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Makroleben

Makroleben

Titel: Makroleben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George Zebrowski
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umkreisten Wesen aus reiner Energie die kleine künstliche Sonne. Ihre Sozialstruktur wurde durch zeitlose Instrumente getragen, die an der inneren Oberfläche befestigt waren …
    Er zog sich zurück, als er das Flüstern hörte, einen wachsenden Chor von Kommentaren und Fragen, der ständig anschwoll und sich einer kritischen Masse von Konfusion näherte. Jede Welt strahlte Gedanken aus, die auf ihn einstürmten, als er versuchte zuzuhören.
    „… Wie lange, wie lange …?“
    „… Wer bin ich, was ist geschehen …?“
    „… Warum sind wir in diesem Zustand, allein? Wo sind meine Hände und Füße, warum kann ich nicht sehen …?“
    „… Will denn niemand mit mir sprechen? Irgend jemand, bitte …“
    „… Ist das ein Fehler?“
    „… Mach doch mal jemand das Licht an. Ich will nur schlafen …“
    „… Weckt mich auf, weckt mich auf, jemand soll mich aufwecken …“
    „… Ich bin eingeschlafen, und mein ganzes Leben ist verschwunden, meine gesamte Jugend, all das Licht … das Licht, wo ist das Licht …?“
    Die flehentlichen Bitten umgaben ihn, eine unsichtbare Menge, die sich in seine Gedanken drängte und sie erdrückte.
    „Was geschieht?“ fragte John.
    ::Diejenigen, die in uns wohnen, haben wieder einen früheren Status von extremer Individualität angenommen, wie du und Blackfriar. Sie sind verwirrt und desorientiert, bis …::
    „Bis was? Sag es!“
    Mitleid und Sorge erfüllte ihn. Es ängstigte ihn, wie plötzlich die Gefühle auftraten. Sie erweckten in ihm die Furcht davor, zerrissen zu werden.
    „… Hilf uns, jemand soll uns helfen …“
    ::Bis … wir sie reintegrieren können … nach dem Ende, falls wir überleben::
    „… Aaaah!“
    ::Gegen Ende wird es noch schlimmer werden. Das hat sich schon seit langer Zeit abgezeichnet, seit der Wiederentdeckung des Todes. Die größeren Aggregate beherrschen die kleineren, seit sich die größten aufgelöst haben::
    Er stand mit einer Million Menschen in einem dunklen Raum, und er mußte sie beruhigen, bevor sie sich gegenseitig und ihn in ihrer Panik zu Tode trampelten.
    „Ruhe!“ brüllte er und hoffte dabei, daß sein geistiger Ausruf sich zu einem Licht erhellen würde.
    ::Das ist so, als wenn ein Einzelorganismus aus deiner Zeit in einzelne Zellen zerfällt. In diesem Sinn ist jedes multiorganismische Leben Makroleben, außer der einzelnen Zelle … ::
    „Wie viele können wir verlieren, bevor eine Welt ihren Zusammenhalt verliert? Wie viele Welten, bevor das Makroleben den Zusammenhalt verliert?“
    ::Die meisten von ihnen haben wir bereits zurückgelassen … In gewisser Beziehung sind wir schon weniger geworden, weil jede Gruppierung in jeder Galaxis nun allein existiert. Es ist möglich, daß in jeder Galaxis nur eine Million Welten den Kern für die letzte Anstrengung erreicht haben. Die meisten haben es nicht geschafft. Ich höre sie in den Galaxien sterben, John Bulero, diejenigen, die sich für ihre Selbstzerstörung bereitmachen, und diejenigen, die in einen unbewußten Status zerfallen – und ja, ich höre diejenigen, die das gleiche wie wir tun, auch wenn sie zweifeln. Die Verschwendung, die schreckliche Verschwendung! John Bulero! Wir, die wir noch einen umfassenderen Weg sehen können, müssen alles zusammenhalten, bis … ::
    „Was gibt es?“
    ::Ich habe einen weiteren Teil … von mir verloren, einen kleinen, Teil, aber es wird noch mehr Verluste geben::
    „Ich werde euch nicht im Stich lassen! Könnt ihr noch?“
    ::Ja::
    Dann breitete er sich aus, und sein Bewußtsein floß durch alle Welten der Ergosphäre, ein Tachyon-Kabel von einem Bewußtseins-Container zum nächsten. Jetzt spürte er die Gegenwart derer, die noch stark und organisiert waren. Er spürte ihre Erregung, Erwartung, unterdrückte Angst, ihr Vertrauen, ihr Verständnis. Durch sie war er das Makroleben, die Summe jeglicher Intelligenz in der Natur, die sich nun zum letzten Kampf gegen den Tod erhob. Er war jedes Bewußtsein und jede Hoffnung, die hier aus der Gesamtheit von Zeit und Raum versammelt waren, um einen Gegenschlag gegen das monströse Nichts zu führen, das jegliches Leben seit Anbeginn der Zeit behindert hatte. Außerhalb der Ergosphäre, jenseits dieser Küste des Aufstands, starb das Universum, draußen, das wußte er, raste die Zeit vorwärts. Innerhalb von Minuten vergingen Millionen von Jahren. Aber für die Intelligenzen, die noch draußen waren, schleppte sich die Zeit so langsam dahin wie eh und je. Inzwischen war es

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