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Makroleben

Makroleben

Titel: Makroleben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George Zebrowski
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Menschen ihre Leistungen vergleichen.“
    „Bei dir hört sich das einfach an.“
    „Es ist äußerst kompliziert, wenn du dir die Zeit nimmst, dir das genau anzusehen. Die Barbaren sind unsere Jugend. Unsere langlebigen Bewohner bringen uns Stabilität und einen radikalen Weitblick. Die langlebigen Menschen und Menschheit II stellen unsere lebendige Verpflichtung für das Makroleben dar. Wir lassen beide Gruppen gewähren.“
    „Was bin ich?“
    „Ein exzentrischer Rebell. Ich habe gedacht, du könntest uns vielleicht verlassen und auf eine Dreckwelt gehen. Wir haben unsere Fehlschläge.“
    „Ich habe noch nie gehört, daß du so hart mit mir sprichst.“
    „Das muß ich. Du hast jetzt die Möglichkeit, es noch einmal zu versuchen, und ich muß dir die Alternativen deutlich darstellen. Ein Mann namens Freud hat einmal gesagt, daß eine Gesellschaft der Liebe möglich ist, wo eine Außengruppe da ist, die man hassen kann. In gewisser Beziehung trifft das für uns zu. Wir hassen die Vergangenheit, wir hassen die Umstände, die den menschlichen Geist so sehr deformiert haben, auch wenn diese Umstände die menschliche Intelligenz hervorgebracht haben.“
    „Dreckwelten.“
    „Ja. Die Bewußtwerdung ist ein schrecklicher Vorgang, was deutlich die Geistlosigkeit der Natur beweist, die das Bewußtsein auf so blutige Art wachsen lassen muß. Arm an Energie, physisch durch andere Lebensformen bedroht, krank und Naturkatastrophen ausgesetzt, überlebt die Intelligenz lange genug, um zu entkommen und für sich selbst die Möglichkeit zu einer energiereichen, sicheren und kreativen Existenz zu schaffen, die eine reife, langfristige Kultur ermöglicht. Es gibt natürlich nichts, was auf Dauer erfolgreich oder absolut sicher ist. Es gibt keine ewige Festung, in der wir für immer leben können.“
    „Mir tut die Menschheit auf natürlichen Welten leid“, sagte John.
    „Diese Welten sind aber notwendig“, sagte Blackfriar. „Wir versuchen, eine Haltung einzunehmen, in der wir Empathie, aber keinen Altruismus empfinden. Ich will zugeben, daß das eine ambivalente Haltung ist. Sollten wir umherziehen und Welten retten? Würde sie das nicht gegen uns einnehmen? Das Leben ist von seiner Natur her isoliert und für eine individuelle Entwicklung in Ghettos eingesperrt. Die Größe des Universums unterstützt diese Quarantäne auf perfekte Weise. Der interstellare Raumflug ist schwierig, und das ist auch gut so.“
    „Wir haben aber bisher auf allen Planeten, die wir kennengelernt haben, nur verstreute Erdkolonien vorgefunden, Frank. Anderes haben wir noch nie gefunden, ursprüngliche Kulturen, die sich selbst überlassen werden sollten, um sich auf ihre eigene Art und Weise zu entwickeln, sondern immer wieder nur einzelne Überreste, die zu verschiedenen Zeitpunkten in der Geschichte zurückgelassen worden sind.“
    „Das macht keinen Unterschied. Die schreckliche Ironie liegt nur in der Tatsache, daß eine Kultur ihrem Planeten entwachsen muß und nicht aus ihm herausgerissen werden darf, wie Ursprünge oder Bedingungen auch immer aussehen mögen. Enormer Schaden und Desorientierung wäre die Folge, wenn wir zu ihnen hingehen und für sie zu planen beginnen würden.“
    „Das könnte auch nicht schlimmer sein, als sie sich selbst zu überlassen, damit sie in der Dunkelheit herumstolpern.“
    „Du traust ihnen wirklich nicht viel zu, aber im Grund hast du recht. Hilfe ist ebenso schlecht wie Verweigerung der Hilfe. Du denkst, daß wir körperliches Leid erleichtern könnten. Das ist richtig, aber es würde andere Narben hinterlassen. Das ist eine Frage der Bereitschaft. Sieh dir einmal die alten Vereinigten Staaten an. Das menschliche Potential wurde anerkannt, aber an der Organisation hat es gefehlt. Es hat Zwang in Form von Gesetzen gegeben, für deren Beachtung die Polizei gesorgt hat, aber keine echte soziale Überzeugungsgewalt durch Anreize aus der Umwelt. Der Preis, der dafür in Form von Verschwendung und Desorganisation von natürlichem und menschlichem Material gezahlt werden mußte, war enorm. Durch die Begrenztheit des ökonomischen Kuchens wurde sichergestellt, daß nur wenige ihr Potential realisieren konnten. Sicher hat das für eine große Zahl gegolten, aber die meisten Menschen hatten keine ökonomische Freiheit, und als sie dann gekommen ist, waren sie nicht bereit dafür. Die Menschen haben zur Erhaltung eines äußerst widersprüchlichen physischen Reichtums hart gearbeitet und haben damit ihr

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