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Magierdämmerung 01. Für die Krone - Perplies, B: Magierdämmerung 01 Krone

Titel: Magierdämmerung 01. Für die Krone - Perplies, B: Magierdämmerung 01 Krone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Perplies
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regelte.
    Randolph hatte gehofft, Whitby von Holmes ablenken zu können, indem er ihn herausforderte. Und er freute sich gleich doppelt darüber, dass es funktionierte, denn in seinem Inneren hatte sich mittlerweile so viel Zorn aufgestaut, dass er eine zünftige Prügelei ebenso dringend nötig hatte wie der Himmel über ihren Köpfen das reinigende Unwetter, das um sie herum tobte.
    Grimmig trat der Kutscher näher. Wasser lief ihm über das Gesicht. »Na los!«, feuerte er Whitby an und schlug die Fäuste zusammen. »Greif mich an! Schlag zu, bevor uns hier oben noch der Blitz erschlägt!«
    Whitby ließ sich nicht lange bitten.
    »Komm, ich helfe dir aufzustehen. Ich bringe dich zur Lok. Dort kannst du dich hinsetzen«, sagte Kendra und beugte sich über ihren Großvater, um ihm unter die Arme zu greifen.
    »Danke!« Mühsam kam Giles McKellen auf die Beine. »Wir müssen Bagley sagen, dass er unbedingt die Lok abkoppeln muss«, presste er hervor. »Es sind … einfach zu viele. Ich kann sie nicht alle aufhalten.« Zitternd holte er Luft und verzog dabei das Gesicht. Seine Hand tastete unter seine Jacke, und als er sie wieder hervorzog, war sie feucht und rot.
    »Du blutest!«, entfuhr es Kendra.
    »Ja«, erwiderte ihr Großvater düster. »Ist aber nicht so schlimm, glaube ich. Ein Schuss in die Schulter. Unangenehm … aber nicht tödlich. Ich muss nur …« Seine Augen weiteten sich, als er etwas hinter Kendra zu entdecken schien. »In Deckung!«, keuchte er, packte Kendra am Arm und warf sie zu Boden.
    Im nächsten Augenblick versteifte er sich, und er schrie auf. Entsetzt sah Kendra, wie irgendetwas seine Brust durchschlug und mit einem hellen Klingen am brünierten Stahl des Tenders abprallte. Ihr Blick huschte nach oben, und sie entdeckte auf dem Dach des nächsten Waggons die kauernde Silhouette eines schwarzen Mannes mit vermummtem Gesicht, einem breitkrempigen Hut auf dem Kopf und einem seltsamen Gewehr in den Händen. Während Kendras Großvater erneut zu Boden sank, richteten sich die dunkel spiegelnden Augen des Fremden auf Kendra, und mit albtraumhafter Ruhe zog er den Gewehrlauf nach.
    Erbarmungslos nahm der Franzose die junge Frau ins Visier. Es war sein Auftrag, den alten Mann und seine Enkelin zu töten, und er würde diesen Auftrag erfüllen, wie alle anderen zuvor auch.
    Sein Finger krümmte sich um den Abzug, als ihn plötzlich jemand auf die Schulter tippte. »Schauen Sie mal, was ich in dem Waggon dort drüben Kurioses gefunden habe«, sagte eine Stimme in seinem Rücken im Plauderton.
    Whitby hat versagt , durchfuhr es den Franzosen. Ohne zu zögern, fuhr er herum und riss sein Gewehr in die Höhe, um den unerwarteten Gegner gebührend zu begrüßen. Er starrte direkt auf einen leuchtend roten Ritterschild, auf den eine groteske Clownsmaske gemalt war. Bevor er sich von der Überraschung erholen konnte, wurde der Schild herumgerissen und schlug den Gewehrlauf zur Seite. Hinter dem Schild kam ein Mann mit einem karierten Invernessmantel und einem Deerstalker auf dem Kopf zum Vorschein. Er wirkte genauso fehl am Platz wie der Clown auf dem Schild.
    »Erinnern Sie sich noch an mich?«, fragte der Fremde, während er den Schild zurückriss und den Franzosen damit an der Schläfe traf. Zu dessen Glück fing die breite Krempe seines Huts die Wucht des Hiebes ab. Dennoch blinzelte er einen Moment lang benommen. »Mein Name ist Holmes, Jupiter Holmes.« Er hob den Schild und ließ ihn von oben direkt auf den Schädel des Franzosen heruntersausen. Wieder bewahrte allein seine Kopfbedeckung ihn davor, dass er ernsthaft Schaden nahm, aber seine Sonnenbrille rutschte ihm vor bis auf die Nasenspitze. Holmes legte den Kopf schief. »Sieh einer an: Es steckt wirklich ein Mensch hinter der Maske. Wer hätte das gedacht! Wenn ich Euch steche, blutet Ihr gar?«
    »Sie hören gerne Ihre eigene Stimme, kann das sein?«, knurrte der Franzose, während er seinen unerwarteten Gegner anfunkelte und die Brille an ihren Platz zurückschob. »Jetzt ist Schluss damit.« Er ließ sein Gewehr fallen und fuhr eine unterarmlange Klinge aus dem rechten Ärmel seines Mantels aus.
    »Oh, ein Fechtduell bei Unwetter auf einem Dachfirst«, kommentierte Holmes sarkastisch. »Das ist genau nach meinem Geschmack.« Er warf den Schild von sich und nahm den Schirm, den er bis dahin in der Armbeuge getragen hatte, in die Hand. Ein rascher Zug, und er hatte einen silbern glänzenden Stockdegen in der Hand. Die Hülle ließ er

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