Malibu wartet auf dich
dich darum bitten", sagte Garrett gerade mit erhobener Stimme zu Jonathan.
"Erzähl mir nicht, wie ich mein Leben führen soll - nicht nachdem du deines so gründlich verpfuscht hast!"
Sarah blieb wie angewurzelt an der Tür zum Patio stehen, um die beiden Männer nicht zu stören, die einander mit wütenden Blicken maßen. Offenbar hatte Jonathan sie verteidigen wollen und erhielt nun die Quittung für seine Bemühungen.
"Ich habe einen Fehler gemacht, Garrett..."
"Es war kein Fehler, denn du hast genau gewusst, was du tust", warf Garrett ihm aufgebracht vor.
Jonathan war blass geworden. "Ich konnte nicht anders ..."
"Ich will deine Ausreden nicht hören", unterbrach Garrett ihn.
"Ich verlange, dass du dich von Sarah fern hältst. Solltest du je wieder in ihre Nähe kommen, bring' ich dich um!"
"Ich sagte dir bereits, dass es nicht wieder passieren wird."
Jonathan seufzte. "Ich wollte nur ... Sie ist Amanda so ähnlich."
"Sie gleicht Amanda nicht im Entferntesten. Selbst Amanda war nicht die Amanda, für die du sie gehalten hast."
"Sie war so schön, so ..."
"Du kannst sie einfach nicht vergessen", erwiderte Garrett verächtlich. "Du hast Shelley, deine Karriere, und du denkst noch immer an die Frau, die für kurze Zeit dein Bett geteilt hat!"
Das reichte. Sarah hatte mehr als genug gehört. Rasch trat sie in den Schatten des Hauses zurück und lehnte sich schwer atmend an die Wand.
Amanda und Jonathan?
9. KAPITEL
Sarah starrte blicklos auf die Wand. Amanda und Jonathan.
Sie konnte es nicht glauben ... Nein, das stimmte nicht ganz - sie konnte es glauben, es war nur so schwer, es zu akzeptieren.
Sie glaubte es wegen Garretts Zorn auf Amanda, wegen Jonathans Freude, dass sie Amanda so ähnlich sah, weil William Kingham sie aus dem gleichen Grund ablehnte, wegen Shelleys Abneigung gegen Amanda und, was am wichtigsten war, weil ihr Vater Amanda als selbstsüchtig und starrsinnig beschrieben hatte. Und man musste sowohl selbstsüchtig als auch starrsinnig sein, um eine Affäre mit einem Mann zu haben, dessen Frau sich nicht wehren konnte.
Sarah begriff allerdings nicht, warum die Familie nicht zerbrochen war, obwohl alle von der Affäre gewusst hatten. Es sei denn ... War Amanda womöglich gestorben, bevor es zu einem Zerwürfnis hatte kommen können? Amanda war bei ihrer Rückkehr nach England so sicher gewesen, was die Scheidung betraf, andererseits hatte Garrett später genauso nachdrücklich beteuert, eine Scheidung wäre ausgeschlossen gewesen.
Vielleicht hatte er nie realisiert, wie tief Amandas Gefühle für seinen Bruder waren.
Wie hatten Amanda und Jonathan das nur Shelley und Garrett antun können?
Dies musste das geheimnisvolle "Etwas" sein, das ihren Vater beunruhigt hatte, davon war Sarah nun überzeugt. Wie sehr musste es ihn treffen, wenn er erfuhr, wie rücksichtslos seine älteste Tochter ihren Mann und ihre Schwägerin betrogen hatte!
Dass Sarah nicht sofort Garrett für Amandas Untreue verantwortlich machte und ihm unterstellte, er habe sie in die Arme eines anderen Mannes getrieben, war ein Beweis dafür, wie sehr sie ihn liebte. Gleichgültig, wie unglücklich ihre Schwester auch gewesen sein mochte, Amanda hätte sich nie auf ein Verhältnis mit Jonathan einlassen dürfen! Es war unverzeihlich grausam gegenüber Shelley und Garrett gewesen.
Wie musste er Amanda für das gehasst haben, was sie ihm und Shelley angetan hatte!
Und sie, Sarah, hatte ihn zurückgewiesen, weil sie geglaubt hatte, er würde Amanda verraten, wenn er deren Schwester heiratete ...
Es war dumm von Amanda gewesen, einen Mann wie Garrett zu verlassen, und Sarah war fest entschlossen, nicht den gleichen Fehler zu begehen. Ihre Schwester hatte ihren Ehemann nicht gewollt, das war unübersehbar, aber Sarah wollte ihn, und falls er sie noch immer haben wollte, würde sie ihn heiraten und versuchen, ihn für den Rest seines Lebens glücklich zu machen.
An diesem Abend kam Garrett wieder nicht zum Dinner.
Sarah hatte sich mit besonderer Sorgfalt angekleidet. Das blaue Kleid betonte ihre zierliche Figur und hatte zudem die gleiche Farbe wie ihre Augen. Das frisch gewaschene Haar glänzte, und ihr Make-up war perfekt.
Aber als sie am Esstisch Platz nahmen, war Garrett nicht da und erschien auch nicht während der Mahlzeit.
Als Sarah am Nachmittag in ihr Zimmer zurückgekehrt war, hatten er und Jonathan noch immer gestritten. Sie hatte sich nicht einmischen wollen, und nun bereute sie ihre
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