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Magische Maschinen

Titel: Magische Maschinen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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RUPPE steht. Das Brett hängt in der südlichen Vorhalle, und diese befindet sich am Ende des Flurs direkt hinter mir. Niemand wird euch erinnern, wann und wo ihr zu erscheinen habt. Es liegt in eurer Verantwortung, rechtzeitig anwesend zu sein. Außerdem liegt es bei euch selbst, die Räume und Gebäude zu finden. Neben jeder Tafel hängt ein kleiner Lageplan im Vorraum.«
    »Was ist …«, setzt ein breitschultriger junger Mann mit hellblondem Haar an.
    »Wenn ihr euch ehrlich bemüht und am Anfang Schwierigkeiten habt, Loric, dann wird euch niemand einen Vorwurf machen. Wenn ihr es aber an nötigem Interesse mangeln lasst, wird man euch bitten zu gehen. Die meisten Leute, die fortgehen, ohne den Kurs beendet zu haben, landen je nach verfügbaren Schiffspassagen irgendwo in Nordla oder Candar.«
    »Also in der Verbannung …« In der Stille sind die geflüsterten Worte deutlich zu verstehen.
    »Das ist richtig«, bestätigt Lortren. »Denjenigen, die es noch nicht wissen, sei gesagt, dass die Akademie für euch die letzte Möglichkeit ist, die Verbannung zu verhindern. Noch klarer gesagt, die Akademie bereitet euch auf eine vorübergehende Verbannung vor, aus der ihr zurückkehren dürft – falls ihr überlebt und euch zur Rückkehr entscheidet.«
    Dorrin spürt, wie die jungen Menschen scharf einatmen und gepresst wieder ausatmen.
    »Was werden wir hier tun?« Bredes mächtiges Organ durchbricht die Stille.
    »Eure Ausbildung wird sich vor allem auf drei Bereiche erstrecken – das Studium der Ordnung und des Chaos, die Grundzüge der Geschichte und Kultur von Candar, Nordla, Afrit und Recluce und die körperliche Ausbildung. Was von euch erwartet wird, werdet ihr morgen früh beim ersten Treffen erfahren.« Lortren lächelt grimmig. »Die meisten werden entdecken, dass sie sehr wenig wissen.« Sie hält inne. »Hat sonst noch jemand eine Frage?«
    Dorrin runzelt die Stirn. Lortren sagt keinesfalls mehr, als sie sagen will, und sie hat alles gesagt, was sie verraten will.
    »Das Abendessen wartet. Dieses erste Mal zeige ich euch den Weg. Die Essenszeiten stehen ebenfalls auf eurer Stundentafel.« Die schwarz gekleidete Magistra hat den Raum schon fast verlassen, als Dorrin aufsteht.
    »Kadara?« sagte er leise, aber auch sie ist schon fort und kann seine leise Frage nicht mehr hören. Er eilt den anderen hinterher und muss hinter dem Mädchen mit dem rotorangefarbenen Hemd abrupt bremsen. Er tritt ihr mit dem linken Fuß in die Sandale.
    »Entschuldige bitte.«
    Die Hand schon auf die Türklinke gelegt, dreht sie sich um und sieht ihn mit tiefblauen Augen an, in denen es einen Moment lang blitzt. »Schon gut. Ich bin Jyll. Und wie heißt du?«
    »Äh … Dorrin.«
    Sie tritt durch die Tür, und Dorrin folgt ihr. Kadara hat den Vorraum schon verlassen. Einige andere, darunter auch Brede, stehen vor dem Stundenplan und überlegen, was die eingezeichneten Fächer zu bedeuten haben.
    »Gehört die Ordnung zu den Hauptfächern?«
    »… wie wohl das körperliche Training …«
    Er sieht dem kleinen, breitschultrigen Blonden, dessen Frage Lortren unterbrochen hat, über die Schulter, und betrachtet den Stundenplan. Dann wandert sein Blick zur kleinen Karte in der Ecke. Er findet das dunkle Rechteck mit der Inschrift S PEISESAAL und zieht sich zurück. Auch Jyll hat vorerst genug gesehen.
    Draußen sieht er sich um und entscheidet sich schließlich für einen Weg, der nördlich des Schülerquartiers bergauf führt. »Ich glaube, wir müssen dort hinauf.«
    »Ich bin sicher, dass man es uns sagen wird, wenn wir uns irren.« Jyll nickt, und das schöne, dunkelbraune Haar, das in Höhe des Kinns gerade abgeschnitten ist, schwingt in der abendlichen Brise.
    Auf halbem Weg zum Speisesaal fragt Dorrin: »Woher kommst du?«
    »Aus Landende, wie die meisten hier.«
    »Brede kommt vom Feyn.«
    »Brede?«
    »Der große blonde Bursche mit der tiefen Stimme.«
    »Er sieht aus wie ein Bauer oder ein nordlanischer Krieger.«
    »Wahrscheinlich könnte er beides sein, aber er ist klüger als er ausschaut.«
    Jyll lächelt. »Warum hat man dich hierhergeschickt?«
    »Ich habe meinem Vater zu oft gesagt, dass ich Maschinen bauen will.«
    »Das ist aber kaum ein Grund, in die Verbannung geschickt zu werden.« Sie schürzt die Lippen. »Es sei denn, du wolltest sie nur für dich selbst bauen.«
    Dorrin errötet, geht unter dem Dach der Veranda ein paar Schritte voraus und hält Jyll die Tür zum Speisesaal auf.
    »Danke.«
    Auch die zweite

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