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Magie des Mondes - Vollmond

Magie des Mondes - Vollmond

Titel: Magie des Mondes - Vollmond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.K. Schoenme
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abzulenken. In ein Gespräch zu verwickeln. Alles wird gut! Auch wenn es unbeschreiblich gut tat, Julians Gedanken zu hören, beruhigte mich der Inhalt nicht wirklich. Wie soll man denn bitte mit einer Wahnsinnigen reden? Über das Wetter oder was? Nein, versuch es mitfühlend und verständnisvoll. Versuch irgendwie zu dem Teil durchzudringen, der noch die alte Tamara ist – falls es ihn noch gibt. Was habt ihr vor? Marlene wird dolmetschen, sie wird Tamaras Gedanken heimlich lesen und dadurch wissen, wohin ihr geht; wir werden dann unsere besten Schleicher Ricio und Roman nachschicken um sie, wenn sie genug abgelenkt ist, auszuschalten. David und ich folgen auch unauffällig. Passt auf euch auf! „Wieso tust du das alles? Wieso bringst du unschuldige in Gefahr, wenn du nur auf David und seine Eltern so wütend bist?“, fragte ich sie leise.
„Weist du… das ist das Schöne am Wahnsinn, das was ich tue, muss nur für mich einen Sinn ergeben und einen Grund haben!“, antwortete sie nach wie vor unnahbar kalt, während sie mich durch den finsteren Wald und dichtes Blattwerk zerrte. Nur der Mond, der bereits sehr hell schien, erleuchtete die Dunkelheit.
„Hättest du nicht einfach mit deinem Liebsten weglaufen können?“
„Das wollte ich, ich wollte es wirklich, aber wir wurden erwischt. David hat mich danach noch mehr an der kurzen Leine gehalten, mich nicht mehr aus den Augen gelassen und als dann schließlich mein verhasster Vollmond da war und ich mit ihm allein war, blieb mir ja gar nichts anderes übrig, als die Bindung zuzulassen – ich wollte nicht sterben. Deswegen konnte ich danach nicht einfach so gehen; er musste mich dazu freigeben. Ich kann dir nicht sagen, wie sehr ich ihn hasse.“
„Und wieso tust du nicht ihm weh und stattdessen seinem Bruder, indem du mich als Geisel nimmst?“
Unbekümmert zuckte sie mit den Schultern. „War nicht geplant. Außerdem wie schon gesagt, was ich tue, muss nur für mich einen logischen Grund haben. David ist, obwohl er sich gern mit Julian streitet, trotzdem sehr empathisch und familienorientiert. Ich tue ihm damit über Umwege weh. Außerdem habe ich für Überraschungen gesorgt, sollte mir etwas zustoßen, wird über euch alle früher oder später die Hölle hereinbrechen.“
Der letzte Satz jagte mir einen weiteren kalten Schauer über den Rücken. Was hatte sie damit gemeint?
„Bitte lass mich gehen Tamara. Ich werde die Jungs dazu bringen, dir nicht zu folgen!“, flehte ich sie an.
„Ich bin doch nicht blöd. Sie würden jemand anderes schicken.“, meinte sie und lachte grimmig.
„Nein. Ich verspreche es dir.“
„Man soll nichts versprechen, was man nicht zu halten gedenkt oder halten kann!“, fauchte sie wütend und zog mich fester.
„Willst du, dass derjenige, den du einmal geliebt hast, diese Geschichte hört und dich als grausames kaltes Monster in Erinnerung behält? Hast du vergessen, was Liebe ist?“, fragte ich sie mitfühlend.
„Sei einfach still und lauf weiter.“ Ihre schrille Stimme brach und wich einer weicheren, in der viel mehr Traurigkeit mitschwang. „Du brauchst mir nicht zu sagen, was Liebe ist. Ich habe es immerhin einmal erlebt. Was mache ich hier überhaupt?“
„Tamara? Bist du jetzt die nette alte Tamara?“, tastete ich mich vorsichtig vor.
    Sie ließ mich kurz los und hielt die Pistole nach unten. „Ja, wer denn sonst? Und wer bist du?“
„Lucy.“, sagte ich. „Du hast mich als Geisel genommen, weist du nicht?“
Sie schüttelte den Kopf. „Nein so etwas tue ich nicht, das bin nicht ich.“ Doch in der nächsten Sekunde war sie wieder von ihrer dunklen Seite eingenommen und hielt mir die Pistole an den Kopf. „Rede nicht so viel, sondern lauf.“ Nur noch ein paar Sekunden Lucy. Halte durch, rede weiter mit ihr!, hörte ich Julian in Gedanken sagen.
„Ich möchte noch einmal mit der anderen Tamara sprechen, mit dem netten Teil, der noch übrig ist.“ Meine Stimme klang bestimmt. Tamara fasste sich an den Kopf. In ihrem Inneren musste ein entsetzlicher Kampf toben. Obwohl sie so viele schlimme Dinge getan hatte, tat sie mir nun doch wieder leid.
„Lucy, es tut mir leid. Die Dunkelheit ist zu groß, ich kann nicht mehr kämpfen.“ Tamaras Stimme brach, wurde weinerlich und flehend. „Bitte nimm mir die Pistole ab und erschieße mich, ich will keine Mörderin werden.“
„Nein du schaffst es, kämpfe weiter. Ich werde Julian überreden, dir zu helfen.“, versicherte ich ihr und versuchte ihr dadurch Kraft

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