Magie der Leidenschaft
deine Pflicht dir bedeutet.«
Die Ruhe in ihrem Ton ließ ihm den Atem stocken.
»Sie bedeutet mir nichts, wenn ich dich verliere.«
»Aber du hast mir in dieser Sache nicht vertraut.«
»Ja. Ja!« Er fuhr sich mit den Fingern durch sein Haar. »Ich hatte das Gefühl, zwischen dem Befehl des Königs und meiner Liebe zu dir in der Falle zu sitzen. Aber ...« Er schwieg einen Moment, während er sich zu einem schweren Entschluss durchrang. »Wenn du es wünschst, bitte ich ihn um die Gunst, dich von dieser Verpflichtung zu entbinden.«
Sinead zog scharf den Atem ein. »Willst du das?«
»Nein, ich will es nicht! Aber ich will auch nicht, dass du denkst, ich hätte von Liebe gesprochen, nur um dein Land in meinen Besitz und dich in mein Bett zu bekommen!«
»Du wolltest die Ländereien schon immer, Connal; daraus hast du nie einen Hehl gemacht. Wenn du zuerst von Liebe gesprochen hättest, hätte ich dir nie mehr etwas geglaubt.«
»Und jetzt?«
»Was meinst du?«
»Gott im Himmel, ich weiß nie, in welche Richtung sich deine Gedanken bewegen.«
»Oh, Connal«, entgegnete sie leise. Der Ausdruck auf ihrem Gesicht gab ihm neue Hoffnung, und er beugte ein Knie auf das Bett. »Du hast dich selbst wegen Patricks und Rhiannons Verbrechen bestraft, bestrafe dich nicht für die meines Vaters.« Vom Leben und vielen Kämpfen gezeichnet, stand er vor ihr, bot ihr sein Herz offen dar und wartete. Sinead begriff, wie sehr er sie liebte, denn sich Richard zu widersetzen, um sie glücklich zu machen, würde ihn mehr kosten als seine Ritterschaft. Es würde ihn alles kosten, was er war.
»Ich habe dich belogen«, sagte er tonlos.
Sie kniete sich auf das Bett und sah ihn an. »Mein Vater hat mich belogen und die Verantwortung dir zugeschoben.« Sie lachte leise und zärtlich. »Wofür er Rechenschaft ablegen wird. Aber ich habe dich schon die ganze Zeit gewollt, Connal. Ich habe dir meine Zustimmung bereitwillig gegeben. Was zählt das hier schon?« Sie zeigte auf die Dokumente und machte eine wegwerfende Handbewegung.
»Du verzeihst mir?«
Sie streckte die Hände nach ihm aus, und er schlang seine Arme um sie. »Ja. Du bist der Mann, den ich liebe, den ich schon immer geliebt habe.«
»Himmel«, stöhnte er und drückte sie an sich.
»Du hast Richard den Eid geschworen, aber du bist ein Ritter für Irland.«
Er lächelte.
»Ich vertraue dir, Connal.« Er lehnte sich zurück, um ihr in die Augen zu schauen. »Ich vertraue dir mein Herz an und jetzt auch mein Land und das Wohlergehen meiner Leute.« Ein blassgelbes Licht schimmerte rings um sie.
»Sinead?« Er kauerte sich auf seine Fersen, als sie die Augen schloss und die Arme hob, mit ausgestreckten Händen, als wollte sie etwas auffangen. »Sinead?«
»Psst, mein Liebster.« Heitere Gelassenheit senkte sich auf ihre Züge, eine Ruhe, die er bis in sein Innerstes spüren konnte. »Tuatha De Dannon, des Kriegers Wahl, Kraft wird geboren aus Silber und Stahl.«
Die Luft über ihren Händen wogte wie schillerndes Wasser, verdichtete sich zu einem strahlenden Glanz.
»Aus Erde, geschmiedet im Feuer der Nacht, gib meinem Ritter sein Recht auf Macht.«
Einen Atemzug später ruhte sein Schwert, das er vor so langer Zeit von sich geschleudert hatte, auf ihren offenen Handflächen.
Sie schlug langsam die Augen auf. »Was mein ist, teile ich mit dir, Connal.«
Sie hielt ihm das Schwert hin. Er rührte es nicht an.
Ein unglaubliches Gefühl von Demut befiel ihn. Er schluckte. »Sinead, ich ... ich ...« Sein Blick glitt über den gehämmerten Stahl, das glänzende Silber. Wusste sie, was ihm das bedeutete? Dieses Schwert in greifbarer Nähe zu haben? Es von ihrer Hand zurückzubekommen? Als sie es an jenem Tag im Söller von Croian Banrion hatte erscheinen lassen, hatte er gespürt, wie sein ganzer Körper danach schrie, wie sein Herz ihm zurief, wieder zu dem Mann zu werden, der er gewesen war, bevor er es seinem Vater vor die Füße geworfen hatte. Und jetzt gab sie es ihm zurück.
»Es ist kein gewöhnliches Schwert, Connal.« Sie betrachtete einen Moment lang die keltischen Knoten, die in den Schaft und das Heft eingraviert waren und sich in endlosen Schlingen bis über die Klinge erstreckten. »Mein Vater und meine Mutter gaben es dir, als du zum Ritter geschlagen wurdest, aber geschmiedet wurde es auf Rathlin Island von Cathal.«
Sein Blick flog zu ihr. Cathal. Druidenprinz und Geliebter der Königin Egrain, ihrer Großmutter. Fionnas Eltern.
»Das Metall
Weitere Kostenlose Bücher