Magierschwur (Mithgar 06)
Schlacht geschlagen. Aber er hat nicht überlebt und konnte so nie mehr in seine geliebten Roten Berge zurückkehren. An der Stelle, an der er gefallen ist, haben sie einen großen Scheiterhaufen errichtet und seine Seele und die seiner gefallenen Kameraden in den Himmel gesungen.«
Sie ritten schweigend weiter. Ihr Lachen wurde vom pfeifenden Wind verweht.
Schließlich wurde der Boden felsiger, und große Steinbrocken ragten jäh aus der Erde empor. Sie gelangten an einen Spalt zwischen den Klippen. Dort ließ Loden die Abteilung anhalten und pfiff einmal wie eine Feldlerche. Ein ebensolcher Pfiff antwortete ihm. Loden spornte sein Pferd an, und ritt, gefolgt von den anderen, in den Spalt hinein. Hinter der kurzen Schlucht stieg ein breiter Hang an. Loden ritt hinauf, bis sie ein weites Plateau erreichten, das von Bergflanken umringt war. Dort warteten siebenhundert Daelsmannen in einem feuerlosen Lager.
Am Vormittag sah Beau, der in der Vorhut ritt, wie sich drei Reiter aus dem Norden näherten. Schließlich erkannte er Vail und Arylin, der dritte jedoch war ihm unbekannt.
Sein Herz hämmerte plötzlich schneller in seiner Brust. »Meiner Treu«, sagte er zu Melor neben ihm. »Tipperton ist nicht bei ihnen und Loric auch nicht. Was kann da wohl passiert sein?«
»Vermutlich gar nichts«, meinte Melor.
»Vielleicht aber auch das Schlimmste«, murmelte Beau bedrückt. Er umklammerte die Zügel so fest, dass seine Knöchel weiß hervortraten, und er drehte sich herum, um sich davon zu überzeugen, dass seine Medizintasche am Sattel hing.
»Fischt nicht im trüben Wasser, mein Freund, sondern wartet, bis der Brunnen wieder klar ist.«
»Was?«
»Ich wollte Euch nur raten, dass wir lieber keine Spekulationen …«
»Verstehe«, unterbrach ihn Beau. »Wie meine Tante Rosie immer sagte: Eine Brücke überquert man am besten, wenn man sie unter den Füßen spürt.«
Melor lächelte. »Genau.«
Beau beschattete mit der Hand die Augen und spähte den Reitern entgegen. »Können sie ihre Pferde nicht wenigstens ein bisschen antreiben?«
Wieder lächelte Melor, aber Beau erkannte an seinem Blick, dass sich der Elf ebenfalls Sorgen machte.
Schließlich schlug Vail einen weiten Bogen, bis sie und die beiden anderen Ruar erreichten. »Mein Coron, ich möchte Euch Lord Brandt vorstellen, Sohn von König Enrik aus Riamon, und Botschafter seines Bruders, Lord Loden, dem Prinzen von Dael.« Sie drehte sich zu dem Reiter an ihrer Seite herum. »Lord Brandt, Coron Ruar vom Darda Erynian, und Lord Gara, Häuptling der Baeron vom Großen Grünsaal.«
Beau betrachtete den Jüngling, der einen leichten Kettenpanzer trug, ein Schwert an der Seite gegürtet hatte, und dessen kupferfarbenes Haar kurz geschoren war.
»Wir bringen gute Neuigkeiten, mein Coron«, fuhr Vail fort. »Viele Krieger aus Dael warten darauf, sich mit uns zu vereinen, um Minenburg-Nord zu befreien. Siebenhundert Männer.«
Beau riss die Augen auf. Siebenhundert Männer? Das sind wahrlich gute Nachrichten, dachte er. Und ich habe schon befürchtet, dass etwas Schlimmes passiert ist, dass Tip vielleicht verletzt sei oder noch Ärgeres.
»Kala!«, rief Ruar und lächelte strahlend. »Und seid gegrüßt, Lord Brandt, Sohn des Enrik. Ihr seid ebenso willkommen wie Eure Hilfe.«
Loric und Tipperton berichteten derweil ihre Neuigkeiten und schilderten Tips Aufgabe, eine Münze zu König Agron zu bringen, während Loden und Bekki ihrerseits erzählten, was sie wussten.
Die Brut war bei Brückstadt in den Ring des Rimmen-Gebirges einmarschiert. Sie lagerte am südöstlichsten Rand des Bergmassivs.
Loden sah Tipperton und Loric an. »Aufgrund Eurer Berichte scheint es so zu sein, dass einige wohl zur Rimmen-Kluft marschiert sind, wo sie Braeton zerstörten, während andere Minenburg belagern.«
»Was ist mit Dael? Haben sie dort keinen Schaden angerichtet?«
Loden schüttelte den Kopf. »Sie sind an uns vorbeimarschiert, als würde sie die Stadt nicht interessieren.«
Loric runzelte die Stirn. »Hm. Es sieht Modru nicht ähnlich, einen solchen Feind in seinem Rücken zu dulden. Mir schwant, er plant etwas Übles. Vielleicht hofft er, Euch aus der Stadt zu locken und sie zu überfallen, wenn sie dann schutzlos daliegt.«
Wieder schüttelte Loden den Kopf. »Mein Vater und mein anderer Bruder befehligen eine Armee in ihren Mauern. Sie ist gut bewacht.«
»Und was ist mit Trollen?«
»Auf sie warten Flammen, sollten sie kommen. Und
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