Magie der Leidenschaft
säuerlichen Blick, während er die Putenkeule den Hunden vorwarf und sich auf den Weg zu der Gefangenen machte.
»Raus mit euch allen«, befahl der Sheriff, setzte sich in einen ruhigen, warmen Sessel und zog seinen Umhang fester um sich, wobei er einem Diener bedeutete, das Feuer zu schüren.
PenDragon war tot. Der Mann, der ihn verraten hatte, war tot. Und wenn nun noch die Diebe aufhörten, seine Leute anzubetteln, und die Barone eintrafen, würde er in weit besserer Stimmung sein.
Ein Heulen ertönte von oben, und der Sheriff, der gerade
in ein Stück Fleisch beißen wollte, hielt inne und seufzte. »Ich bin von unfähigen Idioten umgeben«, murmelte er und biss in das Fleisch. Ein zweiter Schrei war zu hören, und er stand fluchend auf und verließ das Zimmer.
Während er die Treppe hinaufging, betastete er seinen Arm. Der Schnitt, den PenDragon ihm zugefügt hatte, war nun sauber, aber tief. Er hasste Narben, dachte er und blieb vor dem Turmzimmer stehen. Er stieß die Tür auf und musste feststellen, dass Guy an der Wand hing wie eine Krähe über dem Feld.
Sein Blick flog zu der Hexe, und er wich einen Schritt zurück.
Sineads Ruf an ihr Elfenvolk war unvollständig geblieben, aber vernommen worden. Und jetzt schwärmten Kiarae, Galwyn, Brigit und Sairah um ihren Mann herum.
Connal schwebte zwischen Leben und Tod. Galwyn sah seine Liebste mit sorgenvoller Miene an. »Ich fürchte, er wird es nicht schaffen.«
Kiarae flog zu Connals Kopf. »Er muss, sonst stirbt auch sie.« Sie berührte seine Stirn, die vor Fieber glühte.
Monroe schlüpfte herein, aber die Elfen blieben und starrten ihn herausfordernd an. Monroe, den es nicht wirklich aus der Fassung brachte, sie wiederzusehen, stieß einen Seufzer aus und stellte das Tablett, das er mitgebracht hatte, neben das Bett. Dann setzte er sich in einen Stuhl und zog behutsam den dunkelrot verfärbten Verband zurecht.
Nahjar betrat nach ihm das Zimmer. »Die meisten sind am Leben, Monroe.«
»Gut. Galeron?«
»Ich habe ihn auf dem Hügel bestattet.«
Monroes Züge verhärteten sich. Er hatte den Mann schätzen gelernt, und sein Tod war so sinnlos. »Wie konnte Branor sie verraten, uns alle? Er wurde wie ein Bruder behandelt.«
»Ja, aber nicht bevorzugt. Manche Männer gieren nach Dingen, die sie nicht haben können und von denen sie glauben, dass sie ihnen zustehen.«
»Wie lange hast du ihn gekannt?«
Nahjar dachte nach, während er Monroe bedeutete, beiseite zu rücken, damit er Connals Wunde versorgen konnte. Nachdem er die Schnüre seines Lederbeutels aufgezogen hatte, breitete er seine Werkzeuge aus, reinigte die Wunde und fing an, sie zu vernähen. »Branor war immer sehr verschlossen«, erwiderte Nahjar mit einem Schulterzucken. Seine kräftigen Arme und breiten Hände arbeiteten mit einer Umsicht, die ihrer Größe widersprachen. »Ich kannte ihn seit Jahren und ahnte nichts von seiner Unzufriedenheit. Jetzt kommt es nicht mehr darauf an.« Die Elfen kauerten sich über Connals Kopf auf das Kissen. Nahjar starrte sie finster an. »Seid ihr Dschinns?«
Galwyn reckte das Kinn und schüttelte den Kopf.
Nahjar machte noch einen Stich. »Könnt ihr ihn nicht heilen?«
Kiarae sah ihn verdrossen an. »Nein. Ihre Mutter könnte es vielleicht, aber sie ist zu weit weg.«
Nahjar drehte Connal auf die Seite, um die aufgerissene Haut über seiner Taille zusammenzunähen. Die Elfen flatterten herbei und versperrten ihm die Sicht.
»Weg mit euch!«, fuhr er sie an, und sie flogen in die Höhe. »Sucht eine Pflanze zum Heilen. Und eine zum Blutreinigen.«
»Wird er überleben?«
»Sajin PenDragon hat Schlimmeres überstanden.« Nahjar drehte ihn wieder auf den Rücken und zeigte auf die Narbe, die auf der anderen Seite unterhalb seiner Rippen verlief. »Verschwindet«, knurrte er. Die Elfen starrten ihn aus großen
Augen an und lösten sich in Luft auf. »Die Männer kommen allmählich zu sich«, berichtete Nahjar. »Aber es dauert eine Weile. Jeder von ihnen speit seine letzte Mahlzeit aus.«
Monroe rieb sich das Gesicht. Er war erschöpft und wütend, weil sie sich von Branor hatten täuschen lassen und von einer Hand voll Männer überrumpelt worden waren. »Zur Hölle mit Branor! Er muss etwas ins Wasser getan haben. Jeder, der davon getrunken hatte, war während des Überfalls ohne Bewusstsein. Gott sei Dank sind sie wenigstens nicht tot. Ach ja, ein Großteil der Pferde ist weggetrieben worden.«
»Ein gut durchdachter Plan.« Ein Anflug
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