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Magierschwur (Mithgar 06)

Magierschwur (Mithgar 06)

Titel: Magierschwur (Mithgar 06) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: horseman
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Zwerg zwar erstaunt an, folgte ihm aber in das steinige Flussbett.
    Sie trotteten stromaufwärts. Die Ufer des Flusses waren felsig, und kaltes Schmelzwasser rann von den hohen, schneebedeckten Gipfeln hinab. In tiefster Nacht schließlich verließ Bekki den Fluss, und kletterte einen steinigen Hang hinauf. Oben blieb er stehen und spähte vorsichtig über den Grat.
    »Vorsicht, Waldan!«, warnte er Tipperton, der neben ihn trat.
    Behutsam hob Tipperton den Kopf und lugte ebenfalls über den Grat. Tief unten im weiten Tal loderten die Lagerfeuer der Belagerer von Minenburg.
    Bekki deutete nach links. Dort führte ein Vorsprung an der Flanke des Berges entlang und verschwand in einer breiten, düsteren Spalte. »Wir müssen eine Weile ungeschützt weitergehen. Obacht, denn ich will nicht, dass ein Spion der Grg uns entdeckt.«
    Sie bewegten sich so langsam, dass ihre Bewegungen niemandem im Tal auffallen konnten. Tipperton hielt immer wieder den Atem an, denn obwohl er im Ardental das Klettern geübt hatte, war er an eine solche Höhe nicht gewöhnt.
    Auf dem Weg hinter ihnen betrachtete sie eine Gestalt im Schatten aufmerksam.
    Schließlich erreichten sie den Spalt. Als Tipperton in das stockfinstere Loch hineinging, zischte er: »Wartet, Bekki. Ich kann nichts sehen.«
    »Hier«, knurrte Bekki. »Nimm meine Hand.« Er packte die Finger des Wurrlings.
    Bekki führte Tipperton durch den Spalt und blieb nach etwa hundert Schritten, gemessen mit den kurzen Beinen des Wurrlings, stehen.
    »Warum …?«
    Tippertons Worte wurden von einem leisen, rhythmischen Klopfen gegen den Fels unterbrochen.
    Schweigen.
    Wiederum ertönte das Klopfen, doch diesmal in einem anderen Rhythmus.
    »Kha tak?«, flüsterte jemand.
    »Shok Châkka«, antwortete Bekki leise.
    Stein knirschte auf Stein, und Bekki zog Tipperton einige Schritte weiter.
    Erneut knirschten Steine aufeinander.
    Dann ertönte ein metallisches Klicken, und plötzlich flammte blaugrünes fluoreszierendes Licht auf. Tipperton fand sich in einer in den Fels gehauenen Kammer wieder. Eine Handvoll bewaffneter und gerüsteter Zwerge starrte ihn finster an. Die Schneiden ihrer Streitäxte funkelten bedrohlich in dem kalten Licht.
    »Lord Bekki«, knurrte einer. »Das ist unser geheimer Eingang, zu dem Ihr einen …«
    »Das ist Herr Tipperton Thistledown«, unterbrach ihn Bekki. »Waeran aus dem Wilderland, Botschafter der Lian, der Dylvana, der Baeron und der Daelsmannen. Ich vertraue ihm mein Leben an. Fasst Mut, Kelk, denn dieser Waeran bringt uns eine Armee zu Hilfe.«
    Eine Weile später trat eine dunkle Gestalt über den Hügelkamm, schlich sich an den Wachen vorbei ins Lager und ging lautlos zu der Stelle, wo die Elfen lagerten. In ihrer Mitte schlief Beau.
    Loric zog sich die Stiefel aus, und glitt neben Phais unter die Decke. Sie erwachte, drehte sich um und sah ihm in die Augen.
    »Sie haben die Zwergenfeste sicher erreicht, Chier«, sagte er. »Ich bin ihnen den ganzen Weg gefolgt.«
    Sie lächelte und küsste ihn zärtlich, doch schon bald schlug diese Zärtlichkeit in Leidenschaft um. Sie liebten sich langsam und ausgiebig, bis die ersten Silberstreifen des Morgengrauens am Himmel im Osten aufzogen.

13. Kapitel
     
    »Eine Armee?«, fragte Kelk ungläubig und sah Tipperton an.
    »Es ist nicht meine Armee«, erklärte Tipperton. »Aber man hat mich zu ihrem Vertreter bestimmt, die Elfen, die Baeron und die Menschen aus Dael.«
    Die Zwerge murmelten anerkennend. »Gut«, knurrte Kelk. »Endlich können wir die Grg von unserer Schwelle vertreiben.«
    Bekki hob eine Laterne aus Messing und Glas empor. Tipperton sah sich um, aber er erkannte hinter sich nur eine glatte Felswand ohne jedes Anzeichen einer Türe. Danach ließ er den Blick durch die Kammer schweifen. Hinter einem Bogengang zu seiner Rechten lag ein Raum, und in dessen Schatten sah Tipperton Pritschen und Truhen sowie einem Tisch mitsamt Stühlen.
    Das Quartier der Wache, dachte er.
    Vor ihnen führte hinter einem weiteren Bogengang ein dunkler Korridor in den Berg hinein.
    »Komm«, sagte Bekki und hob die Kappe der Laterne an. Obwohl er sie nicht entzündete, erfüllte sofort ein fluoreszierendes Licht die Kammer. »Wir haben noch einen weiten Weg vor uns.«
    Kelk hielt ihn auf. »Lord Bekki, sagt Eurem Vater, dass wir bei der Schlacht mithelfen werden.«
    Seine Bemerkung wurde von den anderen mit einem lauten »Aye!« begrüßt.
    »Das mache ich«, versprach Bekki.
    Kelk lächelte, schlug auf die

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