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Malloreon 1 - Herrn des Westens

Malloreon 1 - Herrn des Westens

Titel: Malloreon 1 - Herrn des Westens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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gefunden hatte. Durnik, fragte er lautlos, kannst du mich hören? Garion? fragten die Gedanken des Schmiedes.
    Ja. Habt ihr bereits die Katapulte eingenommen? Es fehlen noch etwa ein Dutzend. Brendig geht langsam vor, um unnö tigen Lärm zu vermeiden. Werden sie bis zum Morgengrauen alle in eurer Hand sein? Ganz bestimmt. Gut. Gib mir Bescheid, wenn ihr das letzte übernommen habt.
    Mache ich.
    »Wie sieht es bei ihnen aus?« erkundigte sich Lelldorin. Die Stimme des jungen Bogenschützen klang gespannt vor Erregung.
    »Sie werden rechtzeitig bereit sein«, antwortete Garion.
    »Was meinst du, mein Freund?« wandte Mandorallen sich an Barak. »Wäre jetzt nicht der richtige Augenblick, ein paar geeignete Bäume zu fällen, die wir als Widder zum Rammen des Stadttors benutzen können?«
    »Ich kümmere mich um das Tor«, sagte Garion fest.
    Barak starrte ihn an. »Du meinst, daß du…?« Er machte eine eindeutige Geste.
    Garion nickte.
    »Das halte ich nicht für schicklich, Garion«, protestierte Barak.
    »Schicklich?«
    »Manche Dinge sollten auf bestimmte Weise angegangen werden. Stadttore rennt man mit Rammböcken ein.«
    »Während die Verteidiger siedendes Pech auf die Männer am Widder herabgießen?«
    »Das gehört dazu«, erklärte Barak. »Ohne ein kleines Risiko macht eine Schlacht nur halb soviel Spaß.«
    Hettar lachte leise.
    »Ich handle nur ungern wider die Tradition«, sagte Garion. »Aber ich werde nicht zulassen, daß Menschen nur der Schicklichkeit wegen umgebracht werden!«
    Ein im Mondlicht schwach schimmernder Bodennebel erstreckte sich über die weite, offene Hochebene zwischen dem Waldrand und der hohen Stadtmauer von Jarviksholm. Im Osten regte sich das erste zögernde Grau des kommenden Morgens am samtschwarzen Himmel. Auf der Brustwehr der Mauer flackerten Fackeln. In ihrem Schein waren Bewaffnete zu sehen.
    »Wie nahe mußt du heran, um das Tor einbrechen zu können?« fragte Silk flüsternd Garion.
    »Je näher, desto leichter ist es«, antwortete Garion.
    »Schön, dann schleichen wir uns näher heran. Der Nebel und das hohe Gras kommen uns zugute.«
    »Ich schließe mich euch an«, erklärte Barak. »Wird es viel Krach machen?«
    »Wahrscheinlich«, erwiderte Garion.
    Der Riese drehte sich zu Hettar und Mandorallen um. »Nehmt das als Signal. Sobald Garion das Tor eingebrochen hat, stürmt ihr los!«
    Hettar nickte.
    Garion holte tief Atem. »Also gut, gehen wir es an!« Geduckt schlichen die drei über die offene Fläche zur Stadt. Etwa dreihundert Fuß davor ließen sie sich ins hohe Gras fallen.
    Garion. Durniks Gedanken drangen durch das Morgengrau. Wir haben alle Katapulte eingenommen. Könnt ihr die auf den nördlichen Klippen bereits sehen? Das wird vermutlich noch einige Minuten dauern. Richte Brendig bitte aus, daß er zu schießen anfangen soll, sobald sie zu erkennen sind. Sie warteten, während es im Osten heller wurde. Dann erklangen eine Reihe heftiger Einschläge jenseits der Stadt, nach einer Weile gefolgt vom Bersten von Holz sowie von Schreckens- und Schmerzensschreien.
    Wir haben mit dem Beschuß begonnen, meldete Durnik.
    Garion. Das war Polgara. Seid ihr in Position? Ja, Tante Pol. Wir werden jetzt den Fjord hochrudern. Gib mir Bescheid, wenn ihr in Sichtweite der Stadt seid. Sei vorsichtig, Garion. Darauf kannst du dich verlassen. »Was tut sich?« flüsterte Barak und spähte zu den Männern auf der Stadtmauer.
    »Sie schleudern jetzt Felsbrocken auf die Nordklippen«, erklärte Garion leise. »Und Anheg fährt mit der Flotte los.«
    Barak knirschte: »Ich habe ihm gesagt, er soll warten, bis die Katapulte unschädlich gemacht sind!«
    »Sorg dich nicht so um dein Schiff«, murmelte Silk. »Es ist sehr schwierig, mit einem Katapult zu zielen, wenn man Geschossen ausweichen muß!«
    »Jemand landet vielleicht einen Zufallstreffer!«
    Angespannt warteten sie, bis es heller wurde. Der Geruch von Salzwasser und Immergrün stieg Garion in die Nase, während er das schwere Tor studierte.
    Wir sehen die Stadt jetzt, Garion, meldete Tante Pol.
    Warnschreie waren aus der Stadt zu hören, und Garion sah, wie die Bewaffneten auf dem Wehrgang der Mauer zur Fjordseite der Stadt rannten. »Bereit?« flüsterte er seinen beiden Freunden zu.
    »Fangen wir an«, entgegnete Silk.
    Garion stand auf und konzentrierte sich. Als er seine Willenskraft sammelte, spürte er etwas wie auf ihn einströmende Luft, und während die ungeheure Kraft in ihm wuchs, war ihm, als prickle er am

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