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Magie

Titel: Magie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan Michaela Link
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müssen. Sie hatten die Heilkunst entwickeln und andere darin unterweisen müssen. Sie hatten die Gilde aufbauen und alle Probleme lösen müssen. Und Magier haben tatsächlich ein Talent dafür, Probleme zu schaffen ...
    Der Pfad stieg an und führte vor ihm um einen Felsgrat herum. Um die weitere Beschäftigung mit seinen Sorgen zu unterdrücken, konzentrierte er sich auf den Weg. Er kletterte den steilen Fels hinauf, froh um jeden kleinen Vorsprung, der Händen oder Füßen Halt bot. Seine Waden protestierten. Seine Oberschenkel spannten sich an. Dann war er oben, setzte sich auf den Boden und rang um Atem. Als er endlich aufblickte, versteifte sich sein ganzer Körper vor Kälte.
    Viele Herzschläge lang konnte er nichts anderes tun, als ungläubig in die Weite zu starren.
    Was vor zehn Jahren grünes, fruchtbares Land gewesen war, lag jetzt als geschwärzte, leergefegte Wüste vor ihm. Vom Fuß des Berges bis zum Horizont erstreckte sich nichts als verwüstete, kahle Erde. Seine Haut kribbelte, als ihm klar wurde, dass er Linien ausmachen konnte, die sich von irgendeinem
Punkt im Norden aus durchs Land zogen. Linien, die aus Furchen im Boden bestanden oder aus den Resten abgeknickter Baumstämme. Er bemerkte es kaum, als Prinan den Felsgrat erreichte und neben ihm stehen blieb.
    »Ah«, sagte Prinan. »Das Ödland. Ganz gleich, wie viele Male ich es sehe, ich kann mich an den Anblick einfach nicht gewöhnen.«
    »Das kann ich gut verstehen.« Jayan schaute zu dem Magier auf. »Die Magier, die der Sache nachgegangen sind, denken noch immer, dass der Lagerstein die Ursache war?«
    »Wir wissen von nichts anderem, das solche Zerstörung hätte bewirken können.«
    »Und Narvelan hat es getan?«
    »Er ist einige Tage zuvor verschwunden, und zur selben Zeit wurde der Stein gestohlen. Und er hat versucht, uns davon zu überzeugen, dass wir Sachaka schwächen sollten, indem wir das Land zerstören.«
    »Aber wir werden niemals mit Sicherheit wissen, ob es das ist, was geschehen ist.«
    »Nein.« Prinan seufzte. »Und unsere letzte Chance herauszufinden, wie man Lagersteine herstellt, ist verloren.«
    Jayan sog tief die Luft ein, dann stand er auf. »Nun, wenn es das ist, was Lagersteine anrichten können, ist es vielleicht besser, dass niemand es herausgefunden hat.«
    Prinan schüttelte den Kopf; er war offenkundig anderer Meinung, erhob aber keine Einwände. »Also meint Ihr, wir müssen hier noch ein Fort errichten?«
    Jayan drehte sich um und blickte den Pfad hinab. »Ich werde darüber nachdenken müssen. Es ist keineswegs einfach, den Pass zu überqueren, und es dauert lange, um auf die andere Seite hinüberzugelangen. Das Fort am Hauptpass wird das Vorrücken einer Armee lediglich verlangsamen, aber nicht verhindern. Wenn wir einige Erdrutsche verursachen und den Pfad an einigen Stellen wegsprengen, braucht dieser Pass vielleicht nicht mehr als eine Wache.«
    Prinan runzelte die Stirn, dann nickte er. »Ich nehme an, Ihr habt recht. Mein Vater wird uns allerdings für töricht und
nachlässig halten, wenn wir kein großes steinernes Fort bauen, um den Weg zu versperren.«
    »Ich verstehe«, versicherte Jayan ihm. »Aber wenn er dies gesehen hat«, Jayan deutete mit der Hand auf das Ödland unter ihnen, »dann weiß er sicher, dass die Gefahr einer weiteren Invasion durch Sachaka sehr gering ist.«
    Prinan nickte. »Narvelan mag verrückt gewesen sein, aber ich nehme an, er hatte recht mit seiner Auffassung, dass die Zerstörung sachakanischen Landes das Volk schwächen würde. Was mein Vater fürchtet, ist Vergeltung. Es wären nur einige wenige Sachakaner notwendig, um in Kyralia große Verwüstungen anzurichten.«
    »Dann werde ich empfehlen, einen Wächter auf der kyralischen Seite zu postieren.«
    »Das ist wahrscheinlich das Beste, was wir tun können«, sagte Prinan. Er seufzte, dann blickte er über die Schulter. »Und es hat nicht viel Sinn, unsere Reise nach Sachaka fortzusetzen. Sollen wir umkehren?«
    Jayan lächelte und nickte. »Ja.« Zurück zu Tessia. Zurück, um auf die Geburt unseres Sohnes zu warten. Er verzog das Gesicht. Und zurück zu der nimmer endenden Arbeit und den Diskussionen der Magiergilde.

Glossar
Tiere

    Enka
- seines Fleisches wegen gehaltenes, horntragendes Haustier
Gorin
- ein großes Haustier, wird als Fleischlieferant und Zugtier für Boote und Wagen gehalten
Inava
- ein Insekt, das als Glücksbringer gilt
Rassook
- ein um seines Fleisches und seiner Federn willen gehaltener

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