Magie der Leidenschaft
zurückgebe. Lasst Dillon den Hirsch finden, damit er den Menschen seines Clans Nahrung geben kann. Bringt das Wasser des Lebens in ihre Nähe, reichlich, damit jeder Durst nach mehr gestillt werden kann. Macht, dass die Geschöpfe des Waldes Wärme für Kleidung und Schuhwerk bringen, um sie vor den Härten des Winters zu schützen, bis der Herr der Sonne uns Ostara bringt.« Ihr Atem ging schneller, und das helle Strahlen verstärkte sich. »Wie ich es sage, so soll es sein.«
Die Bänder aus Licht sanken herab und ergossen sich über die Zigeuner. Sinead senkte die Arme und sackte in sich zusammen.
Connal lief zu ihr und nahm sie in die Arme. Sie legte den Kopf zurück. Ein süßes, zufriedenes Lächeln lag auf ihren
Lippen. Er strich ihr das Haar aus dem Gesicht und fuhr mit dem Handrücken über ihre Wange. Ihre Haut war unglaublich weich und kühl. »Geht es dir nicht gut, Mädchen? Tut die Wunde weh?«
»Nein, aber ich fürchte, ich bin noch ein bisschen geschwächt.«
Connal, der sich damit nicht zufrieden gab, schlug ihren Umhang zurück und schob in der kühlen Abendluft die Schulter ihres Kleides nach unten, um sich die Wunde anzuschauen. Sie hatte sich geschlossen und verheilte schneller, als er für möglich gehalten hätte.
Sie bemerkte sein Erstaunen, nahm seine Hand und drehte sie um, um ihm zu zeigen, dass der Schnitt verheilt und nur eine dünne weiße Narbe geblieben war. Dann legte sie seine Handfläche an ihre Schulter und ließ die Wärme seiner Berührung in ihre Wunde strömen. Connal zuckte zusammen, als reine Energie seinen Arm hinaufschoss und durch seinen Körper jagte.
»Denk immer daran, dass das stets in dir gewesen ist, Connal«, bat sie leise. »Ich kann es dir weder geben noch nehmen. Nur du kannst die Geheimnisse sehen, die dich umgeben.«
»Sinead, ich will nicht...«
»Glaubst du, ich hätte mir nicht gewünscht, ein normaler Mensch zu sein, als unzählige Männer um meine Hand und nicht um mein Herz warben? Dass ich diese Macht nicht gern verleugnet hätte, als ich keinen einzigen Freund hatte, der sich nicht gewünscht hätte, ich würde ihn mit Reichtümern überschütten?«
Sein Blick forschte in ihrem Gesicht, während er sich vorstellte, wie einsam sie sich gefühlt haben musste, als sie von Menschen umgeben gewesen war, die mehr von ihr gewollt hatten, als sie selbst hatten geben können.
»Aber es ist unmöglich, diese Macht zu verleugnen. Und bei dir ist es genauso.« Der Druck auf seine Handfläche verstärkte sich, und wieder spürte er die Woge von Energie. »Du hast meine Gaben akzeptiert. Warum kannst du es nicht bei deinen eigenen tun?«
Er versuchte vergeblich, seine Gedanken in Worte zu kleiden.
»Du weist ein angeborenes Recht zurück, Connal.«
»Ich habe nicht das geringste Recht darauf.«
Sinead runzelte leicht che Stirn. Unterdrückter Zorn schwang in diesen wenigen Worten mit, und sie fragte sich, was der Grund dafür sein mochte. Welche Geheimnisse verbarg er noch vor ihr? »Unsere Körper wissen es, PenDragon.« Sie zog seine Hand von ihrer Schulter. »Und es wäre nicht so, wenn das, was du sagst, stimmen würde.«
Sinead richtete sich auf. Ihr Gesicht war seinem ganz nah. »Und du weißt es auch, sonst hättest du mich im Wald nicht gefunden.« Sie küsste ihn kurz, und als sie spürte, dass er mehr wollte, stand sie auf und wartete, dass er es ihr gleichtat.
Connal ballte die Hand zur Faust. Hölle und Teufel, er hasste es, wenn sie Recht hatte.
»DeCourcy wartet ebenso wie deine Tante Rhiannon.«
Connal stand auf und starrte sie an.
»Wenn du bereit bist, Connal, wirst du mir erzählen, was dich bedrückt.«
Niemals, dachte er. Niemals würde er seine Schande laut aussprechen können. Sein leiblicher Vater war ein Verräter gewesen, und er wie auch seine richtige Mutter hatten ihr eigen Fleisch und Blut sterben lassen, statt einander aufzugeben und eine einzige schuldlose Seele zu retten.
Rüstzeug schimmerte silbrig im Morgenlicht; Hufe stampften über den kalten, gefrorenen Boden, während Fanfaren klangen, um den Wächtern der Burg die Ankunft zu verkünden. An schroffe Felsklippen geschmiegt, die See im Westen, war die Festung mit einer dünnen Schneeschicht überzogen, die in der für die Jahreszeit ungewöhnlichen Sonne langsam schmolz.
Ostara kommt früh, dachte Sinead, die neben Connal ritt. Sie lächelte. Im Gegensatz zu seinen Rittern trug Connal keine Rüstung, sondern eine weitere Garnitur Kleidung, die ihm der
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