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Magier unter Verdacht

Magier unter Verdacht

Titel: Magier unter Verdacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Boris Pfeiffer
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grüßte Addi. „Na, schmeckt’s?“
    Karu schlug die Augen nieder.
    „Mit mir alleine redet er ununterbrochen, aber vor Fremden hat er sehr viel Respekt“, sagte Ağan.
    Jenny lächelte dem Jungen zu. „Das ist auch völlig in Ordnung“, sagte sie sanft. „Fremde sind Fremde, bis man sie so gut kennt, dass es Freunde sind.“
    Karu verzog den Mund und dachte nach. Dann biss er in sein Fladenbrot und nickte.
    „Das ist sehr richtig, Karu, was Jenny da eben gesagt hat!“, ertönte eine junge Frauenstimme hinter den Unsichtbar-Affen. Es war Ağans Schwester Yildiz, die eben in Uniform ins Zimmer trat. „Da seid ihr ja wieder, und wie ich annehme, mit einer guten Note in Erdkunde?“ Sie sah Addi forschend ins Gesicht.
    Addi nickte. „Ja, ich habe sogar eine Eins geschrieben. Die erste Eins meines Lebens. Aber können wir vielleicht jetzt mal über was anderes sprechen als Schule? Das ganze Lernen kommt einem ja wieder hoch, wenn danach alle noch mal wissen wollen, was war.“
    „Okay, Kollege.“ Yildiz wandte sich ihrem Bruder zu und sah Goffi an. „Da ist ja auch euer süßer kleiner Freund!“
    Ağan verneigte sich lächelnd. „Darf ich vorstellen? Goffi aus Kirgistan! Er kann riechen, ob er einen mag!“ Ağan setzte das Äffchen neben Karu. „Das ist Karu, Goffi“, sagte er.
    Goffi schnatterte laut und schnüffelte an Karu. Karu kicherte und auch Yildiz sah das Äffchen fasziniert an.
    Sie setzten sich alle zusammen an den Tisch und Ağans Mutter tat jedem reichlich auf.
    „Eins verstehe ich immer noch nicht. Wie habt ihr euch überhaupt kennengelernt, ohne dass ihr auf dieselbe Schule geht? Ist das nicht sehr schwierig?“, fragte sie.
    „Nö“, sagte Jenny. „Das war ganz leicht.“
    Und dann erzählte sie von ihrer Mutter, die in der Kantine des KaDeWe arbeitete, dass sie dort immer zu Mittag aß und wie sie Ağan und Addi bei einer Autogrammstunde getroffen hatte. Natürlich ließ sie aus, was für ein Chaos die beiden veranstaltet hatten, und auch über die Detektivfälle der Unsichtbar-Affen berichtete sie nichts.
    Denn das hatten die Freunde miteinander abgemacht. Für sie galt für alle Zeiten: „Unsichtbar und trotzdem da!“ Und niemals durfte ein Erwachsener erfahren, was sie zusammen mit Goffi als die Unsichtbar-Affen trieben. Denn eins war klar: Sollten Jennys Mutter, Addis Vater oder Ağans große Schwester und ihre Eltern jemals herausfinden, dass die Unsichtbar-Affen die Unsichtbar-Affen waren, würde keiner der Erwachsenen es ihnen je wieder erlauben, sich um ein ungelöstes Geheimnis zu kümmern. In solchen Fällen bekamen Erwachsene immer Angst um Kinder. Und Erwachsene, die Angst hatten, sprachen Verbote aus. Deswegen hatten die drei Freunde beschlossen, auch in Zukunft bei ihren Ermittlungen unsichtbar zu bleiben.

    Während alle genüsslich kauten, schmatzten, schlürften und schluckten, tunkte Yildiz nur ein kleines Stück Brot in ihre Suppe und sagte nachdenklich: „Wenn wir nicht über die Schule reden wollen, hätte ich ein anderes Gesprächsthema anzubieten.“ Sie machte eine kunstvolle Pause, bis alle Augen auf sie gerichtet waren. Dann sprach sie weiter: „In letzter Zeit passieren in Berlin die merkwürdigsten Dinge. Ihr habt ja sicher alle im Fernsehen von den Überfällen auf die Schaufenster gehört! Und vielleicht einige Zeit davor auch von den Kunstfälschern im Bode-Museum. Von beiden Fällen heißt es, dass mein Kollege Knopik und ich sie aufgeklärt hätten. Aber was so ziemlich kein Mensch weiß, ist, dass wir das gar nicht waren. Wir haben zwar jeweils die Täter verhaftet, aber in Wirklichkeit verdanken wir die Aufklärung dieser Verbrechen einem unsichtbaren Helfer!“
    Addi stockte der Atem. Mit großen Augen starrte er Yildiz an. Hatte die Polizistin die Wahrheit herausgefunden und wollte sie ihnen jetzt langsam und genüsslich unter die Nase reiben?
    Doch Yildiz machte kein Gesicht, wie Erwachsene es gerne aufsetzen, wenn sie etwas längst wissen und noch eine Weile so tun, als wüssten sie von nichts. Im Gegenteil, sie hatte die Stirn krausgezogen und knabberte nachdenklich auf ihrer Unterlippe herum.
    „Unsichtbar?“, fragte Addi deswegen und verkniff sich ein Grinsen. „Was ist denn das für eine Affenstory?“
    „Affenstory?“, wiederholte Ağans Mutter. „Wieso Affenstory?“
    „Na, das ist doch Affentheater, schließlich gibt es keine Unsichtbaren“, sagte Addi und grinste jetzt wie ein Honigkuchenpferd.
    „Ich habe ja auch nicht

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