Makroleben
Die einzige verbotene Freiheit ist die Freiheit, den Rahmen zu gefährden. Allen anderen Bedrohungen der Gesellschaft wird freie Bahn gelassen, durch die sie Einfluß nehmen können.
Der Schirm verwischte sich, um wieder deutlich zu werden, nachdem ungefähr ein Drittel der Einführung vorbei war.
Auch für eine Gesellschaft mit unbeschränkter ökonomischer Kapazität besteht die Möglichkeit einer innerlichen Fehlentwicklung. Dies kann als Resultat einer Reihe von geistigen Frustrationen und Zwänge geschehen. Wie gehen wir also mit der dunkleren Seite der menschlichen Natur um? Wir geben dem einzelnen einen großzügigen Anteil an der Nacht in der Gesellschaft, die über die ökonomischen Notwendigkeiten hinausgeht. Dissidenten steht es frei, jederzeit wegzugehen. Sie können natürliche Welten in beliebiger Anzahl besiedeln …
Wie viele Wahlmöglichkeiten waren den Menschen im Dorf geblieben? Außerhalb der Fülle des Makrolebens fand sich nur wenig Freiheit. Welche Freiheit konnte man gewinnen, wenn man sich zu einem Leben außerhalb davon entschloß. Er hatte nicht die Freiheit, sich zu einem Leben draußen zu entschließen.
… oder sie können nach angemessener Planung durch den Projex-Rat den Bau eines neuen Containers beginnen, der die Art von Gesellschaft enthält, wie sie ihnen zusagt. Diese offene Gesellschaft war bisher möglich, weil die Macht in ihr auf ökonomisches Management, den polizeilichen Schutz der verschiedenen Bürgerrechte und die Planung kreativer Projekte (wobei die Reproduktion des Makrolebens das wichtigste dieser Projekte ist) beschränkt bleibt. Strengere Formen des Makrolebens sind möglich, aber sie würden die kreativen Möglichkeiten für die Verwirklichung menschlicher Pläne und Wünsche sowohl intellektueller als auch ästhetischer Art einschränken, die zu der Schaffung des Makrolebens geführt haben.
John überschlug einige Seiten und bewunderte das tausend Jahre alte Englisch.
Die Stadt war die erste Form von Makroleben. Es handelte sich bei ihr um eine organisierte Lebensform, die ihren Blick über den Ackerbau hinaus auf Naturwissenschaft und Kunst lenkte. Die Begrenztheit der planetarischen Ressourcen verurteilte jedoch die Stadt zum Tode. Das Makroleben bot eine einzigartige Erweiterung der Vorstellungen vom menschlichen Zusammenleben, eine Wiederherstellung der städtischen Zivilisation, des Stadtstaats sowie die Rettung verschiedener Teile des ländlichen Lebens …
Ein Beobachter, der unter den restriktiven Bedingungen einer natürlichen Welt aufgewachsen ist, wo die Rohstoffe knapp sind und die Macht der notwendigen Wenigen den Wünschen der Masse im Weg steht, könnte die Frage stellen: Was zwingt die Makroweltler, sich an ihre Ansprüche zu halten? Was verhindert den verhängnisvollen Mißbrauch der Macht? Menschliches Verhalten ist schließlich fehlbar. Unsere Antwort darauf lautet, daß wir ohne Mangel leben, ohne den Zwang, wertvolle Arbeit und Rohstoffe mit ebenso seltenen Edelmetallen oder einer beschränkten Währungsmenge darzustellen. Negativ ausgedrückt heißt das, daß die Habgier befriedigt wird; machtvolle Ambitionen werden befriedigt. Wer Macht haben möchte, kann sie haben. Wir lassen die Bürger abwechselnd Verantwortungen übernehmen und machen aus der Macht eine Verpflichtung und nicht das Ziel des Lebens …
Aber ich bin ein Fehlschlag, dachte John. Ich war nicht einmal in der Lage, ein kleines Problem richtig zu bewältigen.
Jeglicher Status ergibt sich aus Leistungen. Rebellen lernen das schnell und sind gezwungen, entweder die Karten auf den Tisch zu legen oder den Mund zu halten. Die Handlungen eines erfolgreichen, in hohem Maß kooperativen Ichs sind deshalb effektiv, weil es über sich selbst hinausschaut. Das ineffektive Ich beschäftigt sich mit sich selbst und versagt dahingehend, daß sich seine Wahrnehmung dessen verzerrt, was über es selbst hinausgeht.
Unser Reichtum ermöglicht Gewissen, guten Willen und eine persönliche Entwicklung. Das alles war vorher der Luxus einer sicheren Minderheit, die ihrerseits auf den Mangel dieser Qualitäten bei der Mehrheit verwies und das als Grund für ihre Unterdrückung nannte. (Der Minderheit blieb in jedem Fall nicht viel anderes übrig, wenn sie sich nicht selbst und damit das Mittel abschaffte, sich über Landwirtschaft und eine primitive Technologie zu erheben.)
„Du solltest dich mehr für Geschichte interessieren“, hatte ihm Margaret vor
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