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Magierdämmerung 03 - In den Abgrund

Magierdämmerung 03 - In den Abgrund

Titel: Magierdämmerung 03 - In den Abgrund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Perplies
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Palme würde ich an Ihrer Stelle lieber nicht hoffen.« Er richtete seine Aufmerksamkeit auf die Magieragentin. »Wo wir soeben erneut davon sprechen: Was gedenken Sie eigentlich zu unternehmen, wenn wir die Wahre Quelle erreichen? Denn, um es ganz offen zu gestehen, Mister Brown und ich haben keinen Plan.«
    Doch Diodato lächelte nur. »Netter Versuch, Mister Holmes, aber ich fürchte, unsere genaue Vorgehensweise vor Ort ist nach wie vor ein Geheimnis.« Die etwas eigentümliche Art, mit der sie den Satz betonte, machte Randolph misstrauisch. War es möglich, dass die Magieragentin selbst noch nicht wusste, was geschehen würde?
    Unauffällig wanderte sein Blick zu dem wie immer still in ihrem Schatten sitzenden Scarcatore und seinem mysteriösen Köfferchen, das er auch jetzt wieder bei sich trug, als befürchte er, irgendjemand an Bord könnte es ihm stehlen und aus dem Fenster werfen. Welche Rolle spielst du in diesem Spiel, mein scheuer Kamerad? , fragte sich der Kutscher.
    »Solange diese Vorgehensweise den Tod Wellingtons und die Versiegelung der Quelle einschließt, bin ich zufrieden«, sagte Holmes.
    »Wir werden mit Sicherheit unser Bestes geben«, beteuerte Diodato. »Und ich bin zuversichtlich, dass unser Vorhaben gelingen wird .«
    Randolph dachte an die Unterlagen, die Holmes und er auf der Flucht von der Nautilus im Arbeitszimmer Wellingtons gefunden hatten. Er wollte Holmes nicht vorgreifen, der offenbar noch immer auf den richtigen Augenblick wartete, die Informationen preiszugeben, aber ganz schweigen konnte er auch nicht. »Unterschätzen Sie Wellington nicht. Es heißt, er sei unglaublich mächtig geworden. Und sein Schüler, Hyde-White, ist ein wahres Monstrum. Er hat die Stärke und die Widerstandskraft einer Dampflokomotive.«
    »Und er ist auch ungefähr so schön anzusehen«, fügte Holmes hinzu.
    Ein freudloses Lächeln huschte über die Züge der Magieragentin. »Emma berichtete mir schon, dass wir einigen formidablen Feinden gegenüberstehen. Wellington soll die dritte Sphäre der Magie gemeistert haben. Es gibt nicht viele Magier auf der Welt, die das von sich behaupten können.«
    »Außerdem ist der Mistkerl ein genialer Kopf«, knurrte Randolph. »Das muss man ihm bei allem Neid lassen. Er rechnet sicher damit, dass jemand versuchen wird, ihm die Quelle abspenstig zu machen, und ergreift Maßnahmen dagegen.«
    Er schielte zu Holmes hinüber, doch der überging die Worte des Kutschers einfach. Er schien die Pläne Wellingtons noch immer nicht mit ihren neuen Verbündeten teilen zu wollen. Himmel, Holmes, wir sitzen alle im gleichen Flugschiff , dachte Randolph, aber er schwieg. Vielleicht hatte Holmes ja recht damit, vorsichtig zu sein. Der Vatikan mochte die Quelle zerstören wollen, aber was, wenn die deutsche Besatzung unter von Stein ihr volles Potenzial erkannte und sich entschied, die Insel für den Kaiser in Anspruch zu nehmen? Dann wären wir vom Regen in die Traufe geraten.
    Ein dunkler Schatten huschte vor dem Fenster vorbei, und ein Donnern erschütterte die Gondel. Beunruhigt sahen sich alle Anwesenden an. »Was war das denn?«, fragte Holmes.
    Statt einer Antwort heulte im nächsten Augenblick die Alarmsirene der Gladius Dei los. In der Sprechanlage knackte es, und die Stimme von Steins war zu hören. »Achtung, hier spricht der Kapitän. Wir werden angegriffen. Ich wiederhole: Wir werden angegriffen. Alle Mann auf die Gefechtsposten. Bogenlampen anwerfen. Abwehrfeuer nach Belieben. Signora Diodato, kommen Sie bitte sofort auf die Brücke. Und bringen Sie unsere Gäste mit.«
    Von einem Moment zum nächsten kam Bewegung in die Gruppe. Miss Potts hob erschrocken die Hand an den Mund, Scarcatore umklammerte seinen Koffer mit beiden Händen, und Holmes, Diodato und Randolph sprangen auf, wobei der Kutscher in der Eile seinen Stuhl aus der Bodenverankerung riss und umwarf.
    »Folgen Sie mir«, rief die Magieragentin und eilte dem Ausgang des Salons entgegen. Im Laufen wandte sie sich ihrem Begleiter zu. »Scarcatore, bitte kümmern Sie sich um Miss Potts.«
    »Selbstverständlich«, sagte der Wissenschaftler, erhob sich von seinem Platz und setzte sich neben die britische Magierin. »Ich werde tun, was in meiner Macht steht«, versicherte er ihr. »Nur klammern Sie sich bitte nicht an mir fest. Zu Ihrer eigenen Sicherheit.«
    Was Potts auf diese seltsame Aussage hin erwiderte, konnte Randolph nicht mehr hören, denn er folgte Diodato und Holmes im Eilschritt durch den

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