Malibu wartet auf dich
ihn gedacht? Sie war außerstande gewesen, an irgendetwas anderes zu denken! Am Abend vor seiner Abreise hatte Garrett ihr unverblümt und schamlos erklärt, dass sie eines Tages miteinander schlafen und dass sie etwas ganz Besonderes verbinden würde. Mit seinen Worten hatte er all ihre Vorstellungen von ihrer eigenen Sinnlichkeit über den Haufen geworfen. Wie hätte sie nicht an ihn denken können - an ihn und die Wünsche, die das Zusammensein mit ihm in ihr weckte?
Sarah hatte mit fünfzehn angefangen, sich zu verabreden. Sie war oft und mit unterschiedlichen Jungen ausgegangen, bis sie als Neunzehnjährige im College David kennen gelernt hatte. Ein Jahr später hatte sie ihn geheiratet. Obwohl er nicht ihr erster fester Freund gewesen war, hatte sie ihm wie allen anderen jungen Männern zuvor jeglichen körperlichen Kontakt verweigert.
David war zwar nicht begeistert davon gewesen, hatte es jedoch akzeptiert, dass sie vor der Ehe keine Intimitäten wünschte. Als er im Lauf der Monate immer häufiger über die Freuden sprach, die in der Hochzeitsnacht auf sie warten würden, erkannte Sarah, wie tief ihre hartnäckige Ablehnung ihn kränkte. In der Hochzeitsnacht hatte sie sich eingeredet, ihr Mangel an Interesse wäre darauf zurückzuführen, dass David sie zu stark unter Druck gesetzt hätte. Als jedoch Tage, Wochen und schließlich Monate verstrichen waren und sie noch immer nicht in der Weise reagiert hatte, wie David es wollte, war die Situation für sie beide unerträglich geworden.
Auf Davids ausdrücklichen Wunsch, und weil Sarah ihn nicht noch weiter verletzen wollte, hatten sie sich scheiden lassen, obwohl die Ehe eigentlich hätte annulliert werden können, weil sie nie vollzogen worden war.
David hatte sie so sehr begehrt, hatte sich so verzweifelt bemüht, sie zu erregen, und war jedes Mal gescheitert. Statt sie jedoch im Zorn zu nehmen, wie es viele andere Männer an seiner Stelle getan hätten, hatte er sich angewidert von ihr abgewandt.
Sie war nun sechsundzwanzig Jahre alt, war verheiratet gewesen und war trotzdem immer noch Jungfrau, weil es ihrem Ehemann nicht gelungen war, die Lust in ihr zu wecken. Aber wenn Garrett sie in diesem Moment gefragt hätte, ob sie sich ihm hier und jetzt auf dem Strand schenken wolle, hätte sie es getan!
6. KAPITEL
"Frigide" hatte David sie am Ende ihrer traumatischen Ehe genannt, und bis zu dem Moment, als Garrett erneut in ihr Leben getreten war, hatte Sarah ihm geglaubt. Nun wusste sie zwar, dass sie keineswegs gefühlskalt war, aber ihre leidenschaftliche Reaktion auf Garrett erschreckte sie ebenso wie die Teilnahmslosigkeit, die sie in Davids Armen empfunden hatte.
"Da ich deine Arroganz und Machenschaften verwünscht habe, muss ich wohl an dich gedacht haben", erklärte sie abweisend.
"Ach Sarah ..." Bekümmert schüttelte Garrett den Kopf. "Ich bin völlig ehrlich mit dir - warum kannst du es nicht auch mit mir sein?"
Sie zog die Brauen hoch. "Ich dachte, das wäre ich."
Er seufzte. "Wäre es denn so falsch, wenn du zugeben würdest, dass du mich attraktiv findest?"
"Ja, zum Teufel, das wäre es!" rief sie. "Es wäre Amanda gegenüber illoyal!"
Garrett atmete tief durch. "Amanda ist vor Jahren gestorben!
Du warst damals noch ein Kind, und unsere Ehe lag in Trümmern. Es wäre Amanda gegenüber nur dann illoyal, wenn sie noch am Leben wäre und wir genauso empfinden würden."
"Ich..."
"Du machst dir etwas vor, wenn du dir einredest, wir würden nicht das Gleiche füreinander fühlen, wenn Amanda noch leben würde", unterbrach er sie rau. "Dann würden wir unserem Verlangen nicht nachgeben können, aber die Anziehungskraft zwischen uns würde bestehen bleiben. Es hat von jeher zwischen uns geknistert, aber damals warst du noch ein Kind, und ich habe erst vor zehn Tagen begriffen, dass diese Spannung auf Zuneigung beruhte."
Sie hatte es gewusst, hatte es immer gewusst. Abrupt wandte Sarah sich ab. "Lass mich in Ruhe, Garrett. Lass mich einfach in Ruhe!"
"Das kann ich nicht." Er seufzte erneut. "Ich kann dir nicht einmal versprechen, dir genügend Zeit zu geben, damit du dich an den Gedanken gewöhnen kannst." Verzweiflung spiegelte sich in seinen Augen wider. "In den letzten zehn Jahren hatte ich mit etlichen Frauen Sex, aber dich nur zu berühren verschafft mir mehr Befriedigung, als ich je mit einer anderen erfahren habe. Ich wage nicht, mir auszumalen, wie es wäre, mit dir zu schlafen."
"So weit wird es nicht kommen." Sarah war blass
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