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Magierlicht (Mithgar 08)

Magierlicht (Mithgar 08)

Titel: Magierlicht (Mithgar 08) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKernian
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sollten sie zum Ozean kommen, würden sie feststellen, dass die Fjordländer all ihre Schiffe verbrannt haben. Sie würden ins Meer getrieben werden und in dem eiskalten Wasser jämmerlich ersaufen. Doch das Schicksal will es nicht so, denn sie ziehen sich auf ihrer Flucht in die andere Richtung zurück.«
    Beau legte den Kopf schief. »Rückzug? Sagt, wäre das nicht ein Vorteil für Jord? Ich meine: wegen der Pferde.«
    »Aye«, stimmte ihm Dediana zu. »Obwohl sie auch Guula auf ihren Hèlrössern haben. Trotzdem schlagen wir immer wieder überraschend zu und ziehen uns zurück. Wir treffen sie an ihren schwächsten Stellen, während sie durch unser Reich fliehen.«
    Sie trank einen Schluck Glühwein und Linde übernahm ihre Rolle als Erzählerin. »Natürlich werden die Naudier und die Kathaner Jord dafür die Schuld zuschieben, dass sich der Schwarm nach Norden und Osten auf ihre Länder zu bewegt. Das wird den alten Hass neu aufflammen lassen, der zwischen Jord und diesen beiden förbannad Reichen schwelt. Er geht zurück auf etliche finstere Taten aus der Vergangenheit.« Sie ließ die Faust in ihre Handfläche klatschen. Ihre Augen glühten.
    »Verzeiht, Mylady«, meinte Tipperton, »aber wenn der Kampf Richtung Norden und Osten tobt, dann frage ich mich, was Euer Regiment hier in Jallorby tut, an der südwestlichsten Grenze von Jord und weit entfernt von der Schlacht?«
    Linde knurrte und schüttelte den Kopf. Dediana antwortete für sie. »Wir gehörten zu den Verletzten, das ganze Regiment. König Ranor hat uns befohlen, sobald wir wieder genesen wären, ein Regiment zu bilden und nach Caer Pendwyr zu ziehen. Er hielt es für nötig, dem Hochkönig Blaine Hilfe zu senden – und das sind wir. Eine symbolische Streitmacht, um unsere Unterstützung zu zeigen und an Hochkönig Blaines Seite zu kämpfen, bis die restlichen Truppen Jords folgen können.«
    »Soweit ich weiß«, gab Tipperton zurück, »ist der Aufenthaltsort von Hochkönig Blaine ungewiss. Hat Euch Lady Ryla diese Nachricht nicht überbracht?«
    Dediana nickte. »König Ranor meinte, Hochkönig Blaine weile vielleicht nicht in Pellar, werde früher oder später jedoch hier eintreffen.«
    »Fördömlig taggspjut!« Linde hob ihr Kettenhemd, das gepolsterte Wams darunter und ihr seidenes Unterhemd hoch und blickte auf die lange, rosa Narbe auf ihrem Bauch. »Wenn dieser verwünschte Guul nicht gewesen wäre, würde ich jetzt mit den Vanadurin kämpfen.«
    Dediana runzelte die Stirn und fuhr mit der Hand durch die Luft. »Linde, du bist bei den Vanadurin!«
    Linde ließ ihr Hemd wieder sinken. »Du weißt genau, was ich meine, Dediana. Wäre ich nicht verletzt worden, so würde ich oben im Norden kämpfen.«
    »Heda«, protestierte Beau. »Es ist keine Ehrlosigkeit, verletzt zu werden. Ich habe viele Wunden gesehen, und zwar an den härtesten Kämpfern: Zwergen, Baeron, Elfen, Menschen, Wurrlingen … na ja, jedenfalls an einem Wurrling. Tipperton hier wurde von einem Vulg gebissen. Zeig ihnen deine Narben, Tipperton. Und ich habe zahlreiche zusammengeflickt. Ich bin nämlich ein Heiler, müsst Ihr wissen.«
    »Ihr habt einen Värg-Biss überlebt?«, fragte Dediana Tipperton.
    »Natürlich«, antwortete Beau an seiner Stelle. »Zeig ihnen deine Narben, Tipperton, zeig sie ihnen.«
    Zögernd schob Tipperton den Ärmel zurück und zeigte den beiden Kriegsbräuten die Bissnarben.
    »Und was ist mit dem Värg?« Neugierig betrachtete Linde die Wunde.
    »Tot«, erwiderte Beau. »Tipperton hat ihn mit einem Pfeil erstochen.«
    Dediana sah Tipperton überrascht an. »Ihr habt einen Värg nur mit einem Pfeil in der Hand erlegt?«
    »Eigentlich«, meinte Tipperton, »hatte ich den Pfeil in meiner rechten Hand, als der Vulg mich ansprang und nach meinem linken Arm schnappte. Ich bin auf den Rücken gefallen, und der Schaft des Pfeils hat sich am Boden verhakt. Der Vulg hat sich also selbst aufgespießt, als er auf mich fiel.«
    Dediana schüttelte den Kopf. »Fortuna hat Euch wahrlich zugelächelt, Tipperton Thistledown, denn sonst wäre der Pfeil nicht ganz gerade gewesen, sondern einfach gebrochen, und Ihr wärt zu einer Mahlzeit geworden.«
    »Und das Venom?«, erkundigte sich Linde.
    »Venom?«
    »Ich meine …« Linde suchte nach dem richtigen Wort in der Gemeinsprache. Dann drehte sie sich zu Dediana um. »Vad är venom pa den gemensam tunga?«
    »Gift«, sagte Dediana.
    »Oh, ich hatte zufällig etwas Güldminze bei mir. Es hat dem Gift

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