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Malerische Morde

Malerische Morde

Titel: Malerische Morde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ralf Kramp
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das kannst du mir glauben.«
    »Ich dachte ja nur, man könnte ja mal …«
    »Die Klinik ist tabu, Herbie! Das ist mein Arbeitsplatz, kapiert?«
    »War sie hübsch?«
    »Nati? Nee, eigentlich nicht. Brille, ziemlich fetter Hintern, wenn du mich fragst. Ich mochte sie eigentlich nicht besonders. Sie war wirklich verdammt gewöhnlich. Aber man soll ja nicht schlecht … na, du weißt schon.« Nach einer Weile sagte sie: »Warte mal, ich habe Nati mal in Hillesheim getroffen. In der Eisdiele. Da saß sie mit einem anderen Mädchen. Ziemlich lange. Als ich von meinem Rundgang über den Krammarkt zurückkam, da saßen sie immer noch da. Das Mädchen habe ich schon ein paarmal gesehen. Die arbeitet in einem Supermarkt in Hillesheim. Die hat so knallgelb gefärbte Strubbelhaare. Vielleicht kannte die die Nati näher.«
    Sie fuhren die gewundene Straße hinunter, und vor ihnen breitete sich im Tal das Städtchen Daun aus.
    »Wohin fahren wir eigentlich?«
    »Die Polizei hat mir gesagt, dass ich das Auto wieder abholen kann. Es ist untersucht worden, und sie haben nichts darin gefunden, was für den Fall relevant ist. Jedenfalls brauchen sie es nicht länger. Wir können es abholen. Und ich dachte, wo du doch sowieso ohne Auto bist …«
    Herbie zuckte mit den Schultern. »Sag mir, wo ich’s hinbringen soll, und ich tu’s.«
    Julius hatte eine ganze Weile andächtig gelauscht und meldete sich zurück:
Ich erinnere dich an dein letztes Auto, mein Teuerster. Das war auch ein Gefährt von diesem Köbes. Soweit ich mich erinnere, hatte es einen Rasenmähermotor und war an allen Ecken mit Leukoplast zusammengeklebt
.
    »Tu damit, was du willst, Herbie. Ich habe nicht den Eindruck, dass Köbes es in der nächsten Zeit brauchen wird.«
    Sie waren an einer Abzweigung gelandet und mussten warten, um den entgegenkommenden Verkehr vorbeizulassen. Herbie legte seine Hand auf die von Ulrike.
    »Sag mir mal ganz ehrlich, Uli: Glaubst du, dass Köbes das getan hat? Würdest du ihm so was wirklich zutrauen?« Er schaute ihr fest in die Augen, aber sie wich seinem Blick aus.
    »Ich weiß nicht, was ich glauben soll. Ich bin mit meinem neuen Leben sehr glücklich, Herbie. Ich habe einen tollen Mann kennen gelernt, ich habe eine gute Arbeitsstelle und ich fühle mich wirklich wohl. Ich bin sehr glücklich ohne Köbes. So schlimm das klingt: Es ist mir egal, was mit ihm los ist.«
    »Auch wenn er für immer in den Knast wandert?«
    Sie druckste herum und schaute mit zornigem Blick in den Rückspiegel. »Fahr nicht so nah auf, du Arsch!«, schimpfte sie. Dann flüsterte sie leise: »Ist mir natürlich
nicht
egal.«
    Sie fuhr wieder an und bog linkerhand auf einen Parkplatz ab. Vor ihnen lag das Dauner Polizeigebäude.
    »Was machen wir hier? Besuchen wir Köbes?«
    »Nein, der ist nach Trier gebracht worden. Wir wollen hier nach dem Auto … Ach, Moment mal.« Ulrike kurbelte ihre Fensterscheibe herunter und sprach einen Polizisten an, der gerade im Begriff war, in ein neben ihnen stehendes Polizeifahrzeug einzusteigen. »Können Sie mir sagen, wo man sich hier melden muss, wenn man ein Auto abholen will?«
    Der junge Mann beugte sich leicht nach unten und spähte in ihr Auto hinein. »Abgeschleppt?«
    »Gewissermaßen.« Ulrike rieb sich die Mundwinkel. Es war ihr unangenehm. »Soll ich drinnen an der Pforte fragen … nennt man doch Pforte, oder?«
    Ein Lächeln huschte über das Gesicht des blonden jungen Mannes. »Kann man so sagen. Oder Empfang, oder Rezeption, was?« Er wandte sich zu seinem eigenen Fahrzeug um, in dem ein bärbeißig aussehender Kollege hinter dem Steuer wartete. »Oder? Rezeption ist besser.« Dann drehte er sich wieder zu Ulrike und Herbie um. »Also. Abgeschleppt … gewissermaßen? ›Gewissermaßen‹ heißt?«
    Ulrike nickte. »Das Auto vom Holzmaar. Also, das Auto, das Sie untersucht haben, wegen dieses … naja.«
    Herbie wäre ihr gerne zu Hilfe gekommen, aber er wusste zu wenig über die Sache, um in das Gespräch einzugreifen. Außerdem hatte er seit jeher eine unerklärliche Furcht vor uniformierten Menschen.
    Dein Freund und Helfer. Sag ihm, wo du übernachtet hast und frage ihn, ob er dir für ein paar Wochen Asyl in der Ausnüchterungszelle gewährt
.
    Der Polizist richtete sich auf, und sein Gesicht nahm mit einem Mal einen sehr ernsten Ausdruck an. »Holzmaar. Ach das. Sie meinen das Auto vom Herrn Nießen. Verraten Sie mir, wer Sie sind? Haben Sie was mit dem zu tun?« Seine Stimme schwankte zwischen

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