Magie der Leidenschaft
Connals Heft verkeilte sich mit dem seines Gegners und brachte ihre Gesichter dicht aneinander. »Ihr werdet niemals auch nur eine Hand voll von Irland bekommen. Und an Eurer Stelle wäre ich vorsichtig, was meine Frau angeht. Sie hat ein hitziges Temperament.«
Der Mann erblasste. Connal stieß ihn zurück und ließ seinem Zorn freien Lauf, indem er wie rasend auf den Mann loshieb, Schlag um Schlag. Sein Heim überfallen, sein Freund getötet, seine Frau geraubt. Dieser Mann würde nicht am Leben bleiben.
Der Mann wich zurück. Sein Umhang fiel in Fetzen zu Boden, und er wusste, dass PenDragon mit ihm spielte.
Connal schwang seine Waffe mit tödlicher Präzision, und das Schwert seines Gegners fiel klirrend vor seine Füße. Der Hieb hatte einen blutenden Schlitz im Bauch des anderen hinterlassen, und Connal konnte ihn keuchen hören, als er zurücktaumelte.
»Ihr seid aus der Übung, wie?«, spottete Connal, der es endlich hinter sich bringen wollte. »Ich bin es nicht, Sir.«
Connal trat gnadenlos mit erhobenem Schwert näher, und der Mann starrte voller Panik auf seine gefallenen Gefährten, dann auf den Mann, der sich ihnen näherte. »Bringt sie weg«, befahl der andere seinen Männern.
»Aber Sheriff«, sagte O’Brien.
»Sofort!«
»Dafür werdet Ihr sterben, O’Brien, genau wie Euer Bruder«, schwor Connal mit funkelnden Augen. Als Sinead über den Boden geschleift wurde, stürzte sich Connal auf den Sheriff. Die Zacken seines Schwerts zerrissen Stoff und Fleisch und hinterließen einen blutigen Film auf der Klinge. »Ich werde Euch töten!«
Der Sheriff packte sein Schwert, wich zurück und blieb dann plötzlich stehen. Er stützte sein Schwert auf den Boden und verschränkte seine Hände über dem Griff. »Nein, werdet Ihr nicht.« Der Sheriff nickte.
Connal drehte sich abrupt um und sah sich Branor gegenüber. Sein Blick fiel auf die dünne Klinge, die sein Ritter hielt. Gleich darauf stieß Branor zu. Scharfer Stahl bohrte sich tief in Connals Fleisch und trat an der anderen Seite wieder heraus. Ein brennender Schmerz jagte durch seinen Körper, und ein Stöhnen entrang sich ihm. Er blinzelte benommen.
»Warum?«, brachte er heraus, während er seine Finger um die blanke Klinge legte. Sie schnitt ihm in die Hand, als er versuchte, die Waffe herauszuziehen.
»Ich folge König Richards Schoßhündchen seit Jahren, ohne belohnt zu werden, und du fragst noch?«, war alles, was Branor antwortete.
»Ich hätte dir alles gegeben, was du willst... Freund.« Connal keuchte und sank auf die Knie. Schwer atmend riss er die Klinge heraus und warf sie mit einem Knurren beiseite. »Zur Hölle mit dir!«
Gleich darauf stieß Nahjar einen rauen Kriegsschrei aus. Branor drehte sich um. Nahjar holte aus, schwang seinen Säbel und trennte Branors Kopf so schnell ab, dass der Körper ein paar Sekunden lang aufrecht stehen blieb. Bis Monroe ihm einen Tritt versetzte.
Connal hielt sich krampfhaft die Seite und taumelte zu der Stelle, wo Sinead über dem Widerrist eines Pferds hing. Drei Männer steckten das Heu hinter dem Tier in Brand, und die trockenen Halme gingen sofort in Flammen auf. Er streckte eine Hand nach ihr aus und rief ihren Namen. Dann verschwamm alles vor seinen Augen, und er sank auf den Boden, immer noch verzweifelt bemüht, seinen Blick auf sie gerichtet zu halten. Blut strömte über seine Finger, und Connal wusste, dass ihre Weissagung wahr geworden war.
»Sinead«, röchelte er.
Der Sheriff ritt mit Connals Frau zum Tor hinaus. Ihr Haar, das wie ein rotes Banner vor dem schwarzen Fell des Pferdes wehte, war das Letzte, was er sah.
Kapitel 20
Als der Sheriff an den mit Speisen beladenen Tisch trat, rieb er sich die Hände, wenn auch eher, um sie zu wärmen, als vor Genugtuung. Prinz John würde sehr erfreut sein, dachte er, während er nach einem Stück Brot griff und es in einen Topf mit geschlagener Sahne tunkte. Etliche seiner Männer, unter ihnen auch sein Cousin, standen herum und aßen. Ihre Zahl war geringer geworden; jeder, der bei PenDragon versagt hatte, war tot.
»Wo hast du sie untergebracht, Cousin?«
»Im Turm.« Guy leckte Fett von seinen Fingern.
»Ah, gut. Gefesselt und geknebelt?«
»Ja. Sie kann sich nicht befreien.«
Der Sheriff fixierte ihn scharf. »Bist du dir auch ganz sicher? Sollte sie nämlich nicht mehr da sein, wenn Prinz John eintrifft, bist du ein toter Mann. Du kannst dir keinen Fehler leisten.«
Guy stand auf und bedachte ihn mit einem
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