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Magietochter

Magietochter

Titel: Magietochter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melanie Bruns
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ihnen. Müdigkeit und Erschöpfung machten sich langsam bemerkbar.
Wann hatte er das letzte Mal geschlafen?
    Neben ihm reckte Tala sich und stupste ihn mit ihrer Pfote an,
verlangte nach Aufmerksamkeit. Lächelnd kraulte er sie hinter den Ohren. Auf
sie konnte er sich in jeder Situation verlassen!
    Er war sofort auf den Beinen, als er die Schritte hörte, seine beiden
Schwerter gezogen. Mit erhobenen Händen und einem »Ruhig Kogan, ich bin es
nur!« trat Dalan aus dem Dickicht auf ihn zu. Wie immer hatte alles an ihm
einen bläulichen Schimmer, seine Haut, seine Haare, sogar seine Kleidung.
    »Dalan.« Mit einem Nicken begrüßte er seinen Freund.
    »Hier steckst du also. Wir haben dich gesucht, du solltest mit mir
zurückkommen…« Wie immer sprach er ruhig. Es war noch keinem von ihnen
gelungen, Dalan jemals aus der Fassung zu bringen. Dabei hatten sie ihr ganzes
Leben zusammen verbracht. Zwanzig Jahreswenden waren es jetzt.
    Dalan war immer die Stimme der Vernunft gewesen, selbst heute noch. Als
er keine Antwort gab, fuhr Dalan fort. »Du weißt, dass es nicht ihre Schuld ist
was damals passiert ist, Kogan.«
    »Trotzdem ist sie eine von ihnen!« Er verdrängte die aufkommenden
Erinnerungen. Verbannte sie wieder hinter die undurchdringliche Mauer, die sein
Geist um sie geschlossen hatte.
    Er spürte, dass Dalan ihn beobachtete. »Ein neuer Auftrag.« Es war eine
Feststellung. Kogan nickte. Es war nicht schwer zu erraten gewesen. Bisher
hatte kein Mensch in seiner Nähe mehr als ein paar Minuten überlebt. Kogan
versuchte sich zusammenzureißen und erhob sich langsam. »Lass uns gehen,
Bruder. Ich habe euch eine Menge zu berichten.« Ein Nicken, dann machten sie
sich gemeinsam auf den Weg.
     
    Er hatte ihnen die ganze Geschichte erzählt. Wie er seinen Onkel nach
Terion begleitet hatte und dort den Befehl erhielt das Mädchen zu entführen und
unversehrt nach Tamaris zu bringen. Das Pergament mit dem schriftlichen Befehl
hatte er verbrannt. Niemand sollte etwas davon erfahren, hieß es.
    Sie saß ebenfalls mit am Feuer, obwohl er davon alles andere als
begeistert gewesen war. Als er mit Dalan aus dem Wald gekommen war, saß sie schon
mit den anderen dort und löffelte eine Schale Suppe. Liv hatte ihm, noch ehe er
saß, eröffnet, dass Elvin, als wenn ihn ihr Name kümmerte, hier sitzen bleiben
würde, egal was er ihnen zu berichten hatte. Er hatte sie ignoriert und seine
aufsteigende Wut hinuntergeschluckt. Das Mädchen mied es ihn anzusehen, gut so.
Je weniger sie sich bemerkbar machte, desto besser. Die Verbände um ihren Kopf,
an den Handgelenken und den Füßen waren ihm trotzdem nicht entgangen. Er
verdrängte den Gedanken an Schuld daran jedoch sofort wieder.
    »Wir werden im Morgengrauen zum Drachental aufbrechen und uns dort ein
Schiff besorgen. Laut der Karte hier«, er wies auf die Landkarte, die quer über
seinen Beinen lag, »brauchen wir sieben Tagesritte dorthin. Anschließend erwarten
uns noch einmal vier Tage auf See, ehe wir nach Aleria kommen. Alles Weitere
werden wir dort besprechen« Damit endete er. Stumm schauten sie in an. Bari war
die erste, die sich zu Wort meldete.
    »Warum sollen wir sie nach Tamaris bringen? Wäre es nicht einfacher,
wenn sie mit Belladonna reisen würde?« Daran hatte er auch schon gedacht, war
jedoch zu keiner Antwort gekommen.
    »Vielleicht ist es für Elvin zu gefährlich mit einer ganzen Armee von
Wolfssoldaten zu reisen? Da ist sie bei uns in weitaus sicherer Gesellschaft«,
vermutete Eldoras.
    »Da bin ich mir nicht so sicher.« Im ersten Moment glaubte er sich
verhört zu haben und sah das Mädchen an. Sie blickte ihm direkt in die Augen.
Die anderen sahen sie ebenfalls an. »Halt den Mund Sklavin! Niemand hat dich
aufgefordert etwas zu sagen.«
    »Kogan!« Liv sah ihn warnend an. »Solange sie bei uns ist, wird sie
nicht wie eine Sklavin behandelt!« Er starrte Liv an. Eine Sekunde. Zwei
Sekunden. Dann lächelte er, spöttisch und böse und sah von ihr zur Sklavin.
»Wir werden sehen…und wie ich sie behandele kann mir niemand vorschreiben.
Nicht einmal du Liv!«
    »Hört auf damit ihr Zwei. Wir haben unsere Befehle und die werden wir
befolgen. Um das wieso müssen wir uns später kümmern. Vielleicht hat Eldoras
Recht und Belladonna hatte einfach Angst um die Sicherheit ihrer Sklavin,
sodass sie Kalon um Hilfe bat. Sobald wir in Tamaris ankommen, wird sich mit
Sicherheit alles aufklären und bis dahin bleibt uns nichts anderes übrig, als
den Befehl

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