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Magierlicht (Mithgar 08)

Magierlicht (Mithgar 08)

Titel: Magierlicht (Mithgar 08) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKernian
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geschehen, dass wir von einem Schneesturm überrascht und eingeschlossen werden.«
    »Meiner Seel, Dediana«, bat Beau, »sagt nicht so was! Wir sollten keinen Ärger heraufbeschwören, wenn keiner da ist.«
    Sie fuhren weiter talwärts, und am Nachmittag schienen sich Dedianas Worte in eine Prophezeiung zu verwandeln. Ein eisiger Wind fegte von hinten heran und am Himmel zogen sich dunkle Wolken zusammen. Nach nur wenigen Kerzenstrichen toste ein heulender Schneesturm über die Bergkette.
     
    Es war tief in der Nacht, als sie das Vorgebirge endlich erreichten. Die Nachschubwagen und ihre Eskorte entkamen dem wirbelnden Weiß als Letzte. Sie kämpften sich in ein Waldgebiet vor, wo sie zwischen den Bäumen Schutz suchten. Wenigstens bot das hohe Gebirgsmassiv hinter ihnen einen gewissen Schutz vor der schlimmsten Wut des Sturmes. Obwohl sie wegen des Unwetters nur wenige Meter sehen konnten, stellte der Hrosmarshal Hannor Wachposten auf, während die restlichen Krieger ein Lager aufschlugen.
     
    Am nächsten Tag fuhren sie weiter nach Süden, obwohl es heftig schneite. Die Wagen und Pferde kämpften sich durch den hohen Schnee. Doch je weiter sie kamen, desto weniger schneite es und desto weniger Schnee bedeckte den Boden. Denn hier hatte der warme Wind der letzten Tage den Boden vollkommen vom Schnee befreit. Und der Neuschnee bildete nur eine dünne Decke über dem Land.
     
    »Jetzt kommen wir an den Fluss, Tipperton«, erklärte Ilea, als die Sonne bereits tief über dem Horizont stand. »Denkt daran: Falls es zum Kampf kommt, fahre ich kurz langsamer, damit Ihr vom Wagen abspringen könnt. Irana und ich kehren zurück, wenn es vorbei ist.«
    Tipperton nickte. Er hatte Laute, Satteltaschen und Schlafrolle auf den Rücken geschnallt, den Bogen an der Hand und den Köcher an den Oberschenkel gebunden. Denn die Kundschafter der Vanadurin waren mit der Meldung zurückgekehrt, dass Älvstad zerstört war. Obwohl sie keine Brut gesehen hatten und meldeten, dass die Ruinen bereits Wochen alt waren, hatte Hrosmarshal Hannor Kampfbereitschaft angeordnet.
    In abnehmenden Licht der Sonne blickte Tipperton auf den Wagen hinter ihnen zurück und sah, dass Beau ebenfalls fertig war. Sie fuhren die Uferböschung hinab und in das flache Wasser der Furt. Älvstad lag vor ihnen. Die Palisadenmauer war zerschmettert und rußgeschwärzte Balken ragten aus dem weißen Schnee empor.
     
    »Vergeltung, das würde ich sagen.« Tipperton vermied es, zu den Leichen zu blicken, die zum größten Teil unter dem Schnee begraben lagen. »Denn hier hat Agron seine Armee ausgehoben.«
    »Einfaches, schlichtes Böses, wenn du mich fragst«, erwiderte Beau, dessen Atem weiße Wolken in der frostigen Luft bildete.
    Tipperton deutete auf die verbrannten Stallungen. »Die Ponys, auf die wir gebaut haben, sind fort …«
    »Vermutlich hat die Brut sie gefressen!«, stieß Beau zwischen den Zähnen hervor und schlug mit der Faust in die Handfläche.
    Tipperton nickte. »Ich habe genug gesehen. Gehen wir wieder ins Lager zurück.«
    Sie trotteten den verschneiten Hügel empor, über den Kamm und durch den Ring der Wachposten.
     
    Die Vanadurin zogen weiter nach Süden, überquerten den Nord-Rimmen-Fluss an einer Furt und den Süd-Rimmen-Fluss am nächsten Tag. Sie kamen vom Norden heran und schwenkten an der Furt nach Süden ab. Sie folgten dem verschlungenen Lauf des Vorgebirges, während die Tage länger und die Nächte kürzer wurden. Am dritten Tag, nachdem sie Älvstad verlassen hatten, tauchte vor ihnen ein Wald auf: die nördliche Grenze des Darda Erynian. Selbst die Vanadurin betrachteten den noch kahlen Wald furchtsam, denn ganz gleich, wie man ihn auch nannte, Darda Erynian, den Großen Grünsaal, oder den Schwarzen Wald, er hatte einen schlechten Ruf, obwohl Tipperton das Gegenteil behauptete. Trotzdem schüttelte der Wurrling den Kopf, als Dediana und Linde Beau ansahen. »Dort hausen schlimme Dinge, obwohl wir ihn ganz durchquert haben.«
    Sie fuhren eine Tagesreise nach Osten, umgingen den Ausläufer des Waldes und fuhren am nächsten Tag nach Süden weiter, zwischen dem Rimmen-Gebirge auf ihrer Linken und dem Wald zur Rechten. Ein Viertel der Vanadurin waren vor ihnen, drei Viertel hinter ihnen. Jetzt lag nur noch gelegentlich Schnee, denn trotz der widrigen Umstände schien der Frühling unausweichlich vorzudringen. Das Gras unter den Hufen der Pferde wurde allmählich grün, überall an den Bäumen des Schwarzen Waldes sah man

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