Make Love und spiel Football (German Edition)
er ihr den Verein vererben würde, hatte sie nicht erwartet. Nicht nach allem, was passiert war.
Teddy brauchte eine Dusche, eine richtige Mahlzeit und eine gute Portion Schlaf, weil es an allem gemangelt hatte, während sie unterwegs gewesen war. Herr im Himmel, sie trug immer noch die gleiche Kleidung, die sie vor vier Tagen angezogen hatte, und stank vermutlich wie die Hühner, mit denen sie bis nach Trinidad gefahren war! Es gab soviel zu überdenken, zu planen ... aber jetzt überkam sie der Kummer darüber, dass ihr Vater weg war und sie ihm niemals sagen kö nnte, wie leid ihr doch alles tat. Weinend drehte sie den Kopf zur Seite und schmiegte das Gesicht in die weiche Bettdecke.
Ihr Vater war immer ihr größter Fürsprecher und bester Ratgeber gewesen. Dass er jetzt nicht hier war, um ihr in dieser chaotischen Situation Rückendeckung zu geben und sie zu unterstützen, machte alles nur schlimmer. Sie wusste nicht, wie sie ihren neuen Job anpacken sollte, wie sie mit ihrer Mutter klarkommen konnte und wie sie es schaff e n sollte , dass nicht da s Lebenswerk ihres Vaters den Bach runterging. Brian Palmer war ein arrogantes Großmaul, aber sie musste ihm Recht geben. Was verstand sie schon von der Leitung eines NFL-Teams? Vor einem Jahr hatte sie ihren letzten Absc hluss gemacht und anschließend einige Praktika absolviert, bevor sie sich der Aufbauhilfe in Bolivien gewidmet hatte, die ihr Vater mit seiner Stiftung ins Leben gerufen hatte. Im nächsten Jahr hatte sie geplant, in der Finanzabteilung der Titans einen Job zu übernehmen und sich langsam mit der Arbeit dort vertraut zu machen. Ihre schönen Pläne waren völlig über den Haufen geworfen worden – nun wurde sie ins kalte Wasser geworfen und fürchtete zu ertrinken.
Nicht nur die große Verantwortung, die jetzt auf ihr lastete, machte ihr das Herz schwer, sondern auch die Tatsache, dass sie zurück in New York war. In den letzten Jahren hatte sie die meiste Zeit in England gelebt, dort studiert und gearbeitet, wenn sie nicht in den Semesterferien für die Aufbauhilfe der Stiftung unterwegs gewesen war. Bolivien war eine von vielen Stationen gewesen, die sie dafür besucht hatte. Ihrem Vater war sie dankbar, dass er ihr auch diese Seite der Welt gezeigt hatte. Der Abstand zu Manhattan hatte ihr gut getan und sie geerdet. Das Leben bestand nicht nur aus Lachen, Glitzer und Dinnerabenden , auch wenn die exklusiven Privatschulen, die Teddy besucht hatte, genau dieses Bild vermittelt hatten.
Als sie wieder aufschaute, fiel ihr Blick auf die alte Kommode an der gegenüberliegenden Wand und auf die gerahmten Fotos, die dar auf standen. Seufzend erspähte sie das Bild, auf dem sie die Vince - Lombardi - Trophäe umklammerte und vor einer ganzen Mannschaft von kampferprobten, verschwitzten Footballspielern stand, die gerade eben den Superbowl gewonnen hatten. Ihr Dad stand an der rechten Seite, strahlte und blickte liebevoll auf seine dreizehnjährige Tochter, die in einem blaukarierten Kleid und Zöpfen mit einem fetten Lachen die schwere Trophäe in die Luft hielt. Der damalige Quarterback John Brennan stand schräg neben ihr und war im Begriff, sie hochzuheben. Unweigerlich musste sie lächeln, denn John hatte sich kaum verändert. Er war immer ihr liebster Spieler gewesen, was wohl auch daran lag, dass er ihr auf dem Gelände der Titans mit seinem Auto das Fahren beigebracht hatte , als sie zwölf Jahre alt gewesen war . Kurz nach dem Superbowl -S ieg hatte der ganze Schlamassel erst angefangen.
Erschöpft schloss sie die Augen und trieb langsam in den Schlaf hinüber. Ihr Leben lang hatte sie mit Footballspielern zu tun gehabt, ihre Hausaufgaben auf der Tribüne gemacht, während das Team trainiert wurde, und sich von gigantischen Noseguards im Mannschaftsbus erklären lassen, wie man Poker spielt. Da war es wirklich kein Wunder, dass die flotten Sprüche eingebildeter Primadonnen an ihr herabglitten und sie keine Angst bekam, wenn arrogante Quarterbacks ihr zornige Blicke schenkten.
3. Kapitel
Liv Scott reichte Brian eine Platte mit frischem Gemüse und schenkte ihm ein dankbares Lächeln, „danke, Brian. Du bist ein Schatz.“
Feixend drückte er ihr einen Kuss auf die Lippen und musste nicht lange warten, bis ein mürrisches Mrmpf hinter ihm ertönte. Amüsiert ließ er von der lachenden
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