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Magierschwur (Mithgar 06)

Magierschwur (Mithgar 06)

Titel: Magierschwur (Mithgar 06) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: horseman
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ihre Stadt zogen. Und wollten weitere Abgaben erheben, wenn wir ihren Hafen nutzten.«
    »Ihren Hafen?«
    »Ja. Am Eisenfluss.«
    »Ah.« Tipperton erinnerte sich an seine Landkarten.
    »Aye. Mit Booten und Barken gelangt man am schnellsten nach Rhondor oder dem großen Argonsee. Denn Flüsse ermüden nicht, sondern fließen Tag und Nacht.«
    »Was ist in Rhondor?«
    »Ein guter Markt. Dort tauschen wir viele Dinge gegen unsere Erzeugnisse ein. Vor allem Geräte zum Schmieden, Siarka, Foran, Zarn …«
    »Oh, Bekki, diese Dinge kenne ich alle nicht. Was ist zum Beispiel ein Siarka?«
    »Der gelbe Fels. Er ist krümelig, wie Kalk. Wir benutzen ihn, um eine ätzende Lauge herzustellen. In Rhondor gibt es viel davon, denn es liegt am Boden des Hèl-Kessels, und Siarka ist dort leicht abzubauen, wie viele andere Erze. Es ist von reinster Qualität.«
    »Aha.«
    Bekki setzte sich ebenfalls hin, ließ jedoch den Weg nicht aus den Augen.
    »Und bei diesem Streit zwischen Eurem Volk und den Daelsmannen geht es nur um Zölle?«, nahm Tipperton eine Weile später den Faden wieder auf. »Und Marktgelder?«
    Bekki knurrte, sagte jedoch nichts weiter dazu.
    »Warum verzichtet Ihr dann nicht einfach auf ihren Hafen? Lasst doch eigene Boote weiter südlich zu Wasser.«
    Tipperton hörte, wie Bekki mit den Zähnen knirschte. »König Enrik hat behauptet, dass der ganze Fluss zu Riamon gehört, und ganz gleich, wo wir unsere Waren einschifften, würde er doppelten Zoll erheben.«
    »Wirklich?«
    »Allerdings. Obwohl Prinz Loden seinen Vater gebeten hat, wieder die alten Gebühren zu erheben, hat König Enrik lieber auf Lord Tain gehört.«
    »Er hat auf seinen Ratgeber mehr gehört als auf seinen eigenen Sohn?«
    »Aye, denn Enrik ist von Lord Tains jüngster Tochter verzaubert. Aber sie zeigt ihm nur die kalte Schulter. Dafür schenkt sie Brandt ihr Herz. Brandt wiederum bevorzugt eine andere, Lady Pietja, die ihn wiederum an der Nase herumführt, denn ihre Blicke folgen stets Draker, dem zweiten in der Thronfolge nach Loden. Kruk! Menschen! Sollen sie sich mit ihren armseligen Intrigen doch die Pocken holen!«
    »Woher wisst Ihr all das, Bekki?«
    »Weil ich als Botschafter meines DelfHerrn an König Enriks Hof war, um die Abschaffung dieser ungerechten Zölle zu fordern. Ich habe den König gebeten, eine große Streitmacht zu versammeln, um uns zu helfen, alle Grg abzuschlachten. Er hat sich geweigert und erwidert, er würde Dael in diesen schwierigen Zeiten nicht unbewacht lassen. Statt seinen Verbündeten zu helfen, hat er seine Armee gerüstet und die Zinnen der Stadt bemannt. In den folgenden Wochen hat Prinz Loden seinen Vater immer wieder angefleht, uns zu helfen. Er sagte, wenn die Daelsmannen den Châkka nicht helfen würden und Minenburg-Nord fiele, dass dann Dael mit Sicherheit als Nächstes an die Reihe käme. Doch erneut war es Tains Stimme, auf die Enrik gehört hat. Doch dann hat Loden erklärt, dass er auch ohne Erlaubnis seines Vaters eine Streitmacht aufstellen und die Horde verfolgen würde. Selbst wenn er sie nur überfallen könnte, statt sie direkt anzugreifen. Nach vielen bitteren Auseinandersetzungen hat König Enrik plötzlich seine Meinung geändert und Loden erlaubt, eine Brigade aufzustellen und gegen die Horde zu ziehen. Er hat Brandt mitgeschickt und auch Lord Tain beauftragt, mit seinem Sohn zu gehen. Tain meinte zwar, er könnte seinem König besser am Hofe dienen, aber Enrik hat ihm befohlen, seinen Sohn zu begleiten und zu beraten. Pah! Der König wollte nur Brandt und Tain aus dem Weg schaffen, damit er endlich Lady Jolet für sich hatte.«
    »Meine Güte, Bekki, wollt Ihr sagen, dass König Enrik seine Söhne und seinen Berater weggeschickt hat, nur um ungestört auf Freiersfüßen herumlaufen zu können?«
    Bekki warf Tipperton einen kurzen Seitenblick zu. »Wie ich schon sagte, wünsche ich den Menschen mit ihrer unbeherrschten Gier und ihren armseligen Intrigen die Pocken an den Hals!«
    Tipperton seufzte und schwieg. Nach einiger Zeit sprach Bekki wieder. »Wir können jetzt gehen. Es scheint, als hätte Lord Loden Ratgeber Tain daran gehindert, uns Spione hinterherzuschicken.«
    Tipperton stand auf und schulterte Rucksack samt Laute. »Geht voraus, Bekki.«
    Sie gingen weiter über den Kamm, und wanden sich an den Felsbrocken und Klippen vorbei, während ihnen eine dunkle Gestalt durch die Schatten folgte.
    »Hier kehren wir um«, erklärte Bekki und trat in einen Fluss.
    Tipperton sah den

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