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Magierlicht (Mithgar 08)

Magierlicht (Mithgar 08)

Titel: Magierlicht (Mithgar 08) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKernian
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quer durch Pellar und über den Eisenwasser. Dort stehen sie sich jetzt gegenüber. Der Hochkönig hält diese Seite des Ufers besetzt, denn der Feind bewacht die andere Seite, und im Angesicht des Feindes einen Fluss zu überqueren ist reiner Selbstmord.«
    »Oi, warte einen Augenblick«, bat Farly. »Sie haben sich ihm am Argon nicht entgegengestellt?«
    Rynna schüttelte den Kopf. »Dieselbe Frage habe auch ich gestellt, Farly, und Lord Voren hat sie verneint.«
    »Aber jetzt verteidigen sie den Eisenwasser?« Farly mochte es kaum glauben. »Er ist weniger breit und weit weniger Ehrfurcht einflößend denn der Argon!«
    »Allerdings«, räumte Rynna ein.
    »Warum dort und nicht am Argon?«, wollte Tipperton wissen.
    »Voren glaubt, der Grund sei Hèlofen, das in ihrem Rücken liegt. Und sie zögern, über dieses Ödland zu fliehen.«
    Tipperton blätterte in seinen Karten. »Damit hat Lord Voren sicher recht. Ich meine, Hèlofen liegt gleich hinter dem Eisenwasser.«
    »Hat der Hochkönig einen Plan?«, erkundigte sich Nix.
    »Aye«, erwiderte Rynna. »Blaine glaubt, der Feind habe schon bald keine andere Wahl mehr, als das Flussufer aufzugeben. Da sie von dem öden Land nicht leben können und nur wenig Vorräte haben, und nur Hèlofen hinter ihnen liegt, wartet der König einfach, statt sie zu belagern. Nur wird diesmal der Feind in Schach gehalten.«
    Beau seufzte. »Wir haben wohl einen langen Ritt vor uns. Wie Dinly richtig sagte: eine weitere halbe Weltreise.«
    Rynna grinste und schüttelte den Kopf. »Nein, Beau, diesmal nicht.«
    Linnet sah Rynna fragend an. »Nicht? Warten wir einfach tatenlos hier ab?«
    »Das würde ich auch gern wissen«, mischte sich Nix ein. »Sollen wir den Hochkönig einfach im Stich lassen? Und ihn in dieser Pattsituation mit dem Feind belassen?«
    »Im Gegenteil«, erklärte Rynna. »Ihr müsst nämlich wissen, dass Silberblatt einen Plan hat.«

17. Kapitel
     
    Am nächsten Morgen standen die Wurrlinge auf einem hohen Felsvorsprung des Festlandes und beobachteten, wie ein Drachenschiff der Fjordländer unten am Kai Segel setzte. Die mit spitzen Stacheln bewehrten Schilde waren auf ihren Halterungen über dem Dollbord befestigt, und das viereckige Segel war an einen Querbalken gebunden, damit es in den Wind gestellt werden konnte. Eine Mannschaft aus Menschen mit Streitäxten an ihren Gürteln ruderte das Langschiff aus der Hile-Bucht und in Richtung des Ozeans, um dann schon bald durch die blauen Wasser der Avagon-See zu gleiten. Mittschiffs befand sich ein halbes Dutzend Pferde, nur durch schmale Stangen voneinander getrennt, die von Dollbord zu Dollbord reichten. Am Bug standen Vanidar und neben ihm Aravan. Der Kriegsherr und sein getreuer Berater, die von der Stadt wegsegelten.
    Als sie um die Schulter des Kaps segelten und nicht mehr zu sehen waren, seufzte Rynna. »Da segeln sie hin, Silberblatt und Aravan, um Hochkönig Blaine zu sprechen.«
    »Glaubst du wirklich, dass sein Plan aufgehen kann?«, erkundigte sich Linnet. »Drachenschiffe als Pontonbrücke zu benutzen?«
    »Ich wüsste keinen Grund, der dagegen spräche«, antwortete Nix. Dann deutete er auf den langen Steinkai. »Sieh doch, die Arbeiter tragen bereits Planken zu den Schiffszimmerern.« Auf der Mole fuhren Männer in Karren große Ladungen mit Planken zu der Werft.
    »Pah«, knurrte Beau. »Wie eine Reihe Ameisen, die Fruchtstücke nach Hause in ihren Ameisenhaufen schleppen.«
    »Nun, hoffen wir, dass – ebenso wie die Arbeit dieser Ameisen – auch diese hier süße Früchte bringt«, erklärte die poetisch veranlagte Linnet.
    »Die Früchte, die hier geerntet werden, dürften eher bitter schmecken«, meinte die praktische Rynna. »Aber wir müssen die Ernte dennoch einfahren.«
    Dinly gähnte lange und laut. »Meiner Treu, ich glaube, ich habe gestern nicht genug Schlaf bekommen. Dann sind wir heute auch noch aufgestanden, bevor die Sonne am Himmel stand. Da wir aber von letzter Nacht sprechen, Rynna, könntest du noch einmal erzählen, was wir hier eigentlich vorhaben? Ich war ein wenig müde, weißt du, und ich glaube, ich habe etwas von der Geschichte versäumt.«
    »Da du gerade vom Frühaufstehen redest, Dinly, wie wäre es mit einem guten Frühstück? Dabei kann uns Rynna alles berichten.« Er sah Linnet an. »Ich könnte eine gute, heiße Tasse Tee zum Aufwachen gebrauchen.«
    Sie gingen zu ihren Ponys, stiegen auf und ritten über denselben Hang hinab zum Lager, den Silberblatt und seine

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