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Magma

Magma

Titel: Magma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Thiemeyer
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Tee und Gebäck balancierend, das sie mit einem kühlen Seitenblick in Ellas Richtung auf dem Tisch abstellte. Sie schickte sich gerade an einzuschenken, als der Dekan sie zurückhielt. »Margret«, begann er, »was halten Sie davon, wenn wir uns eine kleine Pause genehmigen? Nur Sie und ich. Das haben wir schon so lange nicht mehr gemacht. Die Herren und Dr.Jordan wären gern ungestört, und wir könnten uns beide mal wieder so richtig ausgiebig unterhalten.«
    »Aber …«
    »Kein
Aber
. Ich lade Sie zu einem Tee ein. Unsere Anwesenheit ist hier im Moment unerwünscht.« Ungeduldig schob er sie zur Tür hinaus und ließ diese laut krachend hinter sich ins Schloss fallen. Von der anderen Seite erklangen Mrs.Hazeltons Protestrufe. »Ich kann jetzt keine Pause einlegen«, greinte sie. »Die Gehaltsabrechnungen liegen alle offen auf meinem Tisch herum. Was ist, wenn in der Zwischenzeit jemand das Büro betritt? Außerdem mag ich keinen Tee, das wissen Sie genau.«
    »Dann trinken Sie eben eine Cola!«
    Der Rest der Unterhaltung verhallte ungehört in den Gängen des Instituts.
    Stille senkte sich über den Raum. Ella schenkte sich ein, nahm Zucker und Milch und rührte ein paarmal um. »Ziemlich starker Auftritt«, sagte sie mit Genugtuung. »Ich wette, eine solche Demütigung hat Jaeger noch nicht erlebt.«
    Esteban räusperte sich und griff ebenfalls nach einer Tasse. »Er wirkte in der Tat etwas indigniert«, sagte er. »Ich fürchte, wenn er zurückkehrt, wird er sich bei irgendeinem Vorgesetzten über uns beschweren. Das tun sie alle.« Wieder leuchtete diese Selbstsicherheit in seinem Blick auf, die Ella schon beim Betreten des Zimmers aufgefallen war. »Es nützt bloß nichts.«
    Billings ergänzte: »Die Situation erfordert schnelles Handeln. Tut uns leid, wenn wir Ihnen Unannehmlichkeiten bereiten.«
    »Und das soll ich Ihnen glauben?« Ein Lächeln umspielte Ellas Mundwinkel. Die Niederlage des arroganten Dekans hatte ihr großes Vergnügen bereitet. Außerdem war dieser Esteban wirklich ein
verdammt
gut aussehender Bursche. Irgendetwas an ihm bescherte ihr ein warmes Kribbeln im Bauch. Sie spürte, wie sich ihre Laune zu bessern begann.
    »Seid mal ehrlich, Jungs, solche Auftritte sind doch nach eurem Geschmack«, sagte sie. »Das ist doch der Grund, warum ihr den Job überhaupt macht, oder? Einmal mit dem Ausweis wedeln, und alle fangen an, blass um die Nase zu werden. Ein Traum. Ich muss gestehen, mir würde das auch gefallen.« Sie nahm einen großen Schluck aus ihrer Tasse.
    Esteban warf ihr einen amüsierten Blick zu. »Haben Sie Lust, bei uns einzusteigen?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Nein danke«, sagte sie, griff in ihre Tasche und holte eine Schachtel Zigaretten hervor. »Mein Leben ist auch so schon kompliziert genug. Mich zum Militär zu schicken, das hieße, den Bock zum Gärtner zu machen. Möchten Sie?« Sie hielt den Männern die Schachtel hin.
    Billings schüttelte den Kopf, aber Esteban griff zu und sagte: »Jemandem wie mir, der seine Wurzeln auf Kuba hat, wurde auch kein roter Teppich ausgerollt, das können Sie mir glauben. Aber die Navy hat ein großes Herz.«
    »Etwas zu groß für meinen Geschmack«, sagte Ella und reichte ihm Feuer. »Aber zur Sache. Warum sind Sie hier? Bin ich verhaftet oder so?«
    »Im Gegenteil.« Esteban zog seinen Stuhl näher, damit er leise sprechen konnte. »Wie wir bereits sagten: Das ONR benötigt Ihre fachliche Kompetenz und Mitarbeit. Wir möchten Sie einladen, an einem speziellen Projekt mitzuarbeiten. Einem
sehr
speziellen Projekt.«
    Ella blies eine Qualmwolke in die Luft. »Klingt ja mächtig spannend. Um was geht es bei der Sache?«
    Esteban griff in seine Aktentasche und förderte einen Stoß Dokumente zutage. »Gestern erreichte uns eine Meldung unseres Hauptquartiers in Japan. Offenbar sind weit draußen auf dem Meer, vor der Küste von Guam, Signale aufgefangen worden, die uns Rätsel aufgeben. Es handelt sich dabei um Bewegungen, deren Quelle und Ursache bislang von unseren eigenen Wissenschaftlern nicht identifiziert werden konnte.«
    Ella überflog die Unterlagen. Eine Menge geologischer Gutachten, Sonarmessungen, Wasseranalysen. Sie schüttelte den Kopf. »Das ist Meeresgeologie. Ein sehr interessanter Bereich, aber leider nicht mein Spezialgebiet. Es gibt Wissenschaftler, die sich damit weitaus besser auskennen als ich.«
    »Das ist uns bekannt«, sagte Billings. »Dennoch fällt das Problem genau in Ihr Fachgebiet. Wir reden nämlich von

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