Magisches Feuer - Magisches Feuer - Burning Wild
Atemzug, wollte sie alles wieder in Ordnung bringen. Doch im Augenblick konnte sie keine vernünftige Entscheidung treffen. Es war ihr gleich, ob er sich für gut oder schlecht hielt, ein Teil von ihr sehnte sich nach ihm und wollte - nein, war gezwungen - zu tun, was er sagte. Sie musste herausfinden, was wirklich hinter seinem leeren Blick und dem ausdruckslosen Gesicht steckte. Eine so magische Anziehungskraft hatte sie noch nie verspürt, nicht einmal bei ihrem geliebten Andrew.
Sie küsste Kyle auf die Stirn und beugte sich herab, um ihm etwas ins Ohr zu flüstern. »Alles wird gut. Glaub mir. Hab keine Angst.« Sie wollte für ihn da sein, denn sie brauchte ihn, damit sie eine Aufgabe hatte, die ihr Halt
gab. Emma sah zu Jake auf und bemerkte einen Hauch von Zufriedenheit in seiner Miene. Das merkte sie sich. Es gefiel ihm also, wenn sie sich seinem Sohn zuwandte. Vielleicht war ihm tatsächlich mulmig dabei, allein mit dem Kind nach Hause zu gehen, und sie konnte es ihm nicht verübeln, obwohl er angeblich genug Geld hatte, um eine ganze Armee von Kindermädchen anzuheuern. Aber seine Beweggründe interessierten sie nicht sonderlich, jedenfalls nicht im Moment.
»Wann kannst du Kyle mitnehmen?«, fragte Emma, während sie das Baby liebkoste.
»In ein paar Tagen, sagen die Ärzte. Er soll erst noch ein bisschen zunehmen. Und was sagen sie bei dir?«
Emma zuckte die Achseln. »Fast genau das Gleiche.«
»Hast du Familie?«
Sie wusste instinktiv, dass Jake die Antwort bereits kannte, doch aus irgendeinem Grund wollte er sie dazu zwingen, die Wahrheit laut einzugestehen. »Nein.« In dem Augenblick, in dem sie es ausgesprochen hatte, verstand sie, was er damit bezweckt hatte. Ihr wurde klar, dass sie nichts - und niemanden - hatte, und das erschütterte sie noch mehr. Emma sah zu ihm auf und versuchte, trotz ihres Kummers nicht zu vergessen, dass sie dabei war, sich einem Unbekannten auszuliefern.
»Kannst du eine Weile auf Kyle aufpassen? Ich möchte meine Anwälte anrufen, damit sie bei der Versicherung noch einmal nach deiner Abfindung fragen. Und ich muss dafür sorgen, dass alle nötigen Ärzte für dich und Kyle bereitstehen, wenn wir nach Hause kommen. Du begleitest uns doch, nicht wahr, Emma? Ehrlich, ich bin auf deine Hilfe angewiesen.«
»Wo ist denn dein Zuhause?« Emmas Stimme zitterte ein wenig.
»Ich habe eine Ranch in Texas. Außerdem ein paar andere Häuser an verschiedenen Orten, aber normalerweise wohne ich auf der Ranch und euch möchte ich auch gern dort haben. Ich kann jemanden einstellen, der sich um Kyle kümmert, solange du das Bett hüten musst.«
Sie schüttelte den Kopf. »Ich möchte nicht, dass du meinetwegen Geld ausgibst.«
Jake zuckte die breiten Schultern. »Ich schätze, ich kann es mir leisten, für dich zu sorgen, ohne am Hungertuch nagen zu müssen.«
Emma kannte den Namen Bannaconni. Und sie hatte mitbekommen, was man sich im Krankenhaus erzählte über die Privatjets, die ausgefallenen Autos, die vielen Bediensteten, die ihm Papiere zur Unterschrift brachten, und die Gerüchte über einen neuen Flügel für die Klinik und allerlei moderne Gerätschaften. »Auch wenn du Geld hast, sollten die Leute dich nicht einfach ausnutzen.« Sie schüttelte den Kopf. »Ich will das jedenfalls nicht.«
Mit der Ansicht stand sie wohl allein auf der Welt. War sie wirklich zu gut, um wahr zu sein? Jeder wollte irgendetwas von ihm. Am liebsten hätte Jake sie geschüttelt. Er musste einen Privatdetektiv engagieren, um hinter der lieben Ms Reynolds herzuspionieren. Je mehr er über sie in Erfahrung bringen konnte, desto leichter würde es ihm fallen, sie in seine Macht zu bringen.
»Du nutzt mich nicht aus. Wenn es dir lieber ist, können wir auch Buch führen über das, was ich für dich ausgebe, dann kannst du es mir zurückzahlen, wenn du die Abfindung bekommst. Aber täusch dich nicht: Die Ranch
liegt sehr abgelegen und einsam, und Besuch haben wir nicht gern, allerdings gibt es ein paar Männer, die regelmäßig bei der Farmarbeit helfen und auf dem Grundstück wohnen. Du wärst also nicht ganz allein, wenn ich auf Geschäftsreise bin. Wir könnten auch vorübergehend eine Haushälterin einstellen, damit du Gesellschaft hast. Falls du ihren Job übernehmen möchtest, wenn du wieder zu Kräften gekommen bist, und dich selbst um den Haushalt und um Kyle und dein Baby kümmern willst, kannst du die Stelle natürlich haben.«
Emma runzelte die Stirn und rieb wieder ihre Nase an
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