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Magierkrieg - Mithgar 07

Magierkrieg - Mithgar 07

Titel: Magierkrieg - Mithgar 07 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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ihm. Trotzdem reichte er die Münze dem König, wenn seine Hand auch zitterte.
    Als Agron sie entgegennahm, durchschoss Tipperton ein Gefühl von Erleichterung, in das sich Verlust mischte, als hätte er eine schwere Bürde abgelegt und wäre gleichzeitig gestrandet. Die Mission war beendet, die Aufgabe erfüllt. Die Münze war weitergegeben worden.
    Er hatte das Versprechen gehalten, das er einem sterbenden Krieger gegeben hatte. Aber was jetzt? Was sollte er tun? Wohin sollte er gehen? Zurück nach Gabelhain? Zu seiner Mühle? Während ein Krieg tobte?
    Agron seufzte. »Ich hatte gehofft, dies hier niemals sehen zu müssen«, sagte er leise.
    Der König trat zu einem Stuhl und setzte sich. Seine Miene wirkte verhärmt. Er sah Tipperton an, der ihn wartend beobachtete. »Diese Münze stammt von Hochkönig Blair. Es ist ein Ruf.«
    »Ein Ruf?«, fragte Tipperton.
    »Aye, ein Ruf. Ein Hilferuf.«
    »Aber es sind doch wir, die Hilfe brauchen!«, platzte Hauptmann Brud heraus.
    »Aye«, stimmte ihm König Agron zu.
    »Ich habe Hilfe mitgebracht.« Tipperton deutete auf die Fahnenstange in Bruds Hand.
    Brud sah das zusammengerollte Banner an, das er in der Hand hielt und stellte die Stange dann auf den Boden. Die Fahne löste sich und fiel locker herunter. Die silbernen Äxte auf schwarzem Grund waren dennoch zu erkennen.
    »Kachar!«, stieß König Agron hervor, und als er seinen Blick wieder auf Tipperton richtete, schimmerte eine schwache Hoffnung darin.
    »Aye, Kachar. DelfHerr Valk wird innerhalb einer Woche mit dreitausend Zwergenkriegern hier eintreffen, und ich kenne seinen Plan.«
     
    In dieser Nacht flogen von Dendors vier Toren Feuerpfeile in die Dunkelheit empor.
    Die Belagerer johlten und höhnten über diese armselige Darbietung.
    Aber hoch auf einem Kamm südlich der Stadt vergossen vier Gefährten Freudentränen, denn wenigstens wussten sie nun, dass Tipperton Thistledown, der Freund und Gefährte, weder gefangen war noch tot, stattdessen aber Dendor erreicht hatte.

9. Kapitel
     
    Sie saßen bei einem späten Abendessen, und Tipperton blickte auf die Münze, die auf dem Tisch neben der rechten Hand von König Agron lag. »Sire Agron, ich habe diesen Heller ein ganzes Jahr getragen, während ich versuchte, zu Euch zu gelangen, und jetzt sagt Ihr mir, es sei ein Hilferuf. Aber hinter dieser Geschichte steckt doch sicherlich mehr als das. Ich meine, wegen dieses Unterpfandes sind meine Freunde und ich … unsere Leben haben sich auf eine Art geändert, wie keiner es hätte vorhersehen können, und das auch nicht unbedingt nur zum Besseren. Außerdem sind Eure Gefolgsleute gestorben, da sie diese Münze bei sich hatten. Damit meine ich natürlich nicht, dieses Unterpfand sei für das Böse verantwortlich, das Mithgar im Augenblick erschüttert. Daran tragen sicherlich Modru und Gyphon die Schuld. Aber es ist der Heller und ein Versprechen, das meinen Freund Beau Darby und mich veranlasst haben, Euch zu suchen. Seitdem ist viel geschehen, und wenn es Euch beliebt, würde ich gern die Geschichte hören, die sich hinter dieser Münze verbirgt.«
    Agron nickte. »Das und noch viel mehr habt Ihr verdient, Herr Tipperton.«
    »Tipperton«, erwiderte der Bokker.
    »Wie?«
    »Bitte, Sire, nennt mich Tipperton. ›Herr‹ Tipperton klingt so formell.«
    Der König lächelte. »Ich wünschte, ich könnte Euch dasselbe anbieten, Tipperton. Ich meine, dass Ihr mich einfach Agron nennt.«
    Tipperton grinste, doch dann musste er plötzlich gähnen. Anschließend sah er Agron entschuldigend an. »Verzeiht, Sire, es liegt gewiss nicht an Eurer Gesellschaft, aber ich habe fast zwei Tage lang nicht geschlafen, während ich zwischen dem Gezücht herumschlich – und durch das Niemandsland. Trotzdem würde ich die Geschichte gerne hören.«
    Agron hob die Hand. »Es ist eine einfache Geschichte, Tipperton, die vor etwa vierzig Jahren begann. Blaine und ich sind uns im Grosswald zum ersten Mal begegnet, als wir noch Jungen waren. Der Tradition entsprechend haben uns unsere Väter im Frühling zu den Baeron geschickt. Wir waren zehn Jahre alt und sollten lernen, dem Land zu lauschen und seine Stimme zu beachten, seine Art zu begreifen und für sein Wohlergehen zu sorgen. Dort im Grosswald wurden wir rasch Freunde, Blaine und ich, Blutsbrüder, könnte man sagen. Aber dieser Sommer ging, wie alle Sommer, zu Ende, und als der Herbst begann, mussten wir uns trennen. Er ging zurück nach Caer Pendwyr, ich aber nach Dendor.

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