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Magietochter

Magietochter

Titel: Magietochter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melanie Bruns
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antwortete ich dankbar. Sie half mir hoch und stützte mich.
Ich zog den Umhang sofort an. Er ging bis hinunter auf den Boden, bedeckte mich
komplett. Ich fühlte mich mit ihm weniger verletzlich, außerdem hatte man so
keinen freien Blick mehr auf meine nackten Beine. Während ich ihn zuknöpfte sah
ich mich auf der Lichtung um.
    Die Pferde waren schon gesattelt, die Satteltaschen gepackt. Die
Schlaflager waren ebenfalls abgebaut, die Felle und Decken waren gekonnt hinter
die Sättel geschnallt worden. Das Feuer war gelöscht, jemand hatte Sand über
die Asche gekippt. Ich sah wieder zu den Pferden. Liv saß bereits aufrecht auf
ihrem riesigen Hengst. Er war Schneeweiß, genauso wie die Stute von Eldoras,
der gerade die letzten Handgriffe am Sattel tat. Baris Fuchswallach graste
entspannt, war auch voll bepackt und Reisefertig. Dalan zäumte seine
Apfelschimmelstute gerade auf, auch sie trug bereits den vollen Sattel und
Felle auf dem Rücken. Kogan war nirgendwo zu sehen.
    Mir viel auf, dass sie alle schwarze Kleidung trugen. Schwarze
Lederstiefel, die bis zu den Knien reichten, schwarze, hautenge Hosen, schwarze
Gürtel. Bis zu den Hüften sahen sie alle gleich aus. Während Liv jedoch nur ein
knappes, enges Oberteil trug, welches ihren flachen Bauch entblößte und viel
von ihrem Busen erahnen ließ, trug Bari ein enges Oberteil, das ihren
kompletten Oberkörper bedeckte und einen Umhang, der bis auf den Boden ging.
Die Beiden Männer trugen ärmellose Oberteile, wie sie sie auch schon bei Kogan
gesehen hatte. Alles in schwarz. Dazu kamen die Waffen…
    Liv und Eldoras hatten sich jeweils einen riesigen Bogen um ihre Körper
gespannt. Sie waren aus massivem Holz und mit Schnitzereien verziert. An den
Sätteln ihrer Pferde sah ich jetzt auch die Köcher mit den Pfeilen. Dalan trug
eine Art Kampfstab auf seinem Rücken. Ob er auch aus Holz war, konnte ich nicht
erkennen. Er war hell und schlängelte sich wie eine Spirale in die Höhe, wurde
dicker. An seiner Spitze prangte eine dunkelblaue Kugel. Doch am meisten
erschreckte mich Bari, die mich immer noch stützte. Sie war übersäht mit
Dolchen und Messern. An ihren Stiefeln, an der Hose, am Gürtel, an den
Unterarmen, vor der Brust, überall steckten sie, in den verschiedensten Größen.
    Allmählich wurde mit bewusst, mit wem ich es hier zu tun hatte. An
Flucht brauchte ich bei dem Anblick gar nicht mehr zu denken und selbst wenn
sie keine Krieger gewesen wären, wäre ich mit meinen Füßen nicht weit gekommen…
    Eldoras kam auf uns zu und hielt mir die Hand entgegen. »Darf ich
bitten, du wirst bei mir mitreiten«, verkündete er lächelnd. Gerade hob er mich
auf seine Arme und trug mich zu seinem Pferd, da trat er aus dem
Schatten des Waldes, gefolgt von Tala, seiner Wölfin. Er ging geradewegs auf
meinen Schlafplatz zu, sammelte die Felle und Decken zusammen und befestigte
sie an Talas „Sattel“, wenn man die dunkle Decke auf ihrem Rücken so nennen
konnte. Hatte ich etwa auf seinen Fellen und in seinen Decken
geschlafen? Sie waren so warm und kuschelig gewesen…und sie gehörten ihm ?
Der Gedanke gefiel mir überhaupt nicht, genauso wenig, wie er jetzt zu uns
herüber sah. Nachdenklich. Böse. Eldoras hatte mich gerade vor den Sattel
seines Pferdes gesetzt, da sah ich wie er böse lächelte. Mir lief es eiskalt
den Rücken hinunter.
    »Die Sklavin wird bei mir mitreiten«, verkündete er. Mir rutschte das
Herz in die Hose. Das konnte doch nicht sein Ernst sein. Sollte er nicht
eigentlich froh darüber sein, mich nicht in seiner Nähe haben zu müssen, wenn
ich bei Eldoras mitreiten würde?
    »Das ist nicht nötig Kogan, Fortuna ist kräftig genug zwei Personen zu
tragen«, antwortete Eldoras gelassen.
    »Doch, es ist nötig. Ich habe die Verantwortung für sie, also reitet
sie mit mir!« Bestimmt kam er auf uns zu. Eldoras zuckte mit den Schultern, hob
mich wieder hinunter und wollte mich Kogan übergeben. Der machte keine
Anstalten mich zu nehmen, sondern deutete auf Tala. »Setze sie einfach auf
Talas Rücken.« Die Wölfin war näher gekommen und stand jetzt neben Eldoras. Ehe
ich mich versah, saß ich rittlings auf dem Rücken dieses Monsters. Der Umhang
war ein ganzes Stück hochgerutscht, bedeckte gerade noch meine Oberschenkel.
Ich versuchte ihn wieder etwas hinunterzuziehen, jedoch vergeblich. In diesem
Moment drehte Kogan sich um und wollte ebenfalls aufsteigen. Sein Blick fiel
auf meine Beine, wanderte höher, bis zu der Stelle an dem der

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