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Magierlicht (Mithgar 08)

Magierlicht (Mithgar 08)

Titel: Magierlicht (Mithgar 08) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKernian
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den Ufern des Argon.
    Neun Tage lang folgten sie dieser Route, die Wasserstraße zu ihrer Rechten, den Großwald zu ihrer Linken. Die Blätter der Bäume hatten sich rotbraun und braun verfärbt und schwebten in den frühen Novembertagen zahlreich zu Boden.
    Am Ende des neunten Tages erreichten sie die Glave Hügel, den nördlichsten Teil von Pellar.
     
    »Wie weit ist es noch?«, erkundigte sich Dinly.
    Tipperton warf einen Blick auf seine Karte. »Wir haben fast die halbe Strecke geschafft, schätze ich. Fünfhundert Meilen, das heißt, fünfhundert müssen wir noch bewältigen.«
    Beau zählte an den Fingern ab. »Und wir sind seit achtundzwanzig Tagen unterwegs, jedenfalls nach meiner Rechnung. Also wann erreichen wir dann Caer Pendwyr? Ah, etwa am achten Tag des Dezembers.«
    Linnet nickte. »Zwei Tage, nachdem Elwydds Mond das nächste erste Viertel passiert, sollten wir die Stadt sehen.«
    »Falls bis dahin nichts Unvorhergesehenes geschieht«, gab Rynna zu bedenken.
    »Was sollte denn schon passieren?«, fragte Alver.
    Rynna zuckte die Achseln. »Mir ist aufgefallen, dass die Dame Fortuna recht wankelmütig ist.«
    Schweigen breitete sich unter den Wurrlingen aus.
    »Sagt«, brach Beau es schließlich, »ist Euch auch Dara Riathas Schwert aufgefallen? Mit seiner dunklen Klinge, auf der die Sterne funkelten, als wären sie darin gefangen.«
    »Vielleicht ist es ja auch eines dieser Symbole der Macht«, spekulierte Tipperton.
    »Wie Aravans Speer?«, fragte Rynna.
    »Der soll ein Symbol der Macht sein?«, fragte Dinly ungläubig. »Sicher, ich habe gesehen, dass es einen schwarzen Schaft hat und ein Blatt aus Kristall, aber ich hatte ihn trotzdem nicht für etwas Besonderes gehalten.«
    »Oh, er ist sogar etwas ganz Besonderes«, klärte ihn Rynna auf. »Ein dunkler Kristall, der mit Silberon an dem ebenholzschwarzen Schaft befestigt ist. Als ich ihn danach fragte, hat er gesagt, er habe einen Wahren Namen.«
    »Einen wahren Namen?« Dinly hob die Brauen.
    »Aye. Ein Wort, das seine Macht weckt.«
    »Macht?«
    »Er … verbrennt, wenn er Haut berührt. Ich habe gesehen, wie er es in der Schlacht tat … am Tag, bevor Caer Lindor fiel.«
    Dinly sog scharf die Luft ein und flüsterte: »Magie«, während Tipperton sagte: »Meiner Seel!«
    Beaus Blick fiel auf die Satteltaschen, in denen er sein rotes Buch verstaut hatte. »Hexenwerk, hm?«
    Rynna hob die Hand. »Das hat er nicht gesagt.«
    Beau runzelte die Stirn. »Ich frage mich, ob Dara Riathas Schwert oder Silberblatts Bogen auch einen Wahren Namen trägt, und wenn ja, was sie denn bewirken, wenn man ihn anruft?«
    Die Wurrlinge sahen sich fragend an, aber keiner wusste darauf eine Antwort.
    Als der Heereszug am nächsten Tag weiter nach Süden zog, tauchten fast sechshundert Baeron aus den Hügeln auf und gesellten sich zu diesem Marsch. Es waren jene, die sich südlich des Großwaldes versammelt hatten und auf das Treffen mit ihren Brüdern aus dem Norden gewartet hatten. Sie reihten sich in Urels Abteilung ein.
    Die Kolonne zog weiter nach Süden, Wagen, Pferde und Ponys … tausend Dylvana, achthundert Lian, zwölfhundert Zwerge und zweiundzwanzighundert Baeron. Acht Wurrlinge nicht zu vergessen, die die Gesamtzahl des Heeres auf fünftausendzweihundert und acht steigerten.
     
    Sie ritten am westlichen Rand der Glaves entlang und erreichten am Abend des vierten Tages endlich die Tiefebene von Pellar.
    »Noch vierhundert Meilen«, sagte Tipperton und richtete den Blick von seiner Karte auf Bwen, die ihm am Feuer gegenüber saß. »Von jetzt an sollte es etwas leichter werden.«
    Bwen befeuchtete einen Finger und hielt ihn in den Wind. Dann schaute sie zu den dunklen Wolken hinauf, die vor dem vollen Mond nach Nordosten zogen. Sie schüttelte den Kopf. »Nicht, wenn der Wind den Novemberregen mitbringt.«
    Braec grunzte zustimmend und sagte: »Betet, dass es stattdessen schneit.«
     
    Doch es regnete. Es begann in der Nacht, und am Morgen war der Boden bereits vollkommen aufgeweicht. Deshalb ließ Bwen die Wagen in einer breiten Reihe fahren, damit keiner der Spur des vorherigen folgen musste. Die Vorhut wurde in zwei Abteilungen aufgeteilt. Die eine ritt an der westlichen Flanke der Wagen, die andere an der östlichen. Der Haupttross der Reiter folgte den Wagen. »Ihr könnt nicht vorausreiten und den guten Boden aufwühlen«, hatte Bwen gesagt, »damit meine Räder darin versinken.«
    Nur die Kundschafter durften vor ihr reiten, und das auch nur,

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