Magie des Mondes - Vollmond
helfen kann. Sie haben sich bisher geweigert, sich zu einer Verwandlung zwingen zu lassen.“ Oh nein , dachte ich. Julian legte mir beruhigend die Hand auf die Schulter.
„Ich werde ihr später helfen so gut ich kann.“, flüsterte er beruhigend.
„Kannst du David bitte fragen, ob er einschätzen kann, wie viele sie bewachen?“
Sie nickte. Es dauerte wieder, bis sie antwortete: „Sie sind alle gefesselt in einem durchsichtigen Zelt. Um das Zelt herum stehen drei Wachmänner und es patrouillieren weitere vier um das Lager herum.“
„Aber es gibt keine Wachhunde oder?“
Wieder ein paar Sekunden vergingen schweigend, bis Marlene antwortete:
„Nein, aber sie vermuten, dass Tamara irgendwo in der Nähe ist.“
Als Kai uns endlich erreichte und wir uns mit Messern bewaffnet auf den Weg machten, hatte ich nicht nur eine Mordswut auf diese Unmenschen, sondern konnte nicht länger Mitleid für Tamara empfinden.
Das ging eindeutig viel zu weit.
Julian hatte einige Betäubungsspritzen mitgenommen, um die Wachen so still wie möglich auszuschalten.
„Hoffentlich geht das gut; ich befürchte, die sind nicht so leicht zu betäuben wie ich!“, murmelte ich mit einem unguten Gefühl.
„Erinnerst du dich noch an das, was ich bei dir gemacht habe? Wenn man sie in den Nacken sticht, wirken sie innerhalb von Sekunden. Solange schaffen Kai und ich es schon, sie ruhig zu halten. Das sollte reichen.“, sagte Julian und fügte an Marlene gerichtet hinzu: „Sag David, Alex und den anderen, sie sollen sich bereithalten. Es muss schnell gehen. Die Jungs in Wolfsform werden um das Lager herum alles überwachen, damit euch keiner in die Quere kommt. Du und Lucy, ihr geht ins Zelt und schneidet alle so schnell ihr könnt los. Kai und ich kümmern uns um die Wachen vor dem Zelt und um jeden, der zu nahe kommt. Dann gehst du mit Alex und Miri zurück zum Geländemobil. Lucy nimmt den Brandbeschleuniger und ein Feuerzeug und steckt den Wohnwagen mit den Beweisen an. Ich hab alles in meiner Hosentasche.“
Marlene nickte.
Als wir uns den Wachen ausreichend genähert hatten, schlichen sich die Jungs an den Ersten von hinten an und Julian stach mit einer der Spritzen zu, während Kai ihn so ruhig wie möglich hielt. Es kam kein wirklich lautes Geräusch, sondern eher ein ersticktes Quieken aus der Kehle des Wachmanns, bis er endlich zu Boden sackte. Genauso machten sie es mit den anderen vier Wachen, die um das Camp herum patrouillierten.
Dann wurde es heikel.
Die Wachleute vor dem durchsichtigen Zelt waren in der Überzahl. Julian und Kai würden höchstens zwei schaffen, bevor der dritte zu Hilfe eilen würde.
Die Befreiungsaktion musste also wirklich blitzschnell ablaufen, wenn der eine dann die übrig gebliebenen wachschreien würde. Julian gab Kai eine der Spritzen und erklärte ihm kurz sehr sachlich, wohin er sie stechen sollte. Dann ging alles sehr schnell. Während die Jungs mit den Wachmännern beschäftigt waren und der dritte zu Hilfe eilte, rannten Marlene und ich in das Zelt und schnitten alle so schnell wir konnten der Reihe nach los.
Ich hörte Kampfgeräusche, die nicht zu überhören waren, versuchte mich aber sachlich auf meine Aufgabe zu konzentrieren. Zuerst kümmerte ich mich um Alex, dann Miri, während Marlene sich um Simon kümmerte, Rebecca befreite ich als letzte und Marlene schnitt David die Fesseln durch. David wiederum hatte ich mir völlig anders vorgestellt.
Er hatte die gleiche Größe wie Julian, hatte aber keine dunkelbraunen, sondern blonde Ohr lange Haare, die gleiche Haarfarbe wie seine Mutter, grüne Augen und war von der Statur her noch etwas muskulöser als Julian.
Einen kleinen Augenblick lang bemerkte ich einen sehr speziellen Blick zwischen den beiden. Doch lange konnte ich mich nicht ablenken lassen.
Schnell wandte ich mich an Alex: „Geh mit Marlene und Miri schon ins Geländemobil und warte auf uns. Julian ist so schnell es geht da und hilft ihr. Ich muss noch den zweiten Teil der Aufgabe erfüllen, ich bin, sobald ich kann, bei euch… ich kenne den Weg!“
„Simon und Rebecca, ihr kommt mit!“, befahl David und eilte mit den beiden nach draußen, um den anderen zu helfen, während Alex und Marlene Miri stützten. So schnell es mit einer Schwerkranken möglich war, schlüpften sie aus dem Zelt heraus, hinein in die schützende Dunkelheit des Waldes, in der sie verschwanden.
„Hey, wacht auf, sie versuchen zu fliehen!“, rief eine unbekannte Stimme plötzlich.
„Scheiße.“, fluchte
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