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Magie der Leidenschaft

Titel: Magie der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amy J. Fetzer
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bringen!«
    »Ich bin beschämt, Lady Sinead.« Der Mann steckte verlegen sein Schwert in die Scheide zurück. »Ihr könnt jetzt aufhören, mit mir zu schimpfen.«
    Connal unterdrückte ein Lächeln. »Mir scheint, sie genießt
    es.«
    Sie starrte die beiden mit offenem Mund an. »Oh, fein!« Sie warf die Hände in die Höhe und lief zu einer gebrechlichen Frau, die sich auf den Boden duckte.
    »Das Mädchen hat ganz schön Temperament.« Der Zigeuner zeigte auf die Stelle, auf der sie gestanden hatte, auf den geschmolzenen Schnee und die frisch aufgeblühten roten Blumen.
    Connal sah hin und grinste in sich hinein. »Ja.« Und sie sah prächtig aus, wenn ihr Temperament mit ihr durchging, dachte er, während er beobachtete, wie sie sich zu der anderen Frau kauerte. Connal spürte plötzlich ein Aufwallen von Scham, das von der Zigeunerin kam, eine tiefe Verzweiflung und Furcht vor ihm. Nein, dachte er, von allen hier, bis auf den Mann, der neben ihm stand. Er wandte seinen Blick dem großen, bärtigen Zigeuner zu. Seine Kleidung war zerschlissen, sein Haar lang und struppig, aber nichts davon konnte von seinem Auftreten ablenken, das sich nur durch Herkunft und Erziehung erklären ließ, oder Connals Erinnerung trüben. »Schön dich zu sehen, Dillon.«
    Die Haltung des Mannes straffte sich, und er kratzte sich am Bart. »Sie dachte, du erkennst mich nicht, und wollte mir die Schande ersparen.«
    »Es ist keine Schande, deine Familie zusammenzuhalten«, erwiderte Connal und ließ seinen Blick über die Leute wandern. »Was ist passiert? Warum bist du nicht in Connacht?«
    »Genau wie bei deiner Mutter und deiner Familie, O’Rourke, sind die Engländer gekommen.«
    Connal empfand die Worte des anderen wie einen Schlag in die Magengrube. Dillon war Clanführer, Verbündeter von Maguire und Herrscher über West Connacht. Und jetzt war er gezwungen zu stehlen und sich von dem zu ernähren, was das winterliche Land hergab. Zu König Heinrichs Zeiten hätte der Clanführer seine Rechte wieder erhalten, nachdem er den Treueeid geschworen hatte, so wie es Ian Maguire bei seinem Vater Gaelan getan hatte. »Hast du König Richard nicht Treue gelobt? Damit hättest du das Recht erlangt, zu herrschen und vielleicht die Burg und das Land zu behalten.«
    »Die Engländer griffen ohne Vorwarnung an; wir hatten keine andere Wahl, als uns zu verteidigen. Wir hatten nie die geringste Chance. Sie plünderten die Burg und töteten meinen Vater, und Gott allein weiß, was sie mit meiner Schwester angestellt haben.« Sein Blick flog zu der zusammengekauerten Frau, mit der Sinead sprach. »Sie hat seither kein Wort mehr gesprochen. Ich dachte, nichts könnte schlimmer sein als damals, als sie meine Frau töteten.« Dillons Stimme brach. »Aber ich habe mich geirrt.«
    Heiße Wut loderte in Connals Brust auf. »Bei Gott, sag mir,
    wer das getan hat! Ich finde die Bastarde und stelle sie vor Gericht.«
    »Wirklich?«, höhnte Dillon. »Sie kamen unter Prinz Johns Banner.«
    Connal stieß einen hässlichen Fluch aus. Englands Zugriff auf sein Heimatland hatte schlimmere Ausmaße angenommen, als er sich je hätte träumen lassen. Und es machte ihn rasend. Er gestand sich ein, dass Sinead in den vergangenen Wochen nichts anderes versucht hatte, als ihm das bewusst zu machen. Und er war blindlings seinem Pflichtgefühl gefolgt.
    »Geh nicht in diese Falle, Mann«, warnte Dillon ihn. »Nicht für uns.« Sein Blick verharrte kurz auf dem englischen Schwert, das das Wappen des Königs trug.
    Connal entging es nicht.
    »Wenn du es tust, wirst du eine Wahl treffen müssen.«
    Dillon wurde mit einem wilden Blick bedacht und stellte insgeheim fest, dass er von Glück sagen konnte, noch auf seinen zwei Beinen zu stehen.
    »Ich werde tun, was ich kann, Dillon. Ein O’Malley gehört zu seinem Clan, und die O’Malleys gehören nach Connacht. Sie sollen nicht durchs Land streunen wie ...«
    »Bettler?«
    »Entschuldige. Ich wollte nicht unterstellen ...«
    Dillon hob eine Hand. »Ich weiß, was aus uns geworden ist. Ich kann nur hoffen, dass König Richard die Fehler seines Bruders wieder gutmacht, wenn er zurückkommt.«
    »Er kommt zurück. Ich nehme an, es ist ihm mittlerweile gelungen, sein Lösegeld aufzutreiben.«
    »Aufzutreiben? Warum gibt er nicht seinem Bruder den schriftlichen Befehl, es zu schicken?«
    Connal schnitt ein Gesicht. Da er wusste, dass er Dillon vertrauen konnte, erzählte er ihm alles, was er wusste, und versicherte ihm, dass

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