Malavita: Eine Mafia-Komödie (German Edition)
Tricks beibringen, mit ihr im Garten spielen und sie kommen und gehen lassen, wie es ihr gefiel. Sie sollte wieder Spaß am Leben haben. Ich denke, sie wird damit einverstanden sein.
Aber zuvor musste sie noch etwas erledigen. So schnell wie möglich. Und das tat sie auch in dieser Nacht, während die anderen schliefen. Die Vendetta ist ein Gericht, das am besten kalt serviert wird. So sagt man. Das galt aber nicht für Malavita. Ihr fiel sie weich gekocht ins Maul.
Ein Knarren am Kellerfenster hatte sie aufgeweckt. Da war jemand. Irgendein Schatten in der Dunkelheit. Der nächtliche Besucher hatte keine Ahnung, dass die Hündin hier unten war. Vielleicht hatte sie ihn am Geruch oder einfach instinktiv wiedererkannt. Wie hätte sie ihn auch vergessen können? Man vergisst nie. Und man verzeiht auch nie. Was die Menschen da oben erzählen, ist Unsinn.
Im Dunkeln hatte Matt die Treppe, die ihn zu mir führen sollte, gefunden. Um mich auszulöschen und die Ehre seiner Familie und aller Goodfellas auf der ganzen Welt wiederherzustellen, war er bereit zu sterben. Die Schweigepflicht sollte das letzte Wort haben.
Als er das Knurren eines Hundes hörte, erstarrte er. Was? Da war ein Scheißhund? Aber ja, da war dieser Scheißhund, den er heute Nachmittag durchgeprügelt hatte. Da war dieser Hund, dessen Namen er noch nicht einmal kannte.
Malavita.
Einer der vielen Namen, den die Sizilianer der Mafia gegeben hatten. Malavita, das schlechte Leben. Klingt doch viel melodiöser als » Mafia « , » Ehrenwerte Gesellschaft « , » Krake « oder » Cosa Nostra « . La Malavita.
Auch wenn es mir schon lange verboten war, eine der Bezeichnungen für meine Geheimgesellschaft zu benutzen, so hatte ich doch das Recht, meinen Hund » Malavita « zu taufen und überall laut nach ihm zu rufen. Ach ja, die Sehnsucht nach den alten Zeiten.
Dem Zustand nach zu urteilen, in dem man am nächsten Tag Matts Leiche fand, musste Malavita an seine Gurgel gesprungen sein und sie mit einem Schlag durchgebissen haben. Danach, und darauf wette ich, hatte sie sich wieder an den Heizkessel gekuschelt und war – versöhnt mit der Welt – eingeschlafen.
Epilog
In der kleinen Stadt Baldenwihr im Elsass zogen die Browns, eine amerikanische Familie, in ein verlassenes Haus.
Sie waren gerade angekommen, da entdeckte Bill, der Vater, eine kleine Hütte im hinteren Teil des Gartens. Hier wollte er sein Arbeitszimmer einrichten.
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