Connal grinste und zwinkerte ihr zu, bevor er zu seiner Frau ging und sie auf seine Arme hob. Er trug sie durch ihr neues Heim bis in sein Bett. In der Dunkelheit seines Zimmers, umgeben von Bäumen und Ranken und eingehüllt von dem Duft nach Blumen und Moos, schlief Connal mit seiner Braut. Noch nie im Leben war er so glücklich gewesen. Er ahnte nicht, dass ihre Welt voller Liebe bald in sich Zusammenstürzen und sein Vertrauen in Sineads Zauberkraft auf eine harte Probe gestellt werden würde.
Kapitel 19
Eine Meile von PenDragons Besitz entfernt, tief in den Wäldern verborgen, kauerte Angus O’Brien vor einem kleinen Feuer. Ihm gegenüber saßen zwei weitere Männer, Vasallen seines Bruders. Beide waren nahe davor, im Sitzen einzunicken.
Angus kaute an einem Stück Dörrfleisch, ohne die beiden zu beachten. Ihre eingefallenen Gesichter und schäbigen Kleidungsstücke waren ein beredtes Zeugnis für alles, was sie verloren hatten. Die Männer hatten ihre Rechte verloren und ihren Stolz. Angus hatte Menschen verloren. An sie dachte er jetzt in der Stille und Dunkelheit. Er hätte sich allmählich an den Verlust gewöhnen sollen, dachte er bei sich und rieb sich die Stirn, aber er vermisste seine Brüder, sein Heim. Himmel, wie sehr er England hasste!
Ja, dachte er, er spürte nur Hass. Auf PenDragon, auf Richard, auf die Hexe. Nichts von dem, was er verloren hatte, konnte ihm je zurückgegeben werden, und er wusste, dass Prinz John ihm kein Geld mehr geben würde und dass er auch für die Ermordung des Ritters und seiner Hexe keinen Lohn empfangen würde.
Angus erwartete keinen Lohn von Prinz John. Dafür hätte er von größerem Nutzen für den Prinzen sein müssen. Und Angus besaß weder Land noch Einfluss, noch Macht. Er hatte nichts mehr zu verlieren, und alles, was Prinz John ihm anbot, war sein Leben.
Doch das kümmerte ihn nicht, und das machte ihn gefährlich, dachte er.
Es war eine Frage der Ehre, der Genugtuung. Diejenigen,
die diese Verbrechen begangen hatten, sollten dafür zur Verantwortung gezogen werden. PenDragon würde dafür zahlen, dass er Angus’ kleinen Bruder mit in einen Krieg genommen hatte, in dem er gefallen war. Angus übersah bewusst die Tatsache, dass sein Bruder bereitwillig mitgezogen war. Wie tief beeindruckt Keith von PenDragon gewesen war, als er ihn zum ersten Mal in voller Montur auf seinem dunklen Hengst gesehen hatte. Nichts hatte den Jungen davon überzeugen können, dass jene, die PenDragon und König Richard folgten, den Tod finden würden.
Wenn Richard Löwenherz zurückkam, würde er nichts mehr besitzen, dachte Angus mit einem hämischen Grinsen. Und es geschah ihm recht, den Thron zu verlieren. Nicht dass Prinz John ein besserer Herrscher wäre. Aber Richard war es gewesen, der den O’Briens ihr Land und ihren Besitz genommen hatte.
Wegen Markus. Für DeClare. Für die Hexe.
Der Teil von ihm, der noch einen Rest Anstand bewahrt hatte, verwünschte Markus für das, was er getan hatte. Angus hatte ihn gewarnt, dass es falsch sei, Sinead zu heiraten, und dass es ihm dreifach vergolten werde, wenn er sie wegen ihrer Macht gegen ihren Willen festhielt. Und so war es auch gekommen. Angus fuhr sich mit beiden Händen über sein Gesicht, als er wieder vor sich sah, wie DeClare seinem Bruder mit einem einzigen Hieb den Kopf abgeschlagen hatte. Das Blut war direkt auf seine Stiefel gespritzt.
Markus hatte nie begriffen, dass die Macht der Hexe von ihrem Druidenblut und einem reinen Herzen stammte. Niemand
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