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Maigret - 29 - Maigret und sein Toter

Maigret - 29 - Maigret und sein Toter

Titel: Maigret - 29 - Maigret und sein Toter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Georges Simenon
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nicht kennen.«
    »Verzeihung, ich habe gesagt, er sei kein Hotelgast.«
    »Wieso das?«
    »Er und die Frau sind hier nicht gemeldet. Die beiden Zimmer gehen auf den Namen eines anderen.«
    »Wie lange schon?«
    »Ungefähr fünf Monate.«
    »Wie heißt er?«
    »Serge Madok.«
    »Ist er der Chef?«
    »Der Chef von was?«
    »Ich gebe dir einen guten Rat: Spiel nicht den Dummen! Sonst werden wir diese Unterhaltung woanders fortsetzen, und morgen früh wird die Bude hier zugemacht. Verstanden?«
    »Ich bin immer korrekt gewesen.«
    »Außer heute Abend. Und jetzt erzähl mir was von deinem Serge Madok. Ein Tscheche?«
    »Das steht in seinen Papieren, ja. Sie sprechen alle dieselbe Sprache. Polnisch ist es nicht, denn Polen kenne ich genug.«
    »Wie alt ist er?«
    »Etwa dreißig. Zuerst hat er mir erzählt, dass er in der Fabrik arbeitet.«
    »Hat er wirklich gearbeitet?«
    »Nein.«
    »Woher weißt du das?«
    »Weil er den ganzen Tag hier war.«
    »Und die anderen?«
    »Die anderen auch. Es ist immer nur einer ausgegangen. Meistens die Frau, zum Einkaufen in der Rue Saint-Antoine.«
    »Was haben sie denn den ganzen Tag gemacht?«
    »Nichts. Geschlafen, gegessen, getrunken, Karten gespielt. Sie waren ziemlich ruhig. Manchmal haben sie auch gesungen, aber nie in der Nacht, so dass ich nichts dagegen sagen konnte.«
    »Wie viele waren es?«
    »Vier Männer und Maria.«
    »Und die vier Männer haben mit Maria …«
    »Das weiß ich nicht.«
    »Du lügst! Raus damit.«
    »Es war da etwas, aber ich weiß nicht genau, was. Manchmal stritten sie sich, und das muss wohl ihretwegen gewesen sein. Ein paarmal bin ich unvermutet ins andere Zimmer gekommen, und es war nicht immer derselbe, der fehlte.«
    »Und der auf dem Foto, Victor Poliensky?«
    »Ja, ich glaube schon. Er hatte wohl was mit ihr. Jedenfalls war er verliebt.«
    »Wer war der Anführer?«
    »Ich glaube, es war der, den sie Carl nannten. Ich habe auch seinen anderen Namen gehört, aber er ist so schwierig, dass ich ihn nie habe aussprechen können und ihn auch nicht behalten habe.«
    »Einen Augenblick.«
    Maigret zog sein Notizbuch aus der Tasche und feuchtete seinen Bleistift wie ein Schüler mit den Lippen an.
    »Also zuerst einmal die Frau, die du Maria nennst. Dann Carl. Dann Serge Madok, auf dessen Namen die beiden Zimmer gingen, und Victor Poliensky, der tot ist. Ist das alles?«
    »Da ist noch der Junge.«
    »Was für ein Junge?«
    »Ich vermute, er ist Marias Bruder. Jedenfalls sieht er ihr ähnlich. Ich habe immer gehört, dass sie ihn Pietr gerufen haben. Er muss sechzehn oder siebzehn Jahre alt sein.«
    »Arbeitet er auch nicht?«
    Der Wirt schüttelte den Kopf. Da Maigret das Fenster geöffnet hatte, um die Zimmer zu lüften – aber auf der Straße stank es fast genauso wie im Hotel –, fror der Mann, zumal er keine Jacke anhatte, und begann vor Kälte zu zittern.
    »Keiner von denen arbeitet.«
    »Sie haben aber doch viel Geld ausgegeben.«
    Maigret deutete auf einen Haufen leerer Flaschen in einer Ecke, darunter auch Champagnerflaschen.
    »Für die Verhältnisse hier haben sie viel ausgegeben. Es war aber unterschiedlich. Es gab Zeiten, wo sie den Gürtel enger schnallen mussten. Es war leicht zu merken. Wenn der Junge mit den leeren Flaschen loszog, um sie zu verkaufen, dann war Ebbe in der Kasse.«
    »Haben sie Besuch bekommen?«
    »Kann sein, gelegentlich.«
    »Möchtest du vielleicht diese Unterhaltung am Quai des Orfèvres fortsetzen?«
    »Nein. Ich will Ihnen alles sagen, was ich weiß. Zwei- oder dreimal ist jemand zu ihnen gekommen.«
    »Wer?«
    »Ein gutgekleideter Herr.«
    »Ist er in das Zimmer hochgegangen? Was hat er zu dir gesagt, als er unten am Büro vorbeikam?«
    »Gar nichts. Er wusste offenbar, in welchem Stockwerk sie wohnten. Er ist direkt nach oben gegangen.«
    »Ist das alles?«
    Draußen war es allmählich ruhig geworden. Die Lichter hinter den Fenstern waren erloschen. Man hörte noch die Schritte einiger Polizisten, die eine letzte Runde machten und an einigen Türen läuteten.
    Der Polizeioffizier kam die Treppe herauf.
    »Ich erwarte Ihre Anweisungen, Herr Kommissar. Die Razzia ist zu Ende. Die beiden Wagen sind voll.«
    »Sie können losfahren. Bitte schicken Sie mir zwei meiner Inspektoren herauf.«
    Der Wirt jammerte:
    »Mich friert.«
    »Und mir ist zu heiß«, antwortete Maigret.
    Er hätte jedoch seinen Mantel in diesem schmutzigen Haus nirgendwo ablegen mögen.
    »Bist du dem Mann, der sie besucht hat, sonst noch

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