Magie der Leidenschaft
und schnippte mit den Fingern, um Flammen in ihrer Hand auflodern zu lassen und sie ihm ins Gesicht zu schleudern. Er heulte vor Schmerz auf, als sein Haar und sein Hemd Feuer fingen, und ließ sie los. Sie rannte blindlings los, in Gedanken nur bei Connal.
Ein Mann sprang aus dem Schatten, packte sie an den Beinen und warf sie zu Boden. Als er auf sie fiel, schnürte er ihr mit seinem Gewicht die Luft ab.
»Ich habe die Hexe!«, rief er. »Gib mir das«, sagte er zu jemand anders, und sie spürte, wie ihre Hände gefesselt wurden.
Sie senkte den Kopf und wisperte. »Tuatha, Tuatha ... «
»Verdammt, sie spricht eine Zauberformel!«
»Na schön, dann stopft ihr das Maul!«
Der Mann stand auf, warf sie auf den Rücken und holte mit einem Arm aus. »Schluss jetzt, Weib, sonst setzt es was.«
»Gabh siclhe fae. Gabh de Dannon ...« Kommt , ihr Elfen, kommt ihr Krieger...
Er schlug so fest zu, dass ihr Kopf zur Seite fiel. Sinead bewegte vorsichtig ihre Kiefer und hob den Blick zu ihm. Ihre Augen wurden schmal. »Ich kenne Euch. Ihr gehört zu O’Briens Familie.«
»Ich habe keine Familie, du Hexe, wegen dir und diesem ... Ritter«, entgegnete er verächtlich.
»Und Ihr werdet der letzte Eurer Linie sein, denn Connal wird Euch nicht am Leben lassen.«
»Er wird noch eine ganze Weile in seinem Bett schnarchen, bevor er hiervon erfährt.«
»Verlasst Euch nicht darauf.«
Connal, beschwor sie ihn im Geist.
Connal schlich an der Außenmauer des Küchengebäudes entlang und bedeutete Nahjar wortlos, den gegenüberliegenden
Eingang zu benutzen, der von der Vorderseite der Burg hereinführte. Er hatte die Gefahr erst vor wenigen Augenblicken gewittert und dann Sineads Hilferuf gehört.
Sein Impuls, schneller zu gehen, wurde von Vorsicht gedämpft, von der Warnung durch ihren Traum, der sie jede Nacht erneut heimsuchte. Lautlos schob er sich in die Küche und erfasste mit einem Blick die umgefallenen Kerzen auf dem Tisch, die immer noch brannten. Schattenhaftes Licht fiel auf die Gestalt, die leblos auf dem Boden in einer Blutlache lag.
Jäher Schmerz erfüllte ihn. Es bestand kein Zweifel, dass Galeron tot War. Sein halber Schädel fehlte. Connal lief durch die Küche nach draußen und bewegte sich an der Außenmauer weiter. Nahjar schob sich hinter ihn.
»Sajin, es sind keine Wachen da.«
»Entweder sie sind tot, oder wir sind verraten worden.«
»Tot.« Nahjar zeigte auf den leblosen Körper, der über der Mauer hing.
Connal sah sich um. Kalte Angst befiel ihn. Seinen Landsitz anzugreifen stellte ein schweres Vergehen dar, denn er hatte nach Recht und Gesetz nichts getan, was diesen Überfall rechtfertigen könnte.
Connal, hörte er im Kopf. Sei vorsichtig !
Während er den Burghof überquerte, fragte er sich, warum Sinead ihre Zauberkräfte nicht gebraucht hatte, aber als er um die Ecke spähte, erkannte er den Grund. Sie lag auf dem Boden, die Hände auf dem Rücken gefesselt. Ein Mann kniete rittlings auf ihr und wollte sie zwingen, etwas zu trinken. Und sie weigerte sich.
Ein Mann beugte sich zu ihr hinunter und sagte etwas zu ihr. Ihr Hals reckte sich, als sie sich umschaute, zu den Mauern starrte, zu den Männern, die schlaff über der Brustwehr hingen. Sie öffnete den Mund, um das Gebräu zu schlucken.
Tu es nicht , rief er ihr in Gedanken zu. Trink das nicht!
Sinead hielt inne und presste die Lippen zusammen. Der Mann zerrte sie wütend auf die Knie und sah sich um. Dann wechselte er leise einige Worte mit einem Hünen von Mann, der zu seiner Rechten stand.
Connal hielt sich im Schatten und musterte den kleinen äußeren Hof. Das Tor stand offen, die Wachen waren tot. Aber er hatte auch in den oberen Stockwerken Männer postiert. Wo waren Branor, Monroe und sein Knappe Ansel? Sein Blick schoss zum Stall. Schattenhafte Gestalten huschten im Dämmerlicht leise hin und her.
»Kommt hervor, PenDragon. Ich weiß, dass Ihr da seid«, rief der Mann, der Sinead in seiner Gewalt hatte.
Connal verhielt sich still, trotz der Furcht, die sein Herz heftig schlagen ließ, und wartete auf eine Gelegenheit, seine Frau zurückzuholen. Er sah sich nach irgendetwas um, das für Ablenkung sorgen könnte, ging dann ein Risiko ein und pfiff nach seinem Pferd. Ronans Hufe stampften gegen die Stallwände, Holz splitterte, und ein lautes Wiehern zerriss die Stille. Einige Männer wandten sich zu dem Hengst um. Connal zählte nur ein halbes Dutzend Leute. Aber das musste nicht bedeuten, dass nicht mehr von ihnen
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