Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Magisches Feuer - Magisches Feuer - Burning Wild

Magisches Feuer - Magisches Feuer - Burning Wild

Titel: Magisches Feuer - Magisches Feuer - Burning Wild Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
Vom Netzwerk:
an«, unterbrach er sie barsch. Dann griff er nach dem Kind und riss es ihr aus den Armen.
    Emma musterte sein Gesicht. Darin zeigte sich etwas. Endlich. Seine Augen verrieten echtes Gefühl. Einen Lidschlag lang konnte sie in ihnen einen grimmigen, bösen Schmerz lesen, doch kaum aufgeflackert, war er wieder fort, als hätte es ihn nie gegeben. Jakes Augen hatten so bedrohlich geglitzert, dass Emmas Herz vor Schreck laut pochte. Offenbar war Jake Bannaconni ein äußerst gefährlicher Mann.
    Jake blickte hinunter auf den kleinen Jungen, der sich in seinen Händen wand, und sah ihn sich zum ersten Mal richtig an. Er hatte seine Augen und einen wirren dunklen Haarschopf. Sein altgoldener Blick wirkte derart intelligent, dass Jake ihm unwillkürlich mit den Fingern über die Hand strich, um sich zu vergewissern, dass es unter der weichen Babyhaut nichts Ungewöhnliches gab. Die Knochen,
obwohl zart wie die eines Vögelchens, schienen völlig in Ordnung zu sein. Der Junge hörte auf zu weinen und sah ihn aus starren Katzenaugen unverwandt an.
    »Die Menschen lügen«, erklärte Jake ihm schroff. »Ich werde mein Bestes tun, um dich zu beschützen, aber man darf den Leuten nicht trauen.«
    »Jake«, sagte Emma mitfühlend, »das muss er doch nicht gleich lernen. Im Moment braucht er eher Geborgenheit und Sicherheit, und dazu regelmäßig eine neue Windel und Essen im Bauch. Aber am dringendsten braucht er Liebe.«
    Bei dem Wort verkrampfte sich Jakes Magen. Alle behaupteten andauernd, irgendjemanden oder irgendetwas zu lieben, dabei dachten sie in Wahrheit nur an ihren eigenen Vorteil. Er war wenigstens ehrlich zu sich selbst. Er wollte, dass Emma in so ansah, wie sie Andrew angesehen hatte. Und er war bereit, jede Waffe seines riesigen Arsenals zu nutzen, um seinen Willen zu bekommen. Und während er auf seinen Sohn hinabsah, wurde ihm klar, dass das Kind der beste Köder war, besser noch als Geld.
    Jake rang sich ein Lächeln ab und legte das Baby wieder ab, direkt vor Emma. »Wer hätte gedacht, dass es so schwierig ist, Windeln zu wechseln?«, sagte er, indem er ihr eine reichte. »Ich habe ihn Kyle genannt«, setzte er hinzu.
    »Ist das ein Name aus der Familie?«, fragte Emma.
    »Nein«, erwiderte Jake knapp. Er holte tief Luft und versuchte, freundlicher zu klingen. »Nein, er hat mir einfach gefallen.«
    Emmas Lider flatterten. »Das ist ein wunderschöner Name.« Sie legte einen Finger in die winzige Babyhand und sofort griff Kyle fest zu. » Er ist wunderschön.«

    »Ja, stimmt.« Ein wenig ehrfürchtig betrachtete Jake seinen Sohn genauer und registrierte das kleine, perfekte Gesicht und die kräftig strampelnden Beinchen. Zuerst war Kyle für ihn nur ein rotes, zappelndes Etwas gewesen, doch nun studierte er die Gesichtszüge des Jungen, die katzenhaften Augen, den fein geschwungenen Mund und den dunklen Haarschopf. Er musste lächeln. »Ist er wirklich, nicht wahr? Aber er ist so klein, dass ich Angst habe, ihn anzufassen.« Das war nicht einmal gelogen. »Ich habe noch nie ein Baby auf dem Arm gehabt, ganz zu schweigen davon, dass ich für eins verantwortlich gewesen wäre. Es kommt mir so vor, als hätte ich zwei linke Hände.«
    Emma legte dem Baby sorgfältig die Windel um und sah zu, wie Jake unbeholfen versuchte, den Jungen hochzunehmen. Wieder hielt er ihn weit weg vom Körper.
    »Die Schwestern sagen, ich muss lernen, ihm die Flasche zu geben, aber ich mache es ihm nicht recht und er trinkt nicht genug«, gestand Jake leise, als wäre es ihm peinlich zuzugeben, dass er irgendetwas nicht perfekt beherrschte. »Ich finde Ölquellen, wo niemand welche vermutet, aber ich bin nicht imstande, ein Baby zu wickeln und zu füttern.« Er strich sich mit der Hand über die Stirn.
    Emma streckte die Arme aus. »Ich zeig’s dir.«
    Jake hielt den Atem an, als Emma den Jungen nahm und ihn an ihre Brust drückte. Ihr weicher Körper spendete ihm Schutz und Wärme.
    »Man muss Babys ganz nah bei sich tragen, damit sie sich sicher fühlen.« Emma sah lächelnd in das kleine Gesicht, das zu ihr aufschaute. »Gib mir die Flasche, dann zeige ich dir, wie du ihn am besten fütterst.«
    Stützend legte Jake eine Hand unter den Babypopo.
»Lass ihn nur nicht fallen.« Mit einem Mal kam ihm wieder, wie es sich anfühlte, auf den Boden zu stürzen oder mit Schuhen geprügelt und in den Bauch getreten zu werden. Es war Jahre her, dass er daran gedacht hatte. Er war zwar kein richtiger Vater - denn er hatte keinen blassen

Weitere Kostenlose Bücher