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Magierkrieg - Mithgar 07

Magierkrieg - Mithgar 07

Titel: Magierkrieg - Mithgar 07 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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zu werden. Er schrie laut auf, drehte sich um und rannte schreiend den Weg zurück, den er gekommen war, an dem Gezücht vorbei, weg von dem schwarzen Zelt, das isoliert im Schnee stand …
    Ghûls lachten über die kleine, schreiende Gestalt mit Modrus Fahne, die zwischen den Lagerfeuern flüchtete …
    Tipperton rannte blindlings weiter, bis er gegen das Rad eines Karrens krachte und rücklings in den aufgewühlten Schnee fiel. Betäubt und orientierungslos rappelte er sich wieder auf und wäre erneut hingefallen, wenn er sich nicht an einer Speiche hätte festhalten können. Sein Herz raste vor Entsetzen.
    Er drehte sich um und blickte in die Richtung, aus der er gekommen war. Und keuchte, als er das einzelne Zelt sah. Dann erinnerte er sich an den Gûnarschlitz, wo genau so ein Zelt den Weg blockiert hatte.
    Dort war es das Zelt eines Gargon gewesen.
    Und das musste es auch hier sein.
    Ach, Wurm, kein Wunder, dass dein Herz versucht, aus deiner Brust zu hüpfen! Es ist die Furcht des Gargon, die du empfindest.
    Tipperton holte bebend Luft und bückte sich, um die Fahnenstange aufzuheben.
    Kein Wunder, dass das Zelt so einzeln steht. Keine lebende Seele kann diese Furcht ertragen. Und kein Wunder, dass der Belagerungsring vor dem Südtor dünner zu sein schien. Hier kampiert der Gargon.
    Keuchend und zitternd stützte er sich auf die Stange, als wäre sie ein Gehstock. Tipperton blickte an dem Zelt vorbei durch den Schwarm auf das Stadttor weit dahinter.
    Also, Wurro, der Weg zum Südtor ist versperrt, das ist sicher. Du kommst an diesem schrecklichen Wesen nicht vorbei.
    Er blickte erst nach rechts und dann nach links. In beiden Richtungen wimmelte es vom Gezücht.
    Welches Tor, Wurro, welches Tor?
    Tipperton riss sich mit aller Kraft zusammen und traf schließlich eine Entscheidung.
    Das Westtor … Dort ist der Magier. Außerdem bin ich von Wilderland bis hierher weit genug nach Osten gereist.
    Sein Puls pochte heftig, und seine Beine zitterten, als Tipperton erneut durch die wabernden Schatten schlich, die die Lagerfeuer des Schwarms warfen, und mitten durch das Gezücht nach Westen ging. Dabei betete er zu Adon, niemand möge seine leicht zu durchschauende Verkleidung erkennen.
     
    »Wo ist er jetzt, was glaubt Ihr?«, fragte Beau. Er blickte zu den Sternen hinauf und versuchte, die Zeit abzuschätzen.
    »Wenn alles gut gegangen ist«, antwortete Phais, »dann sollte er jetzt bereits in der Nähe des Südtors von Dendor sein.«
    »Wenn alles gut gegangen ist? Sagt das nicht, Dara. Ich meine, es gibt keinen Grund, ihm Unglück anzudichten. Ganz sicher ist alles gut gegangen.«
     
    Tipperton schlängelte sich weiter durch das Gezücht, und schlug einen Haken, wenn jemand auf ihn zukam, oder wenn er das Gefühl hatte, dass ihm jemand folgte.
    Immer noch durchströmte ihn die Furcht, sein Herz klopfte wie rasend, und er atmete keuchend, aber es war nicht mehr ganz so schlimm wie zuvor, denn das schwarze Zelt lag jetzt weit hinter ihm. Trotzdem begleitete die Furcht den Bokker auf seinem gefährlichen Weg.
     
    »Vermutlich hat er sich vor dem Südtor versteckt und wartet auf das Morgengrauen«, sagte Bekki, »die Fahne von Kachar in der Hand.«
    »Glaubt Ihr?« Beau sah wieder zu den Sternen am Himmel empor.
    Bekki sah ebenfalls hoch, und im selben Augenblick huschte ein feuriger Schweif über den Himmel.
    »Seht nur!«, rief Beau. »Eine Sternschnuppe. Wünscht Euch etwas! Rasch, wünscht Euch etwas!«
    Der Wurrling drehte sich zu Bekki herum, doch der Zwerg hatte seine Kapuze übergestreift und starrte auf den verschneiten Boden.
    »Was ist, Bekki? Was ist los?«
    Aber Bekki antwortete nicht, sondern kehrte der Stadt den Rücken zu.
     
    Tipperton arbeitete sich zum vorderen Rand des Schwarms vor und hielt dabei unablässig Ausschau nach einer geeigneten Stelle, an der er den Belagerungsring verlassen und zum Westtor schleichen konnte.
    Dann schnappte er nach Luft, denn plötzlich tauchte ein anderes großes Zelt vor ihm auf. Aber diesmal überkam ihn keine Furcht, und die Luft war nicht von dem Gestank nach Vipern erfüllt. Zudem war dieses Zelt bewacht, und zwar von Ghûls.
    Was bedeutet das …? Meiner Seel , vielleicht kampiert hier ein anderer Astralkörper von Modru. Ja, Wurro, so muss es sein, das ist sicher das Zelt eines Astralkörpers. Wäre Bekki hier, er würde sagen: ›Töte ihn und nimm Modru seine Augen und Ohren!‹ Ja, genau das würde er sagen. Aber ich habe eine andere Aufgabe.
    Als

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