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Makroleben

Makroleben

Titel: Makroleben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George Zebrowski
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Anfang an sehr verfahren war, und dann das Problem von dieser Prämisse aus überprüfen.“
    Er drehte sich um und sah Margaret in die Augen. „Vielen Dank, daß du versuchst, mir zu helfen, aber zur Zeit hat es keinen Sinn, keinerlei Sinn. Der Gedanke, mit alldem leben zu müssen, besonders wenn ich es nicht loswerden kann, macht mir Angst. Ich fühle mich schmutzig, und ich kann mich nicht reinigen.“
    „Die Erinnerung könnte entfernt werden, aber was auch immer übrigbleibt, wäre falsch, wenn wir nicht alles löschen. Du könntest denken, daß Anulka noch am Leben ist. Erinnerungen hängen zusammen, und die Lücken würden deine Neugier erregen.“
    Ich hätte einige von den Kindern retten können, wenn ich sie früher weggebracht hätte, dachte er.
    „Nein“, sagte er.
    „Siehst du, das Geschehene hat für dich einen Wert.“
    „Ich habe nicht das Recht zu vergessen.“
    „Welchen Wert das genau für dich hat, wird sich erst im Lauf der Zeit herausstellen. Ich kann dich nicht dazu bringen, das zu akzeptieren, was ich gesagt habe, aber ich glaube, du wirst deinen Weg finden.“
    „Ich konnte dich nicht leiden, Margaret.“
    „Ich weiß, und ich nehme es dir nicht übel und gebe dir keine Schuld daran.“
    „Das macht meine Gedanken noch schwärzer.“
    Sie lehnte sich zu ihm herüber und küßte ihn. „Vielleicht kann ich mir ein wenig mehr Mühe geben. Willkommen zu Hause.“
    Als er aber Margaret ansah und versuchte, sich zu beherrschen, füllte ihn der Gedanke an Anulka wieder an. Wieder spürte er den ersterbenden Pulsschlag von Blakfar in seiner Hand. Er konnte kein Ende davon absehen, mit dem zu leben, was geschehen war.
    „Komm rein, komm rein“, sagte Blackfriar. In Johns Erinnerung erhob sich die Stimme Blakfars, als er in das Dienstzimmer ging und sich vor den alten Teak-Schreibtisch setzte. Die offizielle Umgebung erinnerte ihn wieder daran, daß er zusammen mit Hunderten von anderen Angelegenheiten Franks Aufmerksamkeit teilte.
    „Wir verlassen dieses System. Wir sind seit heute morgen in Bewegung.“
    „Nein“, sagte John, im Inneren erschreckt.
    „Wir wollen uns einmal ansehen, was mit dem Sonnensystem geschehen ist. Unser neues Mobil kommt zumindest so weit mit uns. Später werden sie sich entscheiden, was sie tun wollen.“ Blackfriar lehnte sich in seinem Sessel zurück und kratzte die unveränderten schwarzen Stoppeln auf seinem Schädel. „Was wirst du jetzt anfangen?“ Es gelang Blackfriar immer, wirklich interessiert zu klingen.
    „Ich glaube einfach nicht, daß das alles geschehen ist. Den ganzen letzten Monat bin ich mit dem Gefühl herumgelaufen, daß alles völlig falsch läuft. Ich höre Geräusche, normale Geräusche, aber ich interpretiere sie so, als wäre ich noch auf Lea.“
    „Mach dir keine Gedanken, du gewöhnst dich schon wieder daran, daß du zu Hause bist. Wie denkst du darüber, die Verbindung herzustellen?“
    Rauch erhob sich von dem Dorf und beschmutzte den Himmel. Lauf – sieh zu, daß du schnell hinkommst …
    „Wie bitte, Frank?“
    „Wie steht es mit der Verbindung – wie laufen die Prüfungen?“
    „Sie sagen, ich bin in Ordnung. Ich weiß es nicht – glaubst du wirklich ehrlich, daß es mir helfen wird?“
    „Ja, das tue ich. Zuerst einmal solltest du dich nicht so sehr in dich selbst verschließen. Du solltest mehr teilen. Dann wärst du in der Lage, deinen eigenen Geist und dein Bewußtsein mit anderen zu vergleichen, und mit der unabhängigen Intelligenz, die Menschheit II ist. Du wärst in der Lage, Präzedenzfälle für deine eigenen Probleme in großem Umfang zu erkennen. Deine eigene Begrenztheit und Isolation wäre dann nicht so groß wie jetzt. Bevor du aber deine Lizenz bekommst, möchte ich gern, daß du dir das Werk von Richard Bulero anschaust.“
    „Du bist so sicher, daß man mir die Lizenz erteilen wird. Warum Richard Bulero?“
    „Das wirst du sehen, wenn du liest, was er gesagt hat.“
    „Du versuchst, an meinen Stolz zu appellieren.“
    „Nicht nur. Biologisch war Richard dein Neffe, der Sohn von Sam Buleros Bruder. Sam wäre dein sozialer Vater und Zwillingsbruder, wenn er jetzt am Leben wäre. Du findest vielleicht eine verwandte Seele – darum geht es mir.“
    „Ich sehe es mir an, Frank. Dränge mich nicht.“
    „Einverstanden.“
    John spürte, wie der Ärger in ihm hochstieg, und versuchte, ihn unter Kontrolle zu bekommen. Frank schien so ruhig und vertrauend. John versuchte, sich vorzustellen, wie

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