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Magierschwur (Mithgar 06)

Magierschwur (Mithgar 06)

Titel: Magierschwur (Mithgar 06) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: horseman
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Tipperton hervor.
    Später in der Nacht wurde Tipperton von Beau geweckt, der von einer Krankenvisite in ihre gemeinsame Kammer zurückkehrte. Beau weinte.
    Tipperton schoss förmlich im Bett hoch. »Was ist los, Beau?«
    »Lady Phais«, sagte Beau.
    »Oh nein!«, stieß Tipperton entsetzt hervor.
    »Nein, Tip, sie ist nicht tot, ganz im Gegenteil. Sie hat endlich wieder Farbe im Gesicht, und ihre Atmung geht leicht. Sie schläft friedlich, Tip. Die Güldminze hat das Gift endlich besiegt.«
    Die Wurrlinge umarmten sich, während ihnen Tränen über die Wangen liefen.
    »Komm, Beau, gehen wir zu Loric und sagen es ihm.«
     
    Am nächsten Tag begleitete Tipperton Beau erneut auf seiner Runde. Jeder der beiden Wurrlinge kümmerte sich auf seine Weise um die Kranken. Als sie zu der Krankenstation der Châkia kamen, saß Phais bereits aufrecht im Bett. Eine verschleierte Châkian flößte der Dara mit dem Löffel ihre erste Mahlzeit seit Tagen ein. Doch obwohl Phais die Suppe aß, wirkte sie noch schwach und entkräftet. Ihre Gesichtsfarbe sah jedoch, wie Beau gesagt hatte, schon wesentlich gesünder aus.
    Als die Dara die Wurrlinge sah, lächelte sie.
    »Ihr seht großartig aus, Phais«, erklärte Beau.
    Phais streckte die Hand aus und umfasste schwach Beaus Hand. »Das liegt an Eurer Behandlung, Beau.«
    Beau senkte verlegen den Blick und schüttelte den Kopf. »Der Verdienst gebührt Lady Aris.«
    »Aris? Aus dem Ardental?«
    Beau nickte. »Sie hat mir die Güldminze gegeben. Ohne sie hättet Ihr wohl nicht überlebt. Der Pfeil war vergiftet und steckte tief in Eurem Körper.«
    »Es war Vulggift«, erklärte die Zwergenfrau leise.
    »Vulggift?«, fragte Tipperton. »Woher wisst Ihr das?«
    »Kein Gift sonst ist so schrecklich, und es ist zudem tief in ihren Körper eingedrungen.«
    »Oh.« Tipperton sah Phais an, die bestätigend nickte.
    Dann hob Tipperton die Laute an. »Was möchtet Ihr hören, Mylady.«
    Phais seufzte. »Ich möchte meinen Geliebten sehen.«
    »Loric?« Tipperton schlug sich mit der Hand auf die Stirn. »Natürlich Loric, wen sonst.« Er wandte sich an die Châkian. »Ihr könnt doch sicher Alor Loric erlauben, seine Geliebte zu besuchen.«
    Ihre Schleier bauschten sich auf, als die Zwergin sich zu dem Wurrling umwandte. »Nein.«
    »Aber es würde ihr so guttun«, protestierte Tipperton.
    »Er ist ein Mann«, erwiderte die Châkian.
    Tipperton deutete auf sich und Beau. »Aber ihr habt uns beide auch eingelassen. Und wir sind schließlich auch Bokker.«
    »Er ist ein Heiler, und du bist ein Châk-Sol.«
    Tipperton riss die Augen auf. »Moment mal, Loric ist auch ein Châk-Sol.«
    Die Châkian hörte auf, Phais zu füttern. »Welche Feste?«
    »Ich glaube, die in den Roten Bergen.«
    Sie gab Phais den nächsten Löffel Suppe. »Ich rede mit Lord Berk.«
    Am nächsten Tag durfte Loric tatsächlich seine geliebte Phais besuchen, und er hielt sie zärtlich umschlungen, während ihm Tränen über die Wangen liefen.
     
    Die Tage verstrichen, und die Wälder verfärbten sich golden und rot. In der Zwergenfeste gab es immer weniger Bestattungen, und schließlich starben keine weiteren Verletzten mehr an ihren Wunden, und die Überlebenden gesundeten zusehends. Aber die Verletzung von Dara Phais heilte nur langsam, denn das Gift hatte ihrem Körper übel zugesetzt.
    Immer noch machte Tipperton mit Beau die Runde und spielte auf seiner Laute.
    Im Oktober wurden die Tage kürzer, und die rostroten Blätter wurden vom starken Wind weggeweht. Phais lag immer noch danieder. Doch andere genasen unter den heilenden Händen von Beau und den übrigen Heilern, manche schneller, manche langsamer. Die, welche gesund wurden, fragten nach ihren Pferden und Waffen und Rüstungen, und ritten den Verbündeten nach, um mit ihnen der Brut zuzusetzen. Jedem von ihnen blickte Tipperton vom Tor von Minenburg nach und fragte sich, ob er wohl derjenige war, der Modru am Ende zu Fall bringen würde. Immerhin konnte Beau recht haben, und alles war miteinander verwoben.
    Also sah Tipperton ihnen hinterher, wenn sie davonritten, und fragte sich, was die Zukunft wohl brachte. Und wenn sie verschwunden waren, ging er wieder in die Zwergenfeste zurück, während die Wächter hinter ihm die Tore verschlossen.
    Schließlich neigte sich der Oktober dem Ende zu, und mit dem November kam der erste Schnee. Eine leichte Pulverschicht bedeckte den Boden, aber am Nachmittag war er bereits wieder geschmolzen. An diesem Tag stand auch Phais

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