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Magierdämmerung 01. Für die Krone - Perplies, B: Magierdämmerung 01 Krone

Titel: Magierdämmerung 01. Für die Krone - Perplies, B: Magierdämmerung 01 Krone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Perplies
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achtlos zur Seite fallen. In seinen Augen glitzerte es gefährlich. »Auf diesen Augenblick habe ich seit Jahren gewartet. Mal sehen, wozu Sie imstande sind, wenn Sie nicht aus dem Hinterhalt angreifen können, wie es nur ein wahrer Feigling tut.«
    Der Franzose kniff die Augen zusammen. »Ich erinnere mich«, sagte er. »Sie waren der Lakai von Dunholm, damals in Paris. Ich glaube, es steckt noch eine Kugel mit meinem Namen in Ihrer Schulter.«
    »Sie liegt mittlerweile in meinem Nachttisch«, erwiderte Holmes. »Und sie war es auch, die mich auf Ihre Spur geführt hat, wenn Sie es genau wissen wollen.«
    »Und wenn schon. Ich habe Sie einmal besiegt, Engländer. Ich besiege Sie auch ein zweites Mal.« Mit diesen Worten ließ er eine zweite Klinge aus seinem linken Ärmel schießen und griff sofort an.
    Klirrend trafen ihre Waffen aufeinander.
    »Das ist aber nicht die feine Art«, rief Holmes empört, während er den Oberkörper nach hinten bog, um dem Hieb der zweiten Klinge auszuweichen.
    »Der Sieg rechtfertigt jedes Mittel«, gab der Franzose kalt zurück und drang mit einer Angriffskombination aus wirbelnden Klingen auf den britischen Magier ein.
    Holmes verteidigte sich tapfer, wurde aber dennoch Schritt für Schritt über das Waggondach zurückgedrängt. »Ich ahnte, dass Sie so etwas sagen würden«, keuchte er. »Aber wissen Sie was?« Mit einer blitzschnellen Bewegung hatte er sich des Invernessmantels entledigt und schleuderte ihn dem Franzosen entgegen.
    Dieser hieb das Kleidungsstück mit seinen beiden Kurzschwertern zur Seite, doch der Augenblick der Ablenkung genügte Holmes, um sich mit einem kraftvollen Sprung auf den nächsten Waggon abzusetzen. Er hob seinen Stockdegen und richtete die Spitze auf das Gesicht des Franzosen. Eine bis dahin verborgene Gewehrmündung wurde sichtbar. »Unfeine Methoden beherrsche ich auch.«
    Dann drückte er ab.
    In diesem Augenblick schlug der Blitz in die Lok ein.
    Randolph hätte es niemals offen eingestanden, aber die Entfesselung von körperlicher Gewalt hatte für ihn manchmal etwas unglaublich Befreiendes – so auch jetzt. Schlag um Schlag tauschte er mit Whitby aus, als wären sie zwei wütende Boxkämpfer in einer illegalen Hinterhofarena in Limehouse. Endlich konnte er Dampf ablassen und all der ohnmächtigen Wut, die er seit dem Tod Dunholms in seinem Inneren verspürte, in Whitby ein Ventil geben. Whitby, der dabei gewesen war, als der Franzose den Ersten Lordmagier erschossen hatte … Whitby, der vielleicht sogar selbst Hand angelegt hatte an Randolphs väterlichen Freund und Mentor … Whitby, der einst sein Kamerad gewesen war und der ihn nun so schändlich verraten hatte … Wieder und wieder schlug er auf den anderen Mann ein, und das Toben der Elemente um sie herum spiegelte den Aufruhr in seinem Inneren wider.
    Der Blitz holte den Kutscher aus seinem Blutrausch in die Wirklichkeit zurück. Unvermittelt gleißte es vor ihnen an der Spitze des Zuges taghell auf, und es gab einen Schlag, als habe der Hammer Gottes den Zug getroffen.
    Für Randolph schien sich die Zeit ins Unendliche zu dehnen. Mit übernatürlicher Schärfe und Klarheit sah er im Nachschein der gewaltigen magischen Entladung, wie sich der Zug drei Waggons vor ihnen gewaltsam aufbäumte und gleich einer Flutwelle aus Holz und Metall gen Himmel strebte. Mit metallischem Kreischen sprangen Räder aus ihrem Gleisbett, und tonnenschwere Waggons verkeilten sich in voller Fahrt ineinander. Holz platzte auf, und Stahl verbog sich, während die Wagen unter ihrer eigenen Trägheit förmlich zerrissen wurden. Seltsam entrückt beobachtete Randolph, wie Kisten und Fässer in alle Richtungen davonflogen, als zerreiße eine Reihe gewaltiger Explosionen die Wagen von innen heraus.
    Whitby taumelte nach hinten, die Augen vor Schreck geweitet und das Gesicht vor Entsetzen verzerrt. Auch Randolph öffnete den Mund, um zu schreien, aber er hätte in all dem Getöse nicht zu sagen vermocht, ob überhaupt ein Laut über seine Lippen drang.
    Im nächsten Augenblick war der seltsame Effekt vorüber, und die Zeit kehrte in ihren normalen Lauf zurück. Mit einem heftigen Ruck hob sich das Waggondach unter seinen Füßen, und Randolph spürte, wie er hoch in die Luft geschleudert wurde. Er verlor Whitby aus den Augen, der in die andere Richtung im Regen und in der Finsternis verschwand. Irgendetwas sehr Großes flog taumelnd über ihn hinweg, und Kohle prasselte wie dicke Regentropfen auf ihn ein.
    Das ist

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